Die Themen Geschlechterzuordnung und Chancengleichheit werden im Sport immer heftiger diskutiert. Nun hat auch der Skiverband Fis beschlossen, Athletinnen künftig auf ihr Geschlecht zu testen.
Auch Ski-Weltverband führt Geschlechtertests ein

Nach Boxerinnen und Leichtathletinnen müssen sich auch Skisportlerinnen auf Geschlechtertests einstellen. Der Ski- und Snowboard-Weltverband Fis beschloss, künftig nur noch Sportlerinnen zu Wettkämpfen zuzulassen, bei denen ein sogenannter SRY-Gentest zur Bestimmung des biologischen Geschlechts das Ergebnis «weiblich» hervorbringt.
Fis-Präsident Johan Eliasch bezeichnet den Beschluss des Councils als «Eckpfeiler unseres Engagements für den Schutz des Frauensports». Mit den nationalen Verbänden und anderen Akteuren in der Skiwelt werde nun erörtert, wie die Tests abzulaufen haben, hieß es weiter.
Debatte um Boxerinnen und Leichtathletinnen
Das Thema Geschlechtertests ist äußerst sensibel, insbesondere das Boxen und die Leichtathletik standen in den letzten Jahren im Mittelpunkt. Beide Verbände haben kürzlich entsprechende Kontrollen eingeführt, was zu unterschiedlichsten Reaktionen geführt hat. Die Box-Olympiasiegerin Imane Khelif, die bei den Sommerspielen in Paris im Zentrum einer intensiven Geschlechterdebatte stand, hat beispielsweise vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas Klage eingereicht.
Die Fis schreibt, vor ihrer Entscheidung führende Experten auf dem Gebiet umfangreich konsultiert zu haben. Eliasch sagte, es gebe «nur einen fairen und transparenten Weg», um Frauensport zu schützen, nämlich «indem wir uns auf wissenschaftliche Erkenntnisse und biologische Fakten stützen».
Wangenabstrich oder Blutabnahme
Beim SRY-Gentest wird bei Sportlerinnen ein Gen auf dem Y-Chromosom untersucht, das für die Entwicklung männlicher Geschlechtsmerkmale entscheidend ist. Im Grunde genommen reicht dafür ein Wangenabstrich oder eine Blutabnahme.