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FC Bayern verliert Clásico-Pleite gegen Dortmund und verpasst Meisterschaft

Der FC Bayern verliert gegen Borussia Dortmund mit 0:2 und die Meisterschaftschance schwindet. Die Tormaschine Harry Kane konnte nicht liefern, während die Gäste jubelten.

Karim Adeyemi (l) brachte den BVB früh in Führung.
Foto: Tom Weller/dpa

Der FC Bayern hat durch eine schmerzhafte Clásico-Niederlage wahrscheinlich auch die letzte Chance auf die Meisterschaft verspielt. Am Tag nach Xabi Alonsos Bekenntnis zu einem weiteren Jahr bei Spitzenreiter Bayer Leverkusen mussten die Münchner dessen Team durch das 0:2 (0:1) gegen Borussia Dortmund auf 13 Punkte davonziehen lassen.

Es gibt noch sieben ausstehende Spiele, in denen die Schale für den FC Bayern theoretisch noch zu holen ist, obwohl die Tormaschine Harry Kane trotz vieler Chancen nicht geliefert hat.

Karim Adeyemi (10. Minute) und Julian Ryerson (83.) sorgten dafür, dass die Gäste über den ersten Auswärtssieg in der Fußball-Bundesliga in München seit einem Jahrzehnt jubeln konnten. Wichtige Punkte im Kampf um die Champions-League-Teilnahme bedeuteten auch für Trainer Edin Terzic einen Befreiungsschlag. Das war vor allem dem herausragenden Klassiker-Rekordmann Mats Hummels zu verdanken.

Die Münchner mussten ohne den verletzten Kapitän Manuel Neuer einen weiteren Rückschlag hinnehmen, als sie gegen den FC Arsenal im Viertelfinale der Königsklasse antraten. Nach dem fünften Pflichtspielsieg in Folge kann der BVB mit noch mehr Selbstvertrauen auf das Königsklassen-Spiel gegen Atlético Madrid blicken. Ein Treffen im Finale in London am 1. Juni ist denkbar.

«Kleiner Stimmungsdämpfer» schon vor Anpfiff

Schon bei der Ankunft im Stadion hatte Thomas Tuchel bei seinem einjährigen Amtsjubiläum als Bayern-Trainer durch die Leverkusener Wende beim 2:1 gegen Hoffenheim «einen kleinen Stimmungsdämpfer» zu verdauen. Der große folgte wenig später vor 75.000 Zuschauern auf dem Rasen: Nach einem Ballverlust von Kapitänsvertreter Thomas Müller schaltete die Borussia schnell um. Das überlegte Zuspiel von Julian Brandt veredelte Adeyemi zur überraschenden Führung. Neuer-Vertreter Sven Ulreich kam noch an den Schuss, verhindern konnte er das Tor aber nicht.

Beim Leverkusener Jubel-Wochenende, als die Werkself am Tag nach dem Alonso-Ja durch zwei späte Tore einen 0:1-Rückstand noch drehte, hatten die Bayern vorne kein Glück im Abschluss. Im Gegensatz zu den Spielen gegen die Abstiegskandidaten Mainz (8:1) und Darmstadt (5:2) verpasste Harry Kane, der nach Sprunggelenksproblemen fit war, eine riesige Chance per Kopf, die er normalerweise verwandelt (23.). Einen Kopfball von Eric Dier aus kurzer Distanz konnte BVB-Abwehrchef Hummels mit einem spektakulären Kung-Fu-Sprung in der Luft klären (35.).

Kurz nach dem Seitenwechsel konnten die Bayern sich bei Ulreich bedanken, dass er eine Top-Chance von Felix Nmecha herausragend vereitelte (53.) und auch gegen Hummels zur Stelle war (58.). Die Münchner kamen gegen geschickt verteidigende Dortmunder erst spät in Fahrt. Bei den Angriffsaktionen agierte der häufig hart gestörte Jamal Musiala mit seinen Kollegen oft zu kompliziert. Außerdem fehlten Tempo und Präzision.

Coman bringt Schwung, Kane fehlt die Effizienz

Tuchel tauschte in seinem 50. Spiel als Bayern-Trainer nach einer Stunde bis auf Kane seine gesamte Offensive aus. Dies brachte dank des Rückkehrers Kingsley Coman viel Schwung für die Offensive. Kane zeigte jedoch weiterhin mangelnde Effizienz, wie bei seinem Kopfball (67.). Gegen Coman konnte Kobels Vertreter Alexander Meyer bravourös retten (75.). In der anhaltenden Münchner Druckphase am Ende des Spiels erhöhte Ryerson. Die bittere Pointe für Kane: Sein vermeintliches 1:2-Anschlusstor zählte aufgrund von Abseits nicht.

Das Bundesliga-Topspiel wurde unter erhöhter Polizeipräsenz ausgetragen, nachdem eine mutmaßliche Drohung gemeldet wurde. Laut Bundesinnenministerium gab es keine konkreten Hinweise auf eine Bedrohungslage.

dpa