Schlafwandler sollte man nicht aufwecken, sondern behutsam zurück ins Bett lenken. Frauen brauchen mehr Schlaf, sind aber häufiger von Schlafstörungen betroffen.
Schlafmythen: Von Spinnen im Mund bis zum Schlafwandeln
Schlaf ist eines der wichtigsten menschlichen Bedürfnisse und beeinflusst maßgeblich unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Es gibt viele Mythen rund um den nächtlichen Schlaf: Schlafen Männer tatsächlich besser als Frauen? Sollte man Schlafwandler aufwecken? Und verschlucken wir wirklich acht Spinnen pro Jahr im Schlaf? Fünf Schlafmythen im Überblick.
Ältere Menschen brauchen weniger Schlaf
Falsch. Gemäß der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) ist diese weit verbreitete Meinung nicht korrekt. Es ist lediglich so, dass ältere Menschen aufgrund ihres flexibleren Tagesablaufs oft die Auswirkungen besser ausgleichen können. Bei vielen älteren Menschen können jedoch Krankheiten, Bewegungsmangel, psychische Probleme oder bestimmte Medikamente dazu führen, dass sie weniger schlafen. Laut DGMS schlafen ältere Menschen, die keine Schlafprobleme haben und deutlich über 70 Jahre alt sind, im Durchschnitt etwa zwischen sechs und acht Stunden pro Nacht.
Schlafwandler darf man nicht aufwecken
“Wahr. Schlafwandler schlafwandeln in der Regel mit offenen Augen und einem ausdruckslosen Blick. Während dieser Phase sind sie manchmal auch in der Lage zu sprechen und reagieren teilweise sogar auf Fragen, jedoch oft aggressiv. Es ist auf keinen Fall ratsam, schlafwandelnde Menschen zu wecken: Betroffene könnten sich stark erschrecken, in Panik geraten, sich verteidigen und sich selbst oder andere verletzen. Eine bessere Lösung wäre es, ruhig mit dem Schlafwandler zu sprechen und ihn behutsam zurück ins Bett zu führen.”
Schlaf kann man nachholen
“Jein. Einige Experten glauben, dass man Schlaf nachholen kann, aber nicht durch Ausschlafen am Wochenende und besser früher als später. Eine Studie zeigt, dass es vier Tage guten Schlaf braucht, um sich von nur einer Stunde Schlafmangel zu erholen. Es ist auf jeden Fall ratsam, nicht zu viel Schlafdefizit anzuhäufen, da die verpassten Stunden irgendwann nicht mehr aufgeholt werden können – das kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.”
Männer schlafen besser als Frauen
“Wahr. Es wurde in Studien festgestellt, dass Frauen tatsächlich etwas mehr Schlaf benötigen als Männer. Allerdings leiden sie deutlich häufiger unter Schlafstörungen oder Schlafproblemen. Dies kann auf hormonelle Schwankungen in der Schwangerschaft oder während der Menstruation zurückzuführen sein, aber auch auf soziale Faktoren.”
Wir verschlucken jedes Jahr acht Spinnen im Schlaf
Das ist nicht richtig. Dieser Mythos hält sich seit Jahren hartnäckig. Er basiert auf einem sozialen Experiment: 1993 wollte eine Kolumnistin testen, wie einfach sich falsche Fakten im Internet verbreiten – scheint funktioniert zu haben! In unseren Häusern können zwar einige Spinnenarten wohnen, diese bauen sich aber Netze und warten darin auf ihre Beute. Offenstehende Münder sind für die Tiere nicht attraktiv.