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Alles oder nichts: Handballer spielen ums WM-Halbfinale

Die deutschen Handballer müssen im WM-Viertelfinale gegen Portugal ran. Die Bilanz spricht für das DHB-Team, die aktuelle Form eher für die Südeuropäer.

Auf die deutschen Handballer wartet im WM-Viertelfinale gegen Portugal eine schwere Aufgabe.
Foto: Frank Molter/dpa

Im Viertelfinale der Handball-Weltmeisterschaft gegen Portugal geht es für Deutschlands Handballer um alles oder nichts. Das Team von Bundestrainer Alfred Gislason steht heute Abend (20.30 Uhr/ARD und Sportdeutschland.TV) in Oslo vor einer großen Herausforderung, denn der Rivale surft bei der Endrunde auf einer Erfolgswelle.

Ein Vergleich der beiden Viertelfinalgegner:

Die WM-Form

Die deutsche Nationalmannschaft hat bisher noch nicht ihre Bestform im Turnier erreicht. In der Vorrunde gab es knappe Siege gegen Polen, die Schweiz und Tschechien. Auch gegen Italien und Tunesien konnte kein überzeugender Sieg erzielt werden. Im Spiel gegen Titelverteidiger Dänemark hatte Deutschland keine Chance.

Die Portugiesen sind bei der Endrunde immer noch ungeschlagen. In der Vorrunde haben sie Norwegen, Brasilien und die USA besiegt. Im Hauptwettbewerb gab es nur einen Punktverlust beim 37:37 gegen Schweden. Danach folgten überzeugende Siege gegen Spanien und Chile.

Die Schlüsselspieler

Deutschland kann bei der WM auf seine Torhüter Andreas Wolff und David Späth zählen. Beide haben bisher eine starke Leistung gezeigt. Wichtige Spieler wie Johannes Golla, Julian Köster oder Renars Uscins hingegen zeigten Schwankungen in ihrer Leistung. Die Fitness von Juri Knorr, der eine Woche lang krank war, bleibt jedoch fraglich.

Bei Portugal stechen die Costa-Brüder Francisco (19) und Martim (22) heraus. Die beiden Rückraumspieler waren für fast ein Drittel aller Tore der Südeuropäer bei diesem Turnier verantwortlich. Francisco traf 36 Mal, Martim 33 Mal. Für Bundestrainer Gislason sind sie «zwei der größten Talente im Welt-Handball».

Die Trainer

Gislason, mit 65 Jahren, ist der älteste Nationaltrainer unter allen 32 WM-Teilnehmern. Als Vereinscoach gewann der Isländer die deutsche Meisterschaft und die Champions League mit dem SC Magdeburg und dem THW Kiel. Obwohl er einen schwierigen Start als Bundestrainer hatte, den er im Februar 2020 übernahm, führte er die DHB-Auswahl im vergangenen Jahr zu Olympia-Silber.

Unter der Leitung von Paulo Pereira hat die portugiesische Nationalmannschaft einen starken Aufschwung erlebt. Seit 2016 im Amt, führte der 59-Jährige das Team bei der EM 2020 auf den sechsten Platz – bis heute das beste Ergebnis bei einem großen Turnier – und erstmals 2021 zu den Olympischen Spielen. Er wird als geschickter Taktiker und Motivator angesehen.

Die Bilanz

Bisher haben sich beide Teams in elf Duellen gegenübergestanden – Deutschland hat zehn davon gewonnen. Die einzige Niederlage stammt aus dem November 2021, als es in Düsseldorf zu einem 30:32 kam. Deutschland und Portugal treffen erst zum zweiten Mal bei einer Weltmeisterschaft aufeinander. Im Jahr 2003 gewann die DHB-Auswahl deutlich mit 37:29.

Wesentlich knapper ging es in den jüngsten Länderspielen zu. Vor einem Jahr setzte sich das DHB-Team in den letzten Tests kurz vor der Heim-EM mit 34:33 und 35:31 durch. Nicht nur deshalb erwartet der Bundestrainer eine schwere Aufgabe. «Es wird ein interessantes Spiel, die Chancen stehen 50:50», sagte Gislason.

dpa