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Belenki nach EM-Debakel der deutschen Turner: «Pech»

Das haben weder Bundestrainer Valeri Belenki noch seine Turner erwartet: Am Zittergerät Pauschenpferd vergibt die Riege das Team-Finale. Auch alle anderen EM-Endkämpfe finden ohne Deutsche statt.

Die deutschen Turner erreichten in Rimini weder das Team-Finale noch einen Geräte-Endkampf.
Foto: Marijan Murat/dpa

Die deutschen Turner standen nach ihrem Debakel am Pauschenpferd und dem vorzeitigen EM-Aus geknickt und ratlos in den Gängen der Messe von Rimini.

Gleich vier Abgänge am Zittergerät zum Abschluss der Qualifikation kosteten der ersatzgeschwächten Riege des Deutschen Turner-Bundes (DTB) bei den Europameisterschaften den Einzug ins Mannschafts-Finale. Zudem finden alle Geräte-Endkämpfe ohne deutsche Beteiligung statt. «Für mich war das Pech», sagte Bundestrainer Valeri Belenki.

Ohne den erkrankten Barren-Weltmeister Lukas Dauser aus Unterhaching verpasste die DTB-Riege aufgrund zu vieler Fehler am Pauschenpferd den Einzug ins Finale der besten Acht. Mit 245,095 Punkten landeten sie nur auf dem neunten Platz mit einem Rückstand von 0,1 Zählern hinter Zypern.

Andreas Toba (Hannover), Pascal Brendel (Wetzlar), Milan Hosseini (Böckingen), Nils Dunkel (Halle/Saale) und Neuling Carlo Hörr (Schmiden) sowie Einzelstarter Gabriel Eichhorn (Stuttgart) konnten auch die Einzel-Finals nicht erreichen. Nur Dunkel kann sich vage Hoffnungen machen, da er als Qualifikations-Zehnter zweiter Nachrücker am Barren ist.

Marios Georgiou aus Zypern gewann mit 84,265 Punkten den ersten Titel der EM und wurde erstmals Mehrkampf-Europameister. Brendel war der beste Deutsche auf dem 18. Platz mit 80,699 Punkten, knapp vor Dunkel (80,431). Die Ukraine war mit 253,661 Punkten das beste Team in der Ausscheidung.

«Es ist bitter, das braucht man gar nicht schönzureden»

Während der Zypriote Georgiou mit einem breiten Lächeln Siegerinterviews gab, versuchten Toba und seine Mitstreiter das EM-Aus zu erklären. «Vier Stürze am Pferd – mehr ist nicht hinzuzufügen», sagte der 33-Jährige: «Ein Sturz weniger, dann wären wir im Team-Finale gewesen, zwei Stürze weniger, wären wir noch weiter vorn gewesen. Es ist bitter, das braucht man gar nicht schönzureden.» Der EM-Zweite am Reck, der vor seinen vierten Olympischen Spielen steht, bewertete den kollektiven Blackout am letzten Gerät als einmalig: «Ich kann mich an keinen Wettkampf erinnern, bei dem vier Turner vom Pferd runtergefallen sind.»

Die deutschen Turner hatten vor den Titelkämpfen Pech. Zuerst erlitt Lucas Kochan (Cottbus), der Sieger der internen Qualifikation, einen Kreuzbandriss im linken Knie. Dann musste auch Dauser aufgrund einer Viruserkrankung kurzfristig absagen.

dpa