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Tag der Ausreißer: Zimmermanns Etappen-Traum platzt

Ein weiterer Tag für Ausreißer bei der Tour de France. Der Augsburger Georg Zimmermann ist lang vorn dabei, die entscheidende Attacke läuft aber ohne ihn.

Die 18. Etappe war ein Tag der Ausreißer.
Foto: Daniel Cole/AP/dpa

Georg Zimmermann kämpfte hart mit einem stark wackelnden Oberkörper, aber am Ende wurde sein Traum vom Etappensieg bei der Tour de France erneut nicht wahr. Der Augsburger war auf der 18. Etappe einer der prägenden Profis, musste sich jedoch am Ende des Tages mit dem 23. Platz zufrieden geben. Den Sieg in Barcelonnette sicherte sich der Belgier Victor Campenaerts.

«Mit dem heutigen Rennen hadere ich ein bisschen. Ich war richtig gut drauf. Ein oder zwei Kilometer vor der Kuppe des letzten Berges habe ich ein wenig zu viel investiert. Das war der entscheidende Moment», sagte Zimmermann in der ARD.

Eine Gruppe von fast 40 Fahrern hatte sich etwa eine Stunde nach dem Start in Gap gebildet. Mit fünf kleinen Bergwertungen war die Etappe ideal für eine große Flucht geeignet. Zimmermann war gut informiert und einer der aktivsten Fahrer. Als die Gruppe etwa 60 Kilometer vor dem Ziel aufgrund von starkem Seitenwind auseinanderfiel, startete der Bayer selbst einen Angriff und war dabei bestens positioniert.

Im letzten Jahr war Zimmermann schon fast seinem großen Karriereziel, einem Etappensieg bei der Tour, nahe. Auf der zehnten Etappe musste er sich nur dem Spanier Pello Bilbao geschlagen geben. Ein Jahr später war er beim entscheidenden Angriff etwa 40 Kilometer vor dem Ziel nicht an der richtigen Position.

Geschkes gute Erinnerungen

Es war bereits vor dem Start klar, dass es vor den beiden schweren Alpen-Tests ein Tag für Ausreißer werden würde. Es dauerte jedoch fast die gesamte erste Rennstunde, bis sich eine Gruppe formierte. Es gab kontinuierlich Attacken und Gegenattacken.

In einer der entstandenen Gruppen war auch Simon Geschke. Der Berliner hat ohnehin gute Erinnerungen an die Gegend um den Zielort Barcelonnette. Praktisch in Sichtweite – oben im Skigebiet Pra-Loup – gewann der Routinier 2015 als Solist eine Bergankunft der Tour. Bis heute ist es das Highlight des Kletterspezialisten, der am Ende des Jahres seine Karriere beendet.

Die Geschke-Gruppe konnte jedoch nicht entscheidend davonziehen. Als sich die Ausreißer des Tages bei der nächsten Attacke formierten, war Geschke nicht mehr dabei. Stattdessen war der Augsburger Georg Zimmermann vertreten, dem von den noch sieben deutschen Fahrern die besten Chancen eingeräumt wurden.

Das Dach der Tour wartet

Der Freitag wird für die Sprinter wohl vor allem eine Herausforderung sein, um am Ende im Zeitlimit zu bleiben. Die Strecke führt über die 2802 Meter hohe Cime de la Bonnette und damit über den höchsten Punkt, der bei der Tour jemals erreicht wurde. Es handelt sich um die zweithöchste asphaltierte Straße in den Alpen nach der Ötztaler Gletscherstraße in Österreich. Der fast 23 Kilometer lange Anstieg ist der zweite von drei schweren Bergen, die alle mehr als 2000 Meter hoch sind.

Jonas Vingegaard muss Tadej Pogacar bereits an der Cime de la Bonnette attackieren, wenn er noch Hoffnungen auf den Gesamtsieg hat. Am Schlussanstieg nach Isola 2000 wird er die mehr als drei Minuten Rückstand allein nicht aufholen können.

dpa