Im FA Cup kommt es zwischen Millwall und Crystal Palace zu einem üblen Foul. Palace-Stürmer Jean-Philippe Mateta muss mit Sauerstoff versorgt werden. Die Rote Karte gibt es erst mit Verzögerung.
Brutales Foul in England: Torwart trifft Ex-Mainzer am Kopf
Ein brutales Foul hat das FA-Cup-Spiel zwischen Crystal Palace und dem Zweitligisten FC Millwall (3:1) überschattet. Während des Achtelfinal-Duells der beiden Londoner Fußballvereine eilte Millwall-Torwart Liam Roberts wenige Minuten nach Spielbeginn aus seinem Tor, um den Ball auf Kopfhöhe von Palace-Spieler Jean-Philippe Mateta zu klären. Bei dem völlig missglückten Versuch traf Roberts den ehemaligen Mainzer Stürmer seitlich am Kopf mit den Stollen seines linken Schuhs.
Der 27-jährige Angreifer blieb nach dem Zusammenprall in der Anfangsphase liegen und musste über eine Maske mit Sauerstoff versorgt werden. Nach einigen Minuten wurde Mateta auf einer Trage vom Platz und ins Krankenhaus gebracht. Der Stürmer ist mit zwölf Saisontoren der beste Torschütze des von Ex-Bundesliga-Trainer Oliver Glasner betreuten Palace-Teams in der Premier League.
Glasner: Ohr sieht furchtbar aus
«Er ist bei Bewusstsein, und er ist im Krankenhaus. Sein Ohr sieht furchtbar aus. Es ist eine sehr ernste Verletzung», berichtete der Österreicher nach der Partie im Sender BBC. Glasners Freude über den Sieg war allenfalls gedämpft, weil er an das Video der Szene denken musste. «Nachdem ich es gesehen habe, ist es schwer, über das Spiel zu sprechen.» Der Palace-Vorsitzende Steve Parish urteilte: «Das war die rücksichtsloseste Attacke auf einem Fußballplatz, die ich je gesehen habe.»
Millwall-Trainer: Keine Absicht
Schiedsrichter Michael Oliver hat zunächst dem 30-jährigen Roberts nicht einmal die Gelbe Karte gezeigt. Erst nach Einsatz des Videobeweises hat er seine Entscheidung überdacht und den Torhüter mit Rot vom Feld geschickt, nachdem er sich die Szene auch auf dem Bildschirm angesehen hatte.
Millwalls Trainer Alex Neil sagte, Roberts habe sich verschätzt und Mateta nicht mit Absicht gefoult. «Wir wollen nicht, dass der Junge verletzt wird. Wir wünschen ihm alles Gute und hoffen, dass er bald zurück auf dem Platz ist.»