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Werder Bremen beendet Leipzig-Fluch, verpasst aber Europapokal-Wunder

Werder musste sich nach Führung bei RB Leipzig mit einem 1:1 begnügen. Leipzig bleibt ungeschlagen, Werder verpasst Platz acht knapp.

Werder Bremen und Nick Woltemade erkämpften sich einen Punkt in Leipzig.
Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Werder Bremen hat den Fluch gegen Leipzig gebrochen, aber den großen Erfolg im Kampf um eine überraschende Teilnahme am Europapokal verpasst. Der viermalige deutsche Meister musste sich trotz einer Führung gegen RB Leipzig mit einem 1:1 (1:0) zufriedengeben. Zuvor hatte Werder alle sechs Spiele gegen die Sachsen verloren.

Die Leipziger sind weiterhin ungeschlagen und bleiben auf dem vierten Platz, während Werder am 33. Spieltag der Fußball-Bundesliga den Sprung auf Platz acht verpasste und nun Elfter ist. Es fehlen jedoch nur drei Punkte bis zum siebten Platz.

Vor 47.069 Zuschauern machten sich die zahlreichen Ausfälle bei Leipzig bemerkbar, was dazu führte, dass das Team nicht wie üblich von Anfang an hohen Druck auf den Gegner ausüben konnte. Als ob das nicht genug wäre, sorgte der Pokalsieger durch ein Eigentor von Nicolas Seiwald, der frisch in die Startelf gerückt war (35. Minute), auch noch für die Führung der Bremer. Der Joker Benjamin Sesko (61.) erzielte den verdienten Ausgleich.

Marco Rose, Trainer von Leipzig, gab bereits vor dem Spiel zu, dass es einen gewissen Spannungsabfall in der Mannschaft gab, die das Ziel der Qualifikation für die Champions League bereits erreicht hat. Außerdem mussten gegen Werder gleich fünf Stammspieler aussetzen. Xavi Simons war gelb-rot-gesperrt, Dani Olmo hatte eine Wadenzerrung, Xaver Schlager wird erst im Herbst aufgrund eines Kreuzbandrisses zurückkehren. Zudem saßen der formstarke Sesko und David Raum angeschlagen auf der Bank.

Leipzigs Dreier-Sturm stockt

Rose änderte sein System auf eine Dreierkette und brachte vorne auch Christoph Baumgartner, Lois Openda und Yussuf Poulsen als drei Stürmer ins Spiel. Dies führte zunächst zu ungenauen Pässen, Abstimmungsproblemen und wenigen Torchancen. Obwohl Bremen mehr wollte, schien es offensichtlich nicht dazu in der Lage zu sein, sodass ein langer Ball in den Strafraum von Felix Agu (22.) bereits für Aufsehen sorgte. Bei diesem flogen jedoch sowohl Freund als auch Feind geschlossen vorbei.

Auch Leipzig war halb dabei. Milos Vejlkovics Flanke erreichte Seiwald vor Nick Woltemade, Seiwald ließ den Ball über die Stirn streichen und versenkte ihn unhaltbar im Winkel – des eigenen Tores. Werder war mittendrin im Europapokal-Rennen und war nun hauptsächlich auf die Verteidigung der Führung beschränkt.

Schon beim vorherigen Besuch in Leipzig hatten die Bremer die Führung übernommen, damals drehte Leipzig das Spiel noch mit zwei sehr späten Toren. Diesmal scheiterte zunächst Poulsen (45.+3) mit der ersten wirklich guten Chance an Bremens Torhüter Michael Zetterer.

Rose reagiert zur Pause

Rose reagierte nach der Pause, brachte Sesko für Poulsen, hielt jedoch an der Grundformation fest. “Nicht mal eine Minute war vergangen, da hatte Baumgartner den Ausgleich auf dem Kopf, doch seinen Versuch aus vier Metern entschärfte Zetterer.” In Leipzig suchten sie nun ständig nach Sesko, der durch seine starke Rückrunde bei großen europäischen Vereinen ins Gespräch gekommen ist.

Nach einem langen Ball von Seiwald war es dann soweit. Mohamed Simakan köpfte den Ball in die Mitte des Strafraums, wo Sesko stand und technisch stark zum Ausgleich abschloss. Leipzig beherrschte nun wie gewohnt das Spiel, Werder hatte Schwierigkeiten, sich zu befreien. Allerdings fehlte den Sachsen weiterhin die Präzision im finalen Pass. Tief in der Nachspielzeit köpfte Jens Tage (90+3) nach einer Ecke aus kurzer Distanz, aber Peter Gulacsi verhinderte im Leipziger Tor den Bremer Sieg mit einem Reflex.

dpa