Becker zeigt Mitgefühl und Sorge für Zverev nach dessen Aussagen über mentale Probleme und rät zu Auszeit.
Becker besorgt um Zverev nach mentalen Problemen in Wimbledon
Boris Becker hat großes Mitleid mit Alexander Zverev nach dessen Aussagen in Wimbledon über eigene mentale Aussagen geäußert und den derzeit besten deutschen Tennisspieler kontaktiert. «Ich habe die Pressekonferenz gesehen und mir kamen die Tränen. Da hat sich ein Mensch geöffnet und gesagt, ich habe Probleme, ich habe mentale Probleme, helft mir», sagte Becker im Podcast mit Andrea Petkovic.
«Ich fand es unglaublich traurig. Ich habe mich natürlich sofort bei ihm gemeldet und geguckt, ob alles so weit okay ist», sagte der 57-Jährige. Zverev habe ihm «Daumen hoch» geschickt.
Becker in Sorge um «sportlichen Ziehsohn»
Zverev hat nach seinem Ausscheiden in der ersten Runde des Rasen-Klassikers berichtet, dass er sich mental in einem Loch befindet und es für ihn schwierig ist, außerhalb des Tennisplatzes Freude zu finden. Möglicherweise benötigt er erstmals in seinem Leben eine Therapie.
Becker sprach mit Sorge über seinen «sportlichen Ziehsohn». Zverev habe ein paar Tage seine Seele baumeln lassen, berichtete der dreimalige Wimbledonsieger. «Er ist soweit in Ordnung.»
Zverev hatte erklärt, dass er spüre, dass sich etwas in ihm ändern müsse, was nicht unbedingt mit Tennis zu tun habe. Er plane, sich einige Wochen frei zu nehmen und hoffe, beim Masters-1000-Turnier in Toronto Ende Juli weitere Antworten geben zu können, was er tun werde. Der Olympiasieger ist derzeit noch für das Sandplatzturnier in Gstaad gemeldet, das Mitte Juli nach Wimbledon stattfindet.
Becker kritisiert Zverevs Bruder
«Mein Ratschlag wäre: Bitte, bitte, bitte, spiel kein Gstaad», sagte Becker. «Nimm deine Partnerin Sophia, geh‘, du hast viel Geld. Miete dir ein Boot, fahr in die Ägäis, mach Inselhopping, aber bitte komm wieder menschlich zu dir, damit du wieder die Kraft hast auf dem Tennisplatz erfolgreich zu spielen. Tennis muss jetzt sekundär sein.»
Becker kritisierte zudem Zverevs Bruder und Manager Mischa. Dieser habe als TV-Experte eine «komische Rolle» eingenommen und «fast empathielos» gesprochen. Mischa Zverev hatte gesagt, dass nach ein paar Tagen Pause diese Woche wieder Training anstehe.
Becker hatte Zverev geraten, sich von seinem Vater als Trainer und dem gewohnten Umfeld zu trennen, nachdem er im Viertelfinale der French Open gegen Novak Djokovic ausgeschieden war. Zverev hatte daraufhin beim Rasenturnier in Stuttgart deutlich reagiert.