Die 31-jährige Deutsche krönt sich zur Besten aller Biathletinnen nach nervenstarker Aufholjagd im Weltcup-Finale in Oslo.
Historischer Triumph: Franziska Preuß gewinnt Biathlon-Gesamtweltcup
Franziska Preuß hat erstmals in ihrer Karriere den Biathlon-Gesamtweltcup gewonnen. Als sechste Deutsche krönte sich die 31-Jährige zur Besten aller Biathletinnen und beendete damit eine beeindruckende Saison.
Beim Weltcup-Finale am Osloer Holmenkollen in Norwegen zeigte sie als Jägerin Nervenstärke und konnte ihre Rivalin Lou Jeanmonnot, die auf der Schlussrunde unglücklich gestürzt war, noch überholen. Die Französin hatte Preuß am Vortag das Gelbe Trikot mit einem Sieg in der Verfolgung abgenommen und war mit einem Vorsprung von fünf Punkten ins letzte Rennen dieses Winters gegangen.
Im letzten Wettkampf-Wochenende dieser langen Saison hatte Preuß nur 20 Punkte Vorsprung auf Jeanmonnot. Trotz ihres Sieges im Sprint und des fünften Platzes in der Verfolgung geriet Preuß, die von einem Teil ihrer Familie vor Ort unterstützt wurde, ins Hintertreffen.
Die große Kristallkugel steht von der Wertigkeit sogar noch über ihrem erst im Februar gewonnen ersten WM-Einzelgold, denn zeichnet diese doch die Konstanz über eine gesamte Saison aus. «Das ist wirklich eine der größten Leistungen, die man erreichen kann», hatte die Verfolgungsw-Weltmeisterin, die in Lenzerheide noch drei weitere Medaillen geholt hatte, im Vorfeld gesagt.
Dahlmeier bislang letzte deutsche Gesamtsiegerin
Vor Preuß hatten Martina Glagow (2002/03), Kati Wilhelm (2005/06), Andrea Henkel (2006/07), Magdalena Neuner (2007/08, 2009/10 und 2011/12) und Laura Dahlmeier (2016/17) den Gesamtweltcup gewonnen. Preuß erreichte dies durch ihre beeindruckende Trefferquote und die Konstanz von insgesamt 13 Podestplätzen in den 21 Saisonrennen. Jeanmonnot gewann zwar deutlich öfter, zeigte aber auch mehr Schwankungen.
Preuß‘ nächstes großes Ziel sind dann im kommenden Jahr die Olympischen Winterspiele in Antholz, auch dort will sie sich mit Gold ihren letzten sportlichen Traum erfüllen. Danach könnte Schluss sein. Dann will die Bayerin mit ihrem Lebensgefährten Simon Schempp, selbst Weltmeister und Olympia-Medaillengewinner, eine Familie gründen und ihr gemeinsames Haus in Ruhpolding mit Leben füllen.
Eine Operation brachte Besserung
Dieser prestigeträchtige Triumph ist für Preuß das i-Tüpfelchen ihrer turbulenten Karriere. In der Vergangenheit dachte sie mehrfach an ein Karriereende, kämpfte sich jedoch immer wieder zurück. Infekte und Erkrankungen warfen sie jahrelang zurück, sodass sie auf Weltmeisterschaften verzichten und Saisons vorzeitig beenden musste. Erst eine Operation der Nasennebenhöhlen nach dem Saisonende im letzten Jahr brachte die erhoffte Besserung und ebnete den Weg für das Happy End einer herausragenden Saison.