Die Oklahoma City Thunder haben es geschafft: Nach sieben Spielen ringt das Team die Indiana Pacers nieder und ist NBA-Champion. Für Isaiah Hartenstein geht damit ein Traum in Erfüllung.
14 Jahre nach Nowitzki: Hartenstein holt NBA-Titel
Die Fans von Oklahoma City sangen schon «We are the Champions», bevor die Mannschaft um Isaiah Hartenstein den Pokal für die NBA-Meisterschaft im Konfettiregen in die Höhe reckte. 14 Jahre nach Dirk Nowitzki holte der 27-Jährige als erst zweiter deutscher Basketball-Profi den Titel in der besten Basketball-Liga der Welt. Die Oklahoma City Thunder bezwangen im entscheidenden und in der zweiten Halbzeit deutlichen siebten Spiel der Final-Serie die Indiana Pacers zu Hause 103:91 (47:48) und holten damit den notwendigen vierten Sieg. Nowitzki hatte den Titel 2011 mit den Dallas Mavericks gewonnen.
Die Thunder gewinnen ihre erste Meisterschaft seit dem Umzug nach Oklahoma City. Zuvor hatte die Franchise als Seattle SuperSonics bereits 1979 den Titel gewonnen. Die Indiana Pacers warten weiterhin auf ihren ersten Sieg. In der NBA war es erst das 20. Mal, dass eine Finalserie über sieben Spiele ging. Zuletzt geschah dies 2016, als die Cleveland Cavaliers um LeBron James die Golden State Warriors besiegten.
Gilgeous-Alexander holt sich MVP-Titel
Im intensiven letzten Duell der Final-Serie war OKC-Star Shai Gilgeous-Alexander mit 29 Punkten der beste Werfer, dazu gab er 12 Vorlagen. Hartenstein erzielte sieben Punkte und holte neun Rebounds.
«Das fühlt sich nicht real an. So viele Tage mit Zweifel. Wir haben so viele Stunden Arbeit investiert. Wir haben uns das verdient», sagte Gilgeous-Alexander. «Es ist großartig.» Der Kanadier wurde nach der Wahl zum wertvollsten Spieler der Hauptrunde auch zum MVP der Final-Serie gewählt.
Haliburtons Verletzung sorgt für Stille in der Arena
Die Pacers erlitten ihren ersten großen Rückschlag fünf Minuten vor Ende des ersten Viertels, als ihr Anführer Tyrese Haliburton ohne Einwirkung eines Gegenspielers zu Boden ging und sofort mit schmerzverzerrtem Gesicht schrie. Auf den TV-Bildern deutete alles darauf hin, dass er sich an der bereits angeschlagenen rechten Wade schwer verletzt hatte, als der Spielstand 18:16 für OKC war. Sein Vater bestätigte später dem übertragenden Sender ABC eine Achillessehnenverletzung. In der Arena herrschte für einige Zeit Stille.
Trotzdem führten die Gäste zur Halbzeit mit einem Punkt Vorsprung von 48:47. Beide Teams trafen weniger als die Hälfte ihrer Würfe, OKC hatte insbesondere mit der schwachen Trefferquote bei Drei-Punkte-Würfen zu kämpfen. Weniger als jeder vierte Versuch war erfolgreich. Der Druck schien beide Mannschaften zu beeinflussen. Nach der Pause funktionierte neben der ohnehin starken Defensive plötzlich auch die Offensive der Thunder. Das 34:20 im dritten Viertel sorgte für zusätzliche Motivation bei den Fans und einen Vorsprung von 13 Punkten vor dem letzten Abschnitt. Die Pacers sind zwar mit Comebacks vertraut, aber ohne Haliburton gelang es den Gästen dieses Mal nicht – und OKC feierte.
Hartenstein Schlüsselzugang für Oklahoma City
Hartenstein spielte eine wichtige Rolle in seiner siebten NBA-Saison auf dem Weg zur Meisterschaft. Vor der Saison unterzeichnete OKC einen Dreijahresvertrag im Wert von 87 Millionen US-Dollar mit dem 27-Jährigen, der in den USA geboren wurde und in Quakenbrück aufwuchs. Hartenstein hatte zuvor eine starke Saison bei den New York Knicks gespielt, was ihn von einem Einwechselspieler, wie er es bei früheren Stationen war, zu einer festen Größe in einem guten Team machte.
Seine Fähigkeiten als Passgeber und Block-Steller für Mitspieler sowie seine Stärken bei Rebounds und in der Abwehr sind für viele Experten der Schlüssel dazu, dass die Oklahoma City Thunder in dieser Saison das beste Team der Liga waren – in der Hauptrunde und nun auch offiziell als Meister.