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McLaren-Überflieger Piastri holt zweiten Saisonsieg in Bahrain

Piastri erobert zweiten Platz in Gesamtwertung und jagt WM-Führung, während Norris trotz Hürden Podiumsplatz sichert.

Oscar Piastri fuhr souverän zu seinem zweiten Saisonsieg.
Foto: Darko Bandic/AP/dpa

McLaren-Überflieger Oscar Piastri hat mit einer Leistung, die einen Titel verdient, seinen zweiten Formel-1-Sieg der Saison errungen und ist der WM-Führung sehr nahe. Mit seinem überzeugenden Erfolg beim Großen Preis von Bahrain hat der Australier den zweiten Platz in der Gesamtwertung erobert und liegt nur noch drei Punkte hinter seinem Teamkollegen Lando Norris.

Der Brite sicherte sich in den letzten Runden knapp den dritten Platz hinter George Russell im Mercedes. Das reichte Norris aus, um als Spitzenreiter der Weltmeisterschaft aus Bahrain abreisen zu können.

Es lief für Weltmeister Max Verstappen deutlich schlechter: Der Niederländer fuhr im Red Bull chancenlos hinterher und kam nur als Sechster ins Ziel. Als 14. blieb Sauber-Pilot Nico Hülkenberg wieder einmal ganz ohne Punkte.

Bereits während des Trainings war klar, dass die McLaren mit dem schnellsten Auto nach Bahrain gekommen waren. Insbesondere Piastri distanzierte die Konkurrenz und sicherte sich in der Qualifikation die Pole Position vor Ferrari-Pilot Charles Leclerc und Russell.

Dagegen hatte Teamkollege Norris erstaunliche Mühe. «Ich fühle mich, als hätte ich nie zuvor ein Formel-1-Auto gefahren», klagte der Brite, der es lediglich auf Startplatz sechs schaffte. Immerhin war Norris noch etwas schneller als Titelverteidiger Verstappen, für den es mit Bremsproblemen nur zu Rang sieben reichte. 

Verstappen-Frust wegen seines Autos

«Wie ich mich fühle im Auto, kann ich nicht im Fernsehen sagen. Eigentlich hat gar nichts funktioniert. Das ist ein Riesenproblem», murrte der Niederländer. Nur eine Woche nach seiner meisterhaften Fahrt zum unerwarteten Sieg in Japan zeigte sich Verstappen einmal mehr höchst unzufrieden mit seinem Dienstwagen. Auch auf der Einführungsrunde vor dem Rennstart machte er seinem Unmut am Boxenfunk noch einmal Luft.

Schnell fiel der Vierfach-Champion am Start einen Platz zurück und musste sich dann im vorderen Mittelfeld bemühen. Im Gegensatz dazu überholte Norris in den ersten Metern drei Konkurrenten und war nach ein paar Kurven bereits Dritter.

Jedoch war das nicht ganz regelkonform. Norris hatte sein Auto in der Startaufstellung etwas zu weit vorne geparkt, wie auch Verstappen per Funk berichtete. Die Rennkommissare untersuchten den Vorfall und verhängten eine Zeitstrafe von fünf Sekunden wegen eines Fehlstarts.

Ferrari sammelt Führungskilometer

An der Spitze überwachte Piastri die Situation. Norris büßte seine Zeitstrafe beim ersten Reifenwechsel ab und begann erneut damit, um einen Podiumsplatz zu kämpfen. Sowohl Piastri als auch Verfolger Russell kamen wie geplant zur Box. Dadurch führten Leclerc und sein Ferrari-Teamkollege Lewis Hamilton vorübergehend das Feld an, da sie mit den etwas härteren und damit langlebigeren Reifen gestartet waren.

In Runde 18 ordnete sich alles wieder. Die Frage war, wer sich neben dem souveränen Piastri noch eine Einladung zur Siegerehrung verdienen würde. Russell, Norris oder Leclerc – einer würde ohne Belohnung bleiben.

Safety-Car bringt nochmal Spannung

Verstappen indes setzte sein Jammern über sein Auto und die fehlende Reifenhaftung fort. «Alles ist überhitzt», motzte der 27-Jährige. Neuling Kimi Antonelli kannte im Mercedes kein Mitleid und fuhr mit einem blitzsauberen Manöver vorbei. Kurz darauf musste Verstappen auch Hamilton ziehen lassen. «Ich kann nicht mal mehr bremsen, das ist lächerlich», funkte der Weltmeister.

Verstappen kam frustriert vor allen anderen zum zweiten Reifenwechsel und kehrte zunächst als Letzter auf die Strecke zurück. Dann wurde das Safety-Car eingesetzt, da Trümmerteile auf der Strecke lagen. Die meisten Fahrer holten sich prompt frische Reifen.

Piastri verteidigte bei der Wiederholung geschickt seine Führung. Norris kämpfte hart mit Leclerc und Hamilton und verlor dadurch wertvollen Boden. Am Ende blieb Norris jedoch ruhig, überholte beide Ferrari und sicherte damit seine Führung in der Weltmeisterschaft.

dpa