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Wintermythen: Was ist Fakt und was ist Fake?

Schnee kann auch bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt fallen. Defekte Smartphones durch Kälte sind selten. Kälte allein verursacht keine Erkältungen. Kalorienverbrauch beim Sport hängt nicht von der Temperatur ab. Lächelnde Menschen halten Kälte länger aus. Geschlecht spielt bei Kälteempfinden nur eine geringe Rolle.

Im Winter sind die allermeisten Menschen gefühlt mindestens einmal krank - aber liegt das wirklich an der Kälte?
Foto: imago/Westend61

Im Winter gibt es zahlreiche Legenden und hartnäckige Behauptungen über die Kälte. Eine davon ist, dass das Handy durch die niedrigen Temperaturen beschädigt werden kann oder dass Frauen schneller frieren als Männer – doch was ist wahr und was ist falsch? Hier werden sieben Mythen über die Kälte aufgeklärt.

Unter dem Gefrierpunkt

Ein häufiger Irrtum: Schnee fällt nur bei Temperaturen unter null Grad, kann aber auch bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt fallen. Wichtig ist die Temperatur in der Höhe und nicht unbedingt am Boden. Schnee entsteht, wenn feuchte Luft aufsteigt und in den oberen Atmosphärenschichten gefriert. Bei Temperaturen unter null Grad wird lediglich die Bildung der Schneekristalle begünstigt.

Kaputte Handys durch Kälte

Defekte Smartphones aufgrund von Kälte sind äußerst selten. Moderne Handys sind so konzipiert, dass sie in einem breiten Temperaturbereich funktionieren können. Allerdings können extrem niedrige Temperaturen vorübergehend die Akkuleistung beeinträchtigen, genauso wie Hitze. Es ist also sicher: Um sicherzustellen, dass das Gerät optimal funktioniert, sollte es nicht über einen längeren Zeitraum extremen Kältebedingungen ausgesetzt werden.

Kältezeit ist Erkältungszeit

Die Kälte allein ist nicht die Ursache für Erkältungen. Die wahren Übeltäter sind die Viren, und im Winter verbringen Menschen mehr Zeit in geschlossenen Räumen, was wiederum die Verbreitung begünstigt. Es ist jedoch richtig, dass Kälte das Immunsystem unter bestimmten Umständen schwächen kann, was die Anfälligkeit für Krankheiten erhöht. Zusammengefasst ist dieser Mythos jedoch eher falsch.

Fatburner: Sport in der Kälte

Das wäre schön! An kalten Tagen werden nicht mehr Kalorien verbrannt. Der Kalorienverbrauch beim Sport hängt von der Intensität ab, nicht jedoch von der Temperatur. In der Kälte muss der Körper zwar zusätzliche Energie aufwenden, um die Körpertemperatur zu regulieren – was dazu führen kann, dass man sich nach dem Sport etwas hungriger fühlt als sonst. Einige Ärzte warnen sogar davor, bei zweistelligen Minusgraden Sport zu treiben, da die kalte Luft den Organismus überbelasten kann. Grundsätzlich heißt es aus Fachkreisen: Ab -10 Grad sollte das Training besser auf wärmere Tage verschoben werden.

Komisch: Lachen wärmt auf

Obwohl das Lachen allein den Körper nicht ausreichend erwärmen kann, haben Wissenschaftler herausgefunden, dass lächelnde Menschen kalte Temperaturen doppelt so lange ertragen können. Die Vermutung ist, dass der Körper durch das Lachen abgelenkt wird, Glückshormone freisetzt und dadurch den Schmerz der Kälte weniger stark empfindet – also stimmt es ein wenig. Nebenbei bemerkt kann ein Lächeln im frostigen Alltag sicherlich noch mehr bewirken, als man oft denkt.

Frauen frieren schneller als Männer

Das ist nicht unbedingt der Fall. Männer haben zwar eine dickere oberste Hautschicht und einen höheren Muskelanteil, was sie besser vor Kälte schützen kann. Frauen hingegen haben tendenziell einen höheren Körperfettanteil, weshalb sich dieser Irrglaube hartnäckig hält. Dies trifft jedoch auf beide Geschlechter nur wenig zu. Sowohl Kleidung, Körperzusammensetzung und Stoffwechsel spielen eine Rolle. Die subjektive Empfindung von Kälte hängt also weniger vom Geschlecht ab, sondern laut Experten viel mehr von individuellen Unterschieden.

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