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Tipps zum Kauf von hochwertigem Olivenöl

Olivenöl ist nicht gleich Olivenöl. Achte auf Güteklasse, Herkunft, und Preis. Ein guter Geschmackstest ist unerlässlich.

Im Handel gibt es eine riesige Auswahl an Olivenölen - doch viele fallen durch.
Foto: j.chizhe/Shutterstock.com

Olivenöl ist in vielen Küchen der Welt ein Grundnahrungsmittel. Es schmeckt nicht nur köstlich, sondern ist auch gesund. Im Gegensatz zu Butter oder Kokosöl enthält es keine gesättigten Fettsäuren, die sich negativ auf den Cholesterinspiegel auswirken. Ein Test der Stiftung Warentest im März 2024 zeigte jedoch, dass nicht alle Olivenöle gleich sind: Sechs von 23 getesteten Olivenölen wurden als “mangelhaft” eingestuft, nur vier erhielten ein “gut”. Daher ist es wichtig, beim Kauf auf einige Dinge zu achten.

Auf die Güteklasse schauen

Olivenöl wird in verschiedenen Qualitätsstufen im Handel angeboten, die von der EU festgelegt sind: nativ extra, nativ und Olivenöl aus raffinierten und nativen Ölen. Bei Olivenölen der Güteklasse “nativ extra” (auch bekannt als “extra vergine”) handelt es sich um das qualitativ beste Produkt. Gemäß der EU-Verordnung dürfen sie keinerlei sensorische Fehler wie ranzige Geschmacksnoten aufweisen. Zudem sind nur mechanische Herstellungsverfahren ohne Wärmezufuhr erlaubt. Wenn zusätzlich “kaltgepresst” auf der Flasche steht, darf die Ölgewinnung nicht über 27 Grad Celsius erfolgen.

Wenn das Wort “extra” nicht auf der Flasche fehlt, fehlt es dem Olivenöl oft an etwas – es weist möglicherweise qualitative Mängel auf oder ist weniger fruchtig im Geschmack. Leichte sensorische Fehler sind bei Ölen dieser Güteklasse akzeptabel.

Es handelt sich in der Regel um Brat-Olivenöl, wenn es um Olivenöle aus raffinierten und nativen Ölen geht. Diese Bratöle haben einen eher neutralen Geschmack und sind gut zum Erhitzen geeignet.

Herkunft und Anbaujahr spielen eine Rolle

Das Etikett sollte nicht nur die Güteklasse, sondern auch weitere wichtige Informationen liefern: Wie bei Weinen sind auch bei Olivenöl die Herkunftsregion und Anbaulage entscheidend. Laut Stiftung Warentest ist das Erntejahr der verwendeten Oliven zwar nicht vorgeschrieben, aber dennoch aufschlussreich.

Auch freiwillig sind Informationen zur Ernte – zum Beispiel, welche Olivensorten verwendet wurden, ob handgepflückt wurde oder das Öl gefiltert ist. Ungefilterte Öle sind beispielsweise nur begrenzt haltbar. Typische Sorten für Olivenöl sind die intensive Picual aus Andalusien, die leicht bis mittelfruchtige Arbequina aus Katalonien, die würzige Koroneiki aus Griechenland oder die milde Leccino aus der Toskana.

Gutes Olivenöl ist eine Preisfrage

Auch der Preis sollte bei der Kaufentscheidung eine große Rolle spielen. Die Stiftung Warentest empfiehlt, lieber etwas mehr Geld auszugeben. Ein Liter Olivenöl in guter Qualität sollte nicht weniger als zehn Euro kosten. Der Testsieger in der aktuellen Untersuchung hat einen stolzen Preis von etwa 46 Euro pro Liter.

“Angebliche Schnäppchen sind häufig minderwertig und werden normalerweise nicht unter fairen Bedingungen hergestellt. Aber auch aus gesundheitlicher Perspektive sind sie oft nicht besonders wertvoll und können sogar schädlich sein.”

Wie lässt sich Olivenöl verkosten?

Es ist nur durch Labortests möglich festzustellen, ob ein natives Olivenöl extra mit minderwertigem Öl oder anderen Ölsorten gestreckt wurde, sowie kritische Schadstoffbelastungen. Trotzdem können erfahrene Gaumen und Nasen geschmacklich hochwertige Öle von minderwertigen unterscheiden.

Um den Geschmackstest durchzuführen, gießen Sie Olivenöl in ein Glas, decken es ab und erwärmen es mit den Händen – so sammeln sich flüchtige Aromakomponenten oben im Glas. Dann folgt der Riechtest: Je nach Sorte und Erntezeit duftet Olivenöl grün-fruchtig oder süßlich reif. Ein hochwertiges Produkt sollte intensiv und harmonisch riechen. Dann kommt der Gaumentest: Ein gutes Öl sollte ausgewogen sein, bittere oder scharfe Eindrücke sollten die fruchtigen Noten nicht überdecken. Bitterkeit und Schärfe sind übrigens bei Olivenöl keine Fehler, sondern Zeichen von Frische. Ein auffällig unangenehmer Geruch oder Geschmack sind ein Hinweis darauf, dass mit einem Olivenöl etwas nicht in Ordnung ist.

Verpackung ist wichtig!

Ein weiterer wichtiger Faktor beim Erwerb von Olivenöl ist die Verpackung. Es sollte stets in dunklen Glasflaschen angeboten werden – klare Glasflaschen oder gar Plastikflaschen sind ein absolutes Tabu. Pflanzliche Öle reagieren äußerst empfindlich auf Licht, Wärme und Luft und oxidieren dadurch.

Olivenöle, die in Metallverpackungen aufbewahrt werden, sollten vorsichtig genossen werden, da sich im Laufe der Zeit Metalle lösen und in das Öl übergehen können.

spoton