Ein unsichtbarer Killer sorgt für Angst in Kliniken weltweit: Der multiresistente Hefepilz Candida auris breitet sich rasant aus, ist hoch ansteckend und oft tödlich. Experten sprechen von einer „der größten Bedrohungen unserer Zeit“. Besonders erschreckend: In dramatischen Fällen frisst sich der Erreger bis ins Gehirn – und selbst Hightech-Medizin kann oft nichts mehr ausrichten.
Tödlicher Super-Pilz greift Gehirn an – WHO schlägt Alarm
Globaler Anstieg der Infektionen
Noch vor wenigen Jahren war Candida auris ein medizinisches Randphänomen – heute ist er ein weltweites Problem. Die US-Seuchenschutzbehörde CDC meldete 2023 mehr als 4500 Fälle, so viele wie noch nie. Auch in Europa steigt die Zahl der Infektionen rasant: In Deutschland wurde der Pilz im selben Jahr 77 Mal nachgewiesen, sechsmal häufiger als zuvor. England machte den Erreger im April 2025 meldepflichtig, nachdem dort innerhalb von sechs Monaten 134 neue Fälle registriert wurden.
Extreme Sterblichkeit
Die Weltgesundheitsorganisation stuft Candida auris in die höchste Gefahrenkategorie für Pilz-Erreger ein. Die Sterblichkeitsrate bei schweren Verläufen liegt laut WHO bei bis zu 53 Prozent – mehr als jeder zweite Betroffene stirbt. Besonders gefährdet sind Intensivpatienten, ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Horror-Fall aus den Emiraten
Ein Fall aus den Vereinigten Arabischen Emiraten zeigt, wie verheerend der Pilz wirken kann: Ein Patient infizierte sich im Krankenhaus, der Erreger breitete sich bis ins Gehirn aus. Die Diagnose erfolgte erst nach fast drei Monaten, die Behandlung dauerte weitere sieben Monate und erforderte sogar neurochirurgische Eingriffe. Der Mann überlebte – doch Experten warnen: Solche Fälle enden häufig tödlich.
Warum der Pilz so gefährlich ist
Candida auris wurde erst 2009 entdeckt und hat sich seitdem zu einem echten „Super-Pilz“ entwickelt. Er überträgt sich von Mensch zu Mensch, überlebt wochenlang auf Oberflächen und medizinischen Geräten und ist gegen viele gängige Antipilzmittel resistent. Zudem erschweren falsche Laborergebnisse die Diagnose, da Standardtests den Erreger oft mit harmlosen Pilzen verwechseln.
Kliniken im Kampfmodus
Weltweit mussten Krankenhausstationen schließen, weil sich der Pilz unbemerkt ausgebreitet hatte. Das größte Problem: Die Symptome sind unspezifisch – Fieber, Verwirrtheit oder allgemeine Schwäche werden oft nicht sofort mit Candida auris in Verbindung gebracht. Ärzte sprechen von einem „Albtraum-Erreger“, weil selbst modernste Diagnosetechnik oft zu spät greift.