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Zwei Riesen, ein Ziel: dm gegen Rossmann

Zwei deutsche Handelsschwergewichte, gleicher Slogan, Rivalität auf Augenhöhe – aber wer dominiert heute das Drogeriegeschäft? Wir vergleichen dm und Rossmann hinsichtlich Umsatz, Filialnetz, Strategie und Zukunftschancen.

Foto: Depositphotos

1. Hintergründe & Ursprung

dm‑drogerie markt wurde 1973 von Götz Werner in Karlsruhe gegründet. Heute beschäftigt der Konzern knapp 90.000 Mitarbeitende, betreibt über 4.100 Filialen in zwölf europäischen Ländern und erzielte 2023/24 einen Umsatz von etwa 17,7 Mrd. €. Damit ist dm der größte Drogeriekonzern Europas und in Deutschland der umsatzstärkste im Marktsegment.

Rossmann wurde 1972 von Dirk Roßmann in Hannover ins Leben gerufen. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 65.500 Personen in fast 5.000 Filialen (etwa 2.300 in Deutschland, der Rest in Osteuropa, Türkei, Albanien, Schweiz, Spanien u.v.m.) und setzte 2024 15,3 Mrd. € um. Mit einem Aktienanteil von 40 % durch A.S. Watson zählt Rossmann zur internationalen Einzelhandelsgruppe.


2. Netzwerk & Marktposition

MerkmaldmRossmann
Filialen 4.100 in Europa~ 4.966, davon ~2.300 in Deutschland
Mitarbeitende≈ 90.000≈ 65.500
Umsatz (2023)17,7 Mrd. €15,3 Mrd. €
Marktanteil Dca. 24 %ca. 22 % (2. Rang)
Europa-ExpansionFokus Mitteleuropa, Österreich, Italien, Polen u.v.m.Osteuropa, Türkei, Spanien, Schweiz, Albanien

3. Innovationskraft & Markenstrategie

Bei dm zählen Marken wie Balea, dmBio oder Alnatura zu Klassikern. Das Sortiment kombiniert Drogerieartikel mit gesunder Ernährung. Wegen seiner anthroposophischen Unternehmensführung gilt dm als Vorreiter in Sachen Mitarbeiterentwicklung, Sozialverantwortung und Umwelt (z. B. nachhaltige Logistik, Ethikrackete).

Rossmann lancierte bereits 1997 Eigenmarken wie Babydream, Isana, Alouette oder Alterra. Das Sortiment reicht von Drogerie über Naturkost bis Fotodienst. Das Unternehmen baut seine Eigenmarken-Strategie konsequent aus und präsentiert sich mit vielfältigem Discount-Ansatz.


4. Digitales & E-Commerce

dm stieg 2017 mit einem China-Online-Shop (Alibaba-Tmall) in den internationalen Onlinehandel ein. Der Schwerpunkt bleibt aber im stationären Handel mit einer starken Filialstruktur. Das Onlineangebot deckt europaweit über 18.000 Artikel ab.

Rossmann war E-Commerce-Pionier im Drogeriemarkt (1999), zieht die Onlineentwicklung jedoch lieber langsam hoch – laut eigener Aussage liegt der Onlineanteil am Gesamtumsatz noch im einstelligen Bereich. Kritik kommt von Experten, dass Rossmann den digitalen Anschluss verpassen könnte.


5. Zukunftschancen & Wettbewerbsposition

  • Wer gewinnt?
    Rein nach Umsatz ist dm klar führend – mit rund 17,7 Mrd. € gegenüber 15,3 Mrd. €. Auch in Deutschland liegt dm vorn, obwohl Rossmann mehr Filialen besitzt.
  • Wachstumstreiber:
    dm setzt auf nachhaltige Expansion in Westeuropa und Asien.
    Rossmann expandiert dynamisch osteuropäisch und testet neue Ladenkonzepte („Rossmann Express“ an Bahnhöfen).
  • Risiken:
    Rossmann gilt als langsamer beim Onlinehandel – was bei steigender Nachfrage kritisch sein könnte. dm investiert bereits in digitale Plattformen und Online-Vertrieb.

6. Fazit: Wer ist die Nummer 1?

dm-drogerie markt führt heute mit Umsatz, Mitarbeitenden, Filialnetz und Innovationskraft – besonders im Gesundheits- und Digitalbereich. Rossmann ist dichtauf, setzt auf ost-europäische Expansion, Eigenmarkenvielfalt und preisorientierten Kundenstamm. Beide Firmen prägen den Markt – mit unterschiedlichen Strategien, jedoch gleicher Bedeutung für Verbraucher in Europa.

TS