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Francesco Friedrich holt neuntes WM-Gold im Zweierbob in Lake Placid

Der deutsche Bobpilot setzt sich knapp gegen Johannes Lochner durch und feiert seinen insgesamt 15. WM-Titel.

Francesco Friedrich (vorn) und Alexander Schüller führen zur Halbzeit der Zweierbob-WM in Lake Placid.
Foto: Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

22 Jahre nach André Langes Gold gibt es mit Francesco Friedrich wieder einen deutschen Bob-Weltmeister in Lake Placid. Der zweimalige Doppel-Olympiasieger aus Pirna krönte sich erneut zum Zweierbob-König. Es war für den 34-Jährigen das neunte WM-Gold seit 2013, mit nur einer Ausnahme im Jahr 2023.

Mit zwei Bestzeiten in vier Läufen gewann der Sachse mit Anschieber Alexander Schüller knapp vor seinem Dauerrivalen Johannes Lochner auf der schwierigen Bahn am Mount van Hoevenberg mit einem Vorsprung von nur 0,03 Sekunden, der zusammen mit Georg Fleischhauer erst 2023 in St. Moritz die Dominanz des Ausnahmepiloten durchbrechen konnte.

Der 23-jährige Adam Ammour komplettierte mit Benedikt Hertel auf dem dritten Platz das starke Abschneiden der Deutschen. Der dritte Dreifacherfolg im kleinen Schlitten nach 2021 in Altenberg und 2024 in Winterberg gewinnt im US-Bundesstaat New York noch an Bedeutung, da die deutschen Bobs 2009 und 2012 auf der Bahn jeweils ohne WM-Gold geblieben waren.

Uralt-Bahnrekord geknackt

Nach der knappen Halbzeitführung von Friedrich mit 14 Hundertstelsekunden Vorsprung («Das ist kein großes Polster auf der schwierigen Bahn») schnappte er sich am Finaltag mit Startnummer eins im dritten Durchgang gleich den Uralt-Bahnrekord des Kanadiers Pierre Lueders von 2003. Zudem verbesserte sich der Pirnaer am Start auf 5,04 Sekunden, nachdem erst Ammour (5,12), dann Lochner (5,05) in den ersten beiden Läufen beim Anschieben besser waren. 

Lochner legte jedoch noch einmal nach und stellte mit einem Bahnrekord von 54,52 Sekunden einen Angriff auf Gold dar. Vor dem Finallauf verringerte der Berchtesgadener den Rückstand auf Friedrich auf nur noch sechs Hundertstel. Obwohl er die Schikane wie bereits im ersten Lauf nicht optimal gemeistert hatte. Somit gab es noch Raum für Verbesserungen im Finale auf der schwierigen Bahn, die weltweit die höchste Kurvenanzahl von 20 aufweist.

Dominator Friedrich kontert 

Im vierten Lauf bei Schneefall legte Lochner mit 5,01 Sekunden am Start erneut vor, fuhr fast Ideallinie im Eiskanal und jubelte schon im Ziel, obwohl Friedrich noch oben am Start stand. Friedrich lag zwischendurch schon zurück und holte in den letzten Kurven wieder auf. «Wie macht er das nur?», rief Lochner und feuerte seinen Helm auf den Boden. Friedrich konterte in Manier eines Dominators und fuhr einmal mehr zum Sieg in seiner langjährigen Paradedisziplin. «Yes», schrie er im Ziel heraus. Es war zusammen mit dem Viererbob sein insgesamt 15. WM-Titel.

dpa