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Stanisic erzielt überraschendes Tor gegen Bayern München

Der 23-Jährige trifft für Leverkusen gegen seinen Heimatverein und sorgt für Überraschung und Ärger bei den Bayern.

Als Josip Stanisic sein erst zweites Tor in der Fußball-Bundesliga erzielte, wirkte es so, als tue es ihm leid.
Foto: Federico Gambarini/dpa

Kein Jubeln und kein Freudenlauf, sondern die Arme entschuldigend nach oben gestreckt: Als Josip Stanisic sein zweites Tor in der Fußball-Bundesliga erzielte, schien es, als ob er es bedauerte. Denn der 23-Jährige traf bei Bayer Leverkusens 3:0 (1:0)-Sieg nicht gegen irgendein Team, sondern gegen den FC Bayern München. Seinen Heimatverein, bei dem er einen Vertrag bis 2026 hat, aber im Sommer ausgeliehen wurde – nach Leverkusen. Um Spielpraxis zu sammeln. Der erhoffte Effekt ist jedoch bisher nicht eingetreten.

Auch bei Bayer wird der 23-Jährige selten in der Startelf aufgestellt. Trainer Xabi Alonso bevorzugt Odilon Kossouno. Nur weil Kossouno beim Afrika-Cup spielt, bekam Stanisic kürzlich seine Chance – und nutzte sie. Am Samstag lief es für den in München geborenen Spieler perfekt: Startelf-Einsatz, eine starke Leistung und der wichtige Treffer zum 1:0.

Stanisic schoss den Ball ins Tor am zweiten Pfosten nach einer Hereingabe von Robert Andrich. Stanisic erklärte: «Ich bin einfach reingelaufen, da war kein Plan dahinter. Aber als der Ball durchgekommen ist, habe ich gedacht: Jetzt haust du ihn auch rein».

Sané zu Stanisic: «Seit wann kannst du ein Tor schießen?»

Mit seiner Treffsicherheit überraschte er sogar die ehemaligen Mitspieler. «Seit wann kannst du ein Tor schießen?», fragte ihn Leroy Sané nach Abpfiff im Kabinengang fast schon vorwurfsvoll. Bei den Bayern hätte Stanisic in dieser Saison bestimmt häufiger die Chance gehabt, dies zu zeigen.

Im Sommer verließ Weltmeister Benjamin Pavard den Rekordmeister. Ein Transfer von Kyle Walker kam nicht zustande und erst im Winter wurde für eine Millionen-Ablöse mit Boye ein lang ersehnter Rechtsverteidiger verpflichtet. In der Zwischenzeit erzielte Stanisic ein Tor für Leverkusen gegen die Bayern, was FCB-Trainer Thomas Tuchel sehr verärgerte.

«Es gibt in England so eine schöne Regel: Wenn du Spieler ausleihst, dann können die nicht gegen dich spielen. Ich finde, das macht am meisten Sinn. Ich habe es einfach zu oft erlebt, dass ausgerechnet der Spieler daran beteiligt ist. Diese Regel gibt es in Deutschland leider nicht. Deshalb sind wir diejenigen, die heute darunter leiden», sagte Tuchel. «Das ist eben so eine typische Fußballgeschichte, das ausgerechnet Jospi das 1:0 erzielt», sagte Bayerns Vorstandboss Jan-Christian Dreesen.

dpa