10.500 Athleten, mehr als 200 Nationen und 32 verschiedene Sportarten: Am 26. Juli beginnen in Paris die Olympischen Sommerspiele 2024. Olympia hat eine lange und spannende Geschichte – hier gibt es elf kuriose Fakten.
Sommerspiele in Paris beginnen: Elf spannende Fakten zu Olympia
Die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris rücken näher. Vom 26. Juli bis 11. August werden in der französischen Hauptstadt etwa 10.500 Athleten aus über 200 olympischen Nationen in 32 verschiedenen Sportarten antreten. Olympia hat eine lange Geschichte: Die ersten modernen Spiele fanden 1896 in Athen statt und zählten 241 Athleten aus 14 Ländern. Seitdem hat sich viel verändert: Hier sind elf spannende und kuriose Fakten über das Sportereignis.
Paris ist zum dritten Mal Gastgeber
Es ist 100 Jahre her, dass Paris zuletzt die Olympischen Sommerspiele ausrichtete: 1924 lud die französische Hauptstadt zum letzten Mal dazu ein. Auch im Jahr 1900 fand die zweite Ausgabe der modernen Olympischen Sommerspiele in Paris statt. Neben Los Angeles und London ist Paris die einzige Stadt, die schon so oft Gastgeber war.
Die Spiele in Paris im Jahr 2024 werden die ersten sein, bei denen die Eröffnungszeremonie nicht in einem Stadion stattfindet, sondern auf Booten auf der Seine. Paris 2024 stellt zudem einen Rekord auf mit der Entfernung seines Austragungsorts für die Surf-Wettbewerbe: Diese werden in Tahiti im Pazifischen Ozean ausgetragen – 15.000 Kilometer von der französischen Hauptstadt entfernt. Eine weitere Premiere bei Paris 2024 ist das Olympische Breaking, auch bekannt als Breakdance, das zum ersten Mal Teil des olympischen Programms sein wird. Insgesamt gibt es zwei Wettbewerbe: einen für Männer und einen für Frauen.
Frauen bei den Olympischen Spielen
Im Jahr 1900 in Paris durften erstmals Frauen an den Spielen teilnehmen. Von insgesamt 997 Athleten waren 22 Athletinnen in fünf Disziplinen vertreten: Tennis, Segeln, Croquet, Reiten und Golf. Heute stellen Frauen fast die Hälfte der Teilnehmenden. Die Spiele 2012 in London waren die ersten in der Geschichte, bei denen jede Nation auch durch Athletinnen repräsentiert wurde und es keine Disziplin gab, von der sie ausgeschlossen waren.
Medaillen erst seit 1904
Das heutige System der Medaillenvergabe mit Gold, Silber und Bronze wurde erstmals bei den Olympischen Sommerspielen 1904 in St. Louis eingeführt. Bei den ersten modernen Olympischen Spielen 1896 in Athen erhielten die Gewinner noch Silbermedaillen und Olivenzweige, während die Zweitplatzierten Kupfermedaillen und Lorbeerzweige bekamen. Übrigens enthalten die olympischen Goldmedaillen nur etwa 1,34 Prozent echtes Gold.
Olympischer Fünfkampf mit lebenden Tauben
Der Moderne Fünfkampf (Laserpistolenschießen, Degenfechten, Schwimmen, Springreiten und Laufen) ist zweifellos eine der Sportarten, die seit ihrer Einführung im Jahr 1912 die meisten Veränderungen durchgemacht hat. Zuletzt wurde aufgrund von Kritik an der Disziplin Springreiten während und nach den Spielen in Tokio im Jahr 2021 beschlossen, dass diese nach 2024 durch Obstacle Racing ersetzt werden soll. Besonders bemerkenswert: Bei den Spielen 1900 wurde tatsächlich auf lebende Tauben geschossen.
Kunstwettbewerbe bei Olympia
Von 1912 bis 1948 fanden bei den Olympischen Spielen auch Kunstwettbewerbe statt. Medaillen wurden für Werke vergeben, die einen Bezug zum Sport hatten, und zwar in den Bereichen Architektur, Literatur, Musik, Malerei und Bildhauerei. Deutschland erhielt in diesen Disziplinen insgesamt 23 Medaillen – sieben Gold-, sieben Silber- und neun Bronzemedaillen – und war damit das erfolgreichste Land.
Die fünf Ringe
Das Symbol der Olympischen Spiele – die fünf Ringe – wurde von Pierre de Coubertin (1863-1937), einem Mitbegründer der modernen Spiele, entworfen und erstmals 1913 präsentiert. Im Jahr 1914 wurde die Flagge erschaffen. Die Ringe stehen für die fünf bewohnten Kontinente der Welt. Die sechs Farben – Blau, Gelb, Schwarz, Grün, Rot und der weiße Hintergrund – wurden ausgewählt, weil jede Teilnehmernation mindestens eine dieser Farben in ihrer Flagge hat.
Erstes Maskottchen
Die Maskottchen von Paris 2024 sind die olympische Phrygen, inspiriert von der phrygischen Mütze, einem Symbol der Französischen Republik. Eines der beiden Maskottchen trägt außerdem eine Beinprothese, um die Inklusion paralympischer Athletinnen und Athleten darzustellen. Das erste Maskottchen gab es bei den Winterspielen 1968 in Grenoble: Shuss, ein rot-weiß-blaues Maskottchen auf Skiern. Die Spiele in München 1972 waren die ersten Sommerspiele mit einem Maskottchen: Waldi, ein Dackel.
Kondome im Olympischen Dorf
Seit den Olympischen Spielen 1988 in Seoul werden im Olympischen Dorf Kondome verteilt, um das Bewusstsein für Safer Sex und die HIV-Epidemie zu schärfen. Bei den Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde eine rekordverdächtige Menge von 450.000 Kondomen bereitgestellt, was 42 pro Athlet bedeutet. In Paris sollen den Athletinnen und Athleten über 300.000 Kondome zur Verfügung gestellt werden.
Die ersten Paralympischen Spiele
Die ersten Paralympischen Spiele wurden 1960 in Rom abgehalten und boten damals Kriegsveteranen die Möglichkeit zur Teilnahme. Seitdem haben über 43.000 Athletinnen und Athleten teilgenommen. Allerdings gab es auch schon vorher Teilnehmende mit Behinderung: Der US-amerikanische Turner George Eyser (1870-1919) war 1904 in St. Louis der dritterfolgreichste Sportler dieser Spiele mit drei Gold-, zwei Silber- und einer Bronzemedaille. Er trat mit einer Beinprothese an und war der erste Athlet, der nach einer Beinamputation an Olympischen Spielen teilnahm.
Ein Marathon ohne Schuhe
In 2:15:16 Stunden gewann der Äthiopier Abebe Bikila (1932-1973) bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom den Marathonlauf in neuer Weltbestzeit und holte die erste olympische Goldmedaille für sein Land in der Geschichte der Spiele. Besonders beeindruckend: Bikila legte die gesamte Strecke barfuß zurück. Seine Schuhe, die er aus Äthiopien mitbrachte, waren angeblich zu sehr durchgelaufen. Vier Jahre später gewann er in Tokio erneut und stellte eine neue Weltbestzeit auf – dieses Mal aber mit Schuhen.
Ein Rekord für die Ewigkeit?
Während der Olympischen Spiele 1968 in Mexiko erzielte der US-Amerikaner Bob Beamon (77) im Weitsprung eine beeindruckende Weite von 8,90 Metern, was einen neuen Weltrekord darstellte. 1991 wurde dieser Weltrekord übertroffen, doch als olympischer Rekord gilt er bis heute. Somit ist er der am längsten bestehende olympische Rekord.