Immer mehr Menschen suchen nach umweltfreundlichen Optionen für ihren festlichen Baum. Von Bio-Siegeln bis hin zu Mietbäumen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um die Umwelt zu schonen.
Nachhaltige Alternativen für den Weihnachtsbaum
Für die meisten Menschen ist Weihnachten ohne einen festlich geschmückten Baum kaum vorstellbar, da die dekorierte Tanne seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Feiertagstraditionen ist. Allerdings wird diese Tradition zunehmend problematisch: Die Bäume kommen oft aus Monokulturen, die mit Pestiziden behandelt werden, oder sie werden aus dem Ausland importiert, was zu einer bedenklichen Umweltbilanz führt. Es gibt jedoch nachhaltige Alternativen, die Weihnachtsstimmung ins Zuhause bringen, ohne ein schlechtes Gewissen zu verursachen.
Zertifizierter Bio-Weihnachtsbaum
Der Wunsch nach Nachhaltigkeit macht auch vor dem Weihnachtsbaum nicht halt, und der Begriff “Bio” wird immer wichtiger. Ein umweltfreundlicher Baum trägt nämlich ein wenig zum Schutz der Artenvielfalt bei, da Kunstdünger und Pestizide bei ihm nicht verwendet werden. Solche Bäume tragen häufig die Siegel von Bio-Anbauverbänden wie EU-Bio, Biokreis, Bioland, Demeter oder Naturland.
Regional angebaute Weihnachtsbäume
Die Nordmanntanne ist der bevorzugte Weihnachtsbaum der Deutschen. Das Problem dabei ist, dass sie ursprünglich nicht in Deutschland wächst und oft einen langen Transportweg aus Ländern wie Dänemark, Ungarn oder Polen hinter sich hat. Eine bessere Alternative ist es, auf regionale Nadelbäume wie Fichten, Kiefern oder Tannen zurückzugreifen. Man kann auch darauf achten, dass die Nordmanntanne regional angebaut wurde. Regionale Forstbetriebe pflanzen diese häufig auf speziellen Flächen an, wodurch die Transportwege kurz sind und die Ökobilanz besser ausfällt.
Weihnachtsbaum aus Fair-Trade-Bedingungen
Etwa 90 Prozent des Saatguts für Nordmanntannen kommt aus Georgien, wo die Menschen, die die Zapfen pflücken, häufig unter ungerechten Bedingungen arbeiten. Das dänische Unternehmen “Fair Trees” hat sich zum Ziel gesetzt, dies zu verbessern: Es bezahlt den Arbeitern einen fairen Lohn und kümmert sich um sichere Arbeitsbedingungen. In verschiedenen deutschen Baumärkten sind Bäume mit dem “Fair Trees”-Siegel erhältlich.
Leihen statt kaufen: Weihnachtsbaum auf Zeit
Einige Baumschulen, Förstereien und Gärtnereien bieten die Möglichkeit an, den Weihnachtsbaum zu mieten, statt zu kaufen. Die Vorgehensweise ist einfach: Der Weihnachtsbaum wird behutsam an die wärmeren Innentemperaturen gewöhnt, im Topf ins Wohnzimmer gestellt und regelmäßig gegossen. Nachdem er seinen “Job erfüllt” hat, wird er zurück zum Vermieter gebracht, wieder eingepflanzt und darf weiterwachsen.
Die richtige Pflege des Nadelgehölzes
Die Pflege eines Baumes ist in allen möglichen Varianten entscheidend, damit das Nadelholz lange frisch und ansehnlich bleibt. Dies beginnt bereits bei der Dekoration: Sie sollte aus möglichst natürlichen Materialien bestehen, die den Baum nicht beschädigen und somit zerstören. Zum Beispiel Holz, Stoffbänder, Papier, Stroh oder Essbares wie Plätzchen oder Lebkuchen. Glitzerpartikel sollten nicht auf dem Baum verwendet werden, da er dann nicht mehr vollständig kompostierbar ist.
Bei allen anderen Nadeloptionen sollte direkte Heizungsluft vermieden werden, um ein Austrocknen zu verhindern. Zur Pflege des Weihnachtsbaums kann man seine Nadeln regelmäßig mit Wasser besprühen, damit er länger frisch bleibt.
DIY-Weihnachtsbaum: So geht’s selbstgemacht
Wer die Pflege als zu aufwendig empfindet, kann aus umweltfreundlichen Materialien einen künstlichen Weihnachtsbaum basteln. Diese Bäume können nicht nur über viele Jahre genutzt werden, sondern verlieren auch keine Nadeln und verursachen bei der Entsorgung deutlich weniger Umweltprobleme.
Ein Weihnachtsbaum kann an die Wand gezaubert werden, indem man acht bis zehn dicke Äste verwendet. Diese Äste werden auf unterschiedliche Längen zugeschnitten, von lang unten bis kurz oben, und an den Seiten mit einer Kordel verbunden. Mit einigen zusätzlichen Wollquasten entsteht eine festliche Dekoration, die an einen Christbaum erinnert. Der Instagram-Account @aye.aye.diy zeigt ein inspirierendes Beispiel dafür.
Erfahrene Heimwerkerinnen und Heimwerker sammeln weitere Äste, die sie ebenfalls der Länge nach sortieren, um die Silhouette eines Weihnachtsbaums nachzubilden. Das gesamte Arrangement wird durch einen Sockel, zum Beispiel aus einem Baumstamm, stabilisiert und nach persönlichem Geschmack dekoriert. In diesem Jahr hat Moderatorin und Autorin Sarah Kuttner auf ihrem Instagram-Account das festliche Bastelprojekt Schritt für Schritt dokumentiert.
Für diejenigen, die weniger gerne basteln, besteht die Option, sich über Anbieter wie “Keinachtsbaum” einen Holzstamm samt frischer Zweige nach Hause liefern zu lassen. Das zusammengesetzte Ergebnis sieht täuschend echt aus, ist jedoch wesentlich nachhaltiger als ein herkömmlicher Weihnachtsbaum. Statt einen ganzen Baum zu verwenden, beschränkt man sich im kommenden Winter nur auf das Tannengrün.
Wer sich den Aufwand sparen möchte, kann einfach eine aufgestellte Holzleiter in einen Weihnachtsbaum verwandeln. Mit Dekoration wird auch diese zu einem festlichen Blickfang. Ein Beispiel dafür findet man auf dem Instagram-Account von @munkileev.