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«Bodenlos von mir»: Zverev ratlos über US-Open-Aus

Wieder endet eine Grand-Slam-Saison für Alexander Zverev ohne den ersehnten großen Titel. Sein Viertelfinal-Aus bei den US Open macht ihn fassungslos.

Alexander Zverev wirft frustriert den Schläger auf den Boden.
Foto: Kirsty Wigglesworth/AP/dpa

Alexander Zverev hat sich nach dem verpassten Halbfinaleinzug bei den US Open ratlos und völlig frustriert präsentiert. «Das war einfach bodenlos von mir heute», sagte der 27-Jährige über seine Leistung beim 6:7 (2:7), 6:3, 4:6, 6:7 (3:7) gegen den Amerikaner Taylor Fritz. «Ich habe gerade keine Antworten.»

So erklärt Zverev seine Niederlage

Mit dem Viertelfinalaus in New York verspielte der Olympiasieger von 2021 eine weitere Gelegenheit für seinen ersehnten ersten Titel bei einem Grand-Slam-Turnier. «Ich habe kein Gefühl im Schläger gehabt, null Komma null. Es war unglaublich. Ich weiß nicht, ob ich jemals in meiner Karriere so ein Gefühl bei meiner Rückhand gehabt habe», sagte Zverev über seinen vermeintlichen Paradeschlag. «Ich glaube, das war das erste Mal, und ich hoffe auch das letzte Mal.»

https://x.com/usopen/status/1831080172822610139

So lief das Spiel

Zverev machte mit seiner Vorhand mehr leichte Fehler als mit seiner Rückhand. Im Kampf gegen den zwölftplatzierten Spieler der Weltrangliste fehlte es dem Hamburger vor allem an Aggressivität. In den entscheidenden Momenten des Spiels agierte Zverev zu passiv. Im Tiebreak des ersten Satzes gewann Fritz die letzten sechs Punkte in Folge: davon erzielte er drei Punkte mit direkten Gewinnschlägen und zwang Zverev bei zwei weiteren Punkten zu Fehlern.

Auch der gewonnene zweite Satz brachte der deutschen Nummer eins kein neues Selbstvertrauen. Am Ende des vierten Satzes diktierte Fritz erneut das Spiel und erreichte sein erstes Grand-Slam-Halbfinale.

Das sagt Boris Becker zur Niederlage

«Er wirkte heute wie gehemmt, als würde er mit der Handbremse spielen. Auch körperlich war er ziemlich an der Grenze», sagte Boris Becker als Experte bei Sportdeutschland.TV. «Das Tor fürs Finale war auf – und das hat ihn vielleicht gebremst.» 

So groß war die Chance von Zverev bei den US Open

Zverev hatte aufgrund der Turnier-Konstellation einen realisierbaren Weg vor sich. Titelverteidiger Novak Djokovic aus Serbien und der Spanier Carlos Alcaraz, der in diesem Jahr zweimal Grand-Slam-Sieger wurde, waren bereits früh ausgeschieden. Selbst im Halbfinale wäre Zverev als Favorit angesehen worden. Zudem hat er den Weltranglistenersten Jannik Sinner aus Italien, der als möglicher Endspielgegner gilt, bereits zweimal bei den US Open besiegt.

So endet eine weitere Grand-Slam-Saison ohne Titel für den Unvollendeten, der dieses Jahr bei den French Open im Endspiel gegen Alcaraz verlor und bei den Australian Open das Halbfinale erreichte. «Aber ich habe keinen gewonnen. Das interessiert mich alles nicht», sagte er bitter. «Ich bin 27 Jahre alt, ich werde 28 nächstes Jahr.»

dpa