Kaum bekannt, aber weit verbreitet: Diese Medikamente können Tinnitus auslösen oder verschlimmern. Viele Betroffene sind überrascht, welche Wirkstoffe dahinterstecken.
Tinnitus als Nebenwirkung: Diese Medikamente können Ohrgeräusche verursachen

Pfeifen, Rauschen oder Summen im Ohr – Tinnitus kann für Betroffene extrem belastend sein. Was viele nicht wissen: Bestimmte Medikamente gelten als mögliche Auslöser oder Verstärker von Ohrgeräuschen. Experten warnen davor, anhaltende Symptome zu ignorieren, denn in manchen Fällen steckt eine vermeidbare Nebenwirkung dahinter.
Wie Medikamente Tinnitus auslösen können
Einige Wirkstoffe beeinflussen das Innenohr, den Hörnerv oder die Durchblutung. Dadurch kann es zu Störungen der Signalverarbeitung kommen, die sich als Tinnitus bemerkbar machen.
Die Ohrgeräusche treten teils plötzlich auf, können aber auch schleichend stärker werden – besonders bei längerer Einnahme oder hoher Dosierung.
Schmerzmittel gehören zu den häufigen Auslösern
Bestimmte Schmerz- und Entzündungshemmer, vor allem bei regelmäßiger oder hochdosierter Einnahme, stehen im Verdacht, Ohrgeräusche zu begünstigen. Dazu zählen unter anderem Wirkstoffe, die häufig bei Kopfschmerzen, Gelenkbeschwerden oder Fieber eingesetzt werden.
Bei empfindlichen Personen kann bereits eine kurzfristige Einnahme Symptome hervorrufen.
Antibiotika mit möglicher Wirkung aufs Gehör
Auch einige Antibiotika gelten als potenziell ototoxisch – das bedeutet, sie können das Gehör schädigen. Besonders bei schweren Infektionen kommen diese Medikamente zum Einsatz, da ihr Nutzen überwiegt. Dennoch beobachten Ärzte bei manchen Patienten Tinnitus oder Hörveränderungen als Nebenwirkung.
Entwässerungs- und Herzmedikamente im Blick
Bestimmte Entwässerungsmittel sowie Medikamente zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen können ebenfalls Einfluss auf das Hörsystem haben. Veränderungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt des Körpers spielen dabei eine Rolle.
Nicht jeder Patient reagiert gleich – individuelle Faktoren sind entscheidend.
Psychopharmaka und Tinnitus
Auch bei einigen Antidepressiva und anderen Psychopharmaka berichten Betroffene über neu auftretende oder verstärkte Ohrgeräusche. Fachleute vermuten, dass Veränderungen im Nervensystem oder im Botenstoffhaushalt dafür verantwortlich sein könnten.
Wann Betroffene reagieren sollten
Treten Ohrgeräusche zeitnah nach Beginn einer neuen Medikation auf, sollte dies ernst genommen werden. Experten raten, das Medikament nicht eigenmächtig abzusetzen, sondern Rücksprache mit dem behandelnden Arzt zu halten. Oft lässt sich die Dosis anpassen oder ein alternatives Präparat finden.
Risiko steigt bei Kombination mehrerer Medikamente
Besonders aufmerksam sollten Menschen sein, die mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen. Wechselwirkungen können das Risiko für Nebenwirkungen wie Tinnitus erhöhen. Eine regelmäßige Überprüfung des Medikamentenplans ist daher sinnvoll.
Tinnitus nicht auf die leichte Schulter nehmen
Auch wenn Ohrgeräusche zunächst harmlos erscheinen, können sie sich chronifizieren und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Frühzeitige Abklärung hilft, mögliche Ursachen zu erkennen und gezielt gegenzusteuern.








