Trauben, Unterwäsche, zerbrochenes Geschirr: In vielen Ländern gibt es besondere Bräuche, um das neue Jahr zu feiern. Das sind die außergewöhnlichsten Traditionen aus aller Welt.
Trauben und Unterwäsche: Kuriose Silvestertraditionen aus aller Welt
Das Jahr 2025 steht kurz bevor. Wenn am 31. Dezember die Uhr Mitternacht schlägt und das vergangene Jahr verabschiedet wird, wird weltweit gefeiert – jedoch nicht überall auf die gleiche Weise. Während wir hier mit Sekt anstoßen und Feuerwerk den Himmel erleuchtet, gibt es in anderen Teilen der Welt besondere Bräuche, die das neue Jahr einläuten und Glück bringen sollen. Von dem Essen von zwölf Trauben bei jedem Glockenschlag bis hin zum Tragen spezieller Unterwäsche: Diese ungewöhnlichen Traditionen existieren in verschiedenen Ländern.
Spanien: Zwölf Trauben für Glück im neuen Jahr
In zahlreichen Regionen der Welt spielt Essen am Silvesterabend eine zentrale Rolle bei den Feierlichkeiten. In Ländern wie Spanien, Portugal und einigen südamerikanischen Staaten dreht sich um Mitternacht alles um Nahrungsmittel, die Glück bringen sollen: Wer ab Mitternacht bei jedem Glockenschlag eine Traube isst (insgesamt zwölf), soll im folgenden Jahr zwölf Monate lang Glück haben. Diese Tradition stammt aus dem Jahr 1909, als es in Spanien während der Weihnachtszeit eine reiche Traubenernte gab und der König den Überschuss der Ernte an die Bevölkerung verteilte.
In den letzten Jahren verbreitete sich auf TikTok eine andere Version dieser Tradition: Es wurde gesagt, dass das Essen der zwölf Trauben unter einem Tisch besonderes Glück in der Liebe bringen soll.
Kolumbien: Mit einem leeren Koffer spazieren gehen
In Kolumbien ist es Brauch, am Silvesterabend mit einem leeren Koffer durch die Straßen oder das eigene Zuhause zu gehen. Diese Tradition symbolisiert viele Reisen im kommenden Jahr. Wer seinen Koffer durch die Straßen trägt, erhofft sich spannende Abenteuer und möglicherweise eine Auslandsreise. Der Koffer steht dabei für Fernweh und die Wünsche, die man im neuen Jahr verwirklichen möchte.
Italien: Rote Unterwäsche für die Liebe
In Italien sind viele der Meinung, dass das Tragen roter Unterwäsche an Silvester Liebesglück bringt. Vor allem junge Frauen betrachten diesen Brauch als Möglichkeit, im nächsten Jahr einen Partner oder eine Partnerin zu finden. Rote Unterwäsche soll nicht nur das Herz erfreuen, sondern auch Leidenschaft und Wohlstand symbolisieren. In großen Städten wie Rom oder Mailand ist es nicht selten, dass man nach Mitternacht zahlreiche rote Unterhosen oder Slips auf der Straße sieht.
Griechenland: Die “Vasilopita”
In Griechenland gibt es eine besondere Tradition, die sich ebenfalls ums Essen dreht: Um Mitternacht wird ein spezieller Kuchen, genannt “Vasilopita”, angeschnitten. In diesem Kuchen ist ein kleines Geldstück versteckt, und derjenige, der es beim Anschneiden findet, gilt als besonders gesegnet im neuen Jahr. Dieser Brauch geht auf den heiligen Basilius zurück, der im 4. Jahrhundert Bischof von Caesarea war. Das Teilen der “Vasilopita” steht auch für Gemeinschaft und Zusammenhalt.
Dänemark: Zerbrochenes Geschirr
In Dänemark gilt es als Glückszeichen, wenn man an Silvester altes Geschirr auf die Türschwelle von Freunden oder Nachbarn wirft. Je mehr Geschirr dabei zerbricht, desto mehr Glück soll das neue Jahr bringen. Diese Tradition beruht auf dem Glauben, dass der Lärm und das Chaos von zerbrochenem Geschirr böse Geister vertreiben und Raum für positive Energie schaffen.
Brasilien: Weiß und Wasser für das Glück
Der Jahreswechsel ist eine Gelegenheit für Veränderungen und einen Neuanfang: In Brasilien tragen viele Menschen deshalb komplett weiße Kleidung, was Frieden und Neuanfang symbolisiert. An den Stränden, insbesondere in Rio de Janeiro, springen nach Mitternacht Tausende über sieben Wellen, um ihre Wünsche für das kommende Jahr zu manifestieren. Dabei werfen sie Blumen und kleine Opfergaben ins Meer, um die Meeresgöttin Iemanjá um Schutz und Glück zu bitten.
Philippinen: Runde Formen für Reichtum
Auf den Philippinen wird Silvester mit dem Fokus auf Wohlstand gefeiert. Runde Gegenstände, insbesondere Früchte, stehen für Reichtum, da ihre Form an Münzen erinnert. Zahlreiche Familien schmücken ihre Häuser mit runden Früchten wie Orangen oder Melonen und ziehen Kleidung mit Punkten an, um Wohlstand anzulocken.
Südafrika: Weg mit den alten Möbeln!
In bestimmten Gebieten Südafrikas, vor allem in Johannesburg, existiert ein recht drastischer Silvesterbrauch: Die Menschen werfen alte Möbelstücke oder Gegenstände aus dem Fenster, um Raum für Neues zu schaffen. Dieser Brauch steht für den Abschied von allem Alten und Negativen, führt jedoch oft zu Chaos auf den Straßen.
Argentinien: Rechts vor links
In Argentinien existiert der Brauch, beim ersten Schritt ins neue Jahr mit dem rechten Fuß voranzugehen, was als der “richtige” Start ins neue Jahr gilt. Dieser kleine, jedoch symbolische Schritt soll Glück und Erfolg bringen und das kommende Jahr positiv beeinflussen.