Hoeneß könnte Alonso bei Leverkusen beerben. Beide stehen für attraktiven Ballbesitzfußball und souveränes Auftreten. Ein Duell voller Spannung.
Alonso vs. Hoeneß: Zukunft trifft auf Gegenwart
Wenn Xabi Alonso und Sebastian Hoeneß am Freitagabend (20.30 Uhr/DAZN) mal wieder gegeneinander spielen, dann könnte Gegenwart auf Zukunft treffen. Die Zukunft gehört den begehrten Trainern zwar gewissermaßen gemeinsam, aber schenkt man verschiedenen Medienberichten Glauben, könnte Hoeneß irgendwann Alonso als Coach von Bayer Leverkusen beerben. Sogar «die Wunschlösung» solle der 42-Jährige im Falle eines Abschieds des Basken darstellen, berichtete jüngst der «Kicker». Noch aber ist Hoeneß Trainer des VfB Stuttgart, und dass er überhaupt so weit oben auf Leverkusens Liste steht, hängt auch mit den direkten Duellen beider Clubs zusammen.
Inklusive Pokal-Viertelfinale fielen elf Tore in den drei Duellen beider Teams in der vergangenen Saison, jedes dieser Spiele war eng umkämpft, jedes hochattraktiv. So auch das erste Aufeinandertreffen zu Beginn dieser Spielzeit, als Leverkusen sich nach einem 2:2 schließlich mit 4:3 im Elfmeterschießen den Supercup sicherte. «Stuttgart hat unfassbare Qualitäten, einen ähnlichen Spielstil», sagt Leverkusens Jonas Hofmann. «Alle Begegnungen waren sehr knapp. Ich glaube, Fußball-Deutschland hat sich in den letzten 18 Monaten immer extrem auf dieses Spiel gefreut.» Nun also darf Fußball-Deutschland sich wieder freuen, auch auf das Duell der beiden Trainer.
Warum Hoeneß als Alonso-Nachfolger passen würde
Es würde irgendwie passen, sollte Hoeneß bei der Werkself irgendwann auf Alonso folgen. Beide stehen für einen ansprechenden und von Ballbesitz geprägten Stil. Zudem überzeugen beide sowohl in der Öffentlichkeit als auch ihren Mannschaften gegenüber mit Souveränität und Unaufgeregtheit. Dass Hoeneß in seinem noch bis 2027 laufenden Vertrag eine Ausstiegsklausel stehen hat, würde Bayer mögliche Verhandlungen erleichtern. Laut «Sport Bild» kann er im Sommer für eine Ablöse zwischen fünf und sechs Millionen Euro gehen – aber nur zu einem Club, der international spielt. Bayer würde dieses Kriterium höchstwahrscheinlich erfüllen.
Außerdem würde Hoeneß in Leverkusen weniger mit den Herausforderungen konfrontiert werden, die ihm derzeit die Arbeit beim VfB Stuttgart erschweren. Wie schon vor gut einem Jahr musste er auch im vergangenen Sommer den Abschied mehrerer Leistungsträger verkraften. Obwohl der VfB auch in dieser Saison weiterhin attraktiven Fußball spielt, hat er trotz nun drei aufeinanderfolgender Pflichtspielsiege deutlich mehr Gegentore kassiert. Nach den Abgängen von Waldemar Anton (Borussia Dortmund) und Hiroki Ito (FC Bayern) blieb Stuttgart in Pflichtspielen nur zweimal ohne Gegentor. Doch auch hier zeigt sich eine Parallele zu Alonso, denn auch der Titelverteidiger zeigte bisher überraschende Defensivschwächen.
Bayer hat bisher 15 Gegentore in der Bundesliga kassiert, der VfB 16 – was die Trainer verständlicherweise ärgert, können die Fans als weiteres Vorzeichen für ein erneutes Fußball-Spektakel deuten. Die Offensivkraft beider Teams ist auch in dieser Saison nicht verloren gegangen. Nach dem Spitzenreiter FC Bayern (29 Tore) haben Leverkusen (20) und Stuttgart (17) bisher die meisten Treffer erzielt. Fußball-Deutschland kann sich also tatsächlich wieder freuen, denn Hoeneß und Alonso werden sicherlich nicht zu Abwehrfanatikern.