Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

BVB schöpft Mut und mahnt: Hoffnung auf Europa-Schlussspurt

Der krisengeplagte BVB hat im engen Rennen um die Europacup-Plätze noch nicht aufgegeben. Der Sieg gegen Mainz macht Mut. Auf seinen neuen Ecken-Spezialisten muss der BVB aber erst einmal verzichten.

Grund zur Freude: Für den BVB soll der Sieg gegen Mainz der Startschuss für einen großen Schlussspurt sein.
Foto: Bernd Thissen/dpa

Die große Euphorie brach bei Borussia Dortmund nach dem Sieg gegen das Überraschungsteam der Bundesliga nicht aus. «Wir haben immer noch nicht alles selber in der Hand», sagte Abwehrspieler Waldemar Anton zur Ausgangslage im Rennen um die Europapokal-Plätze.

Der 28-Jährige bezeichnete das 3:1 gegen den FSV Mainz 05 als wichtigen Fortschritt. «Aber nichtsdestotrotz sind wir noch nicht da, wo wir sein wollen.» Die Dortmunder bleiben vorsichtig. Zu oft folgte in dieser Krisen-Saison auf ein Erfolgserlebnis der nächste Rückschlag.

Beier glänzt als Guirassy-Ersatz

Damit das im Saisonendspurt nicht passiert, gab der siebenmalige Nationalspieler den Mahner. Kampfgeist, Laufbereitschaft – all das stimmte im Duell mit dem Tabellenvierten aus Rheinhessen. «Es muss schon für jeden einzelnen Spieler klar sein, dass das der Maßstab ist», forderte Anton. «Die Basics sind das A und O. Und alles andere kommt dann von alleine.»

Der Sieg des BVB resultierte tatsächlich nicht aus einer spielerischen Glanzleistung und einem Offensivfeuerwerk. Vielmehr arbeitete die Mannschaft unermüdlich und belohnte sich dafür. Trotz des kurzfristigen Ausfalls des besten Torjägers Serhou Guirassy aufgrund muskulärer Probleme waren die Dortmunder im Angriff effektiv.

Maximilian Beier trug maßgeblich dazu bei. Der 22-jährige Sommerneuzugang trat erstmals als Doppeltorschütze für den BVB in Erscheinung. «Zwei Tore – sensationell», sagte Trainer Niko Kovac und lobte die Entwicklung Beiers: «Dass wir mit Maxi zufrieden sind, das sieht man. Er hat jetzt zuletzt viel gespielt, weil er im Training das macht, was wir uns vorstellen.»

Schlotterbeck als «Schlotter-Eck»?

Nicht als Torschütze, dafür gleich doppelt als Vorbereiter glänzte Nico Schlotterbeck. Der Innenverteidiger überzeugte auf ungewohnte Art: als Ecken-Schütze. «Viele haben sich, glaube ich, gewundert und die Augen gerieben. Aber das Ergebnis gibt uns recht – vor allem ihm», sagte Kovac, über die ungewöhnliche Maßnahme, den kopfballstarken Nationalspieler nicht ins Zentrum, sondern zur Eckfahne zu beordern.

Ob Schlotterbeck von seinen Mitspielern jetzt nur noch «Schlotter-Eck» genannt werde? Bei dieser Frage wollte sich Stürmer Karim Adeyemi nicht festlegen. «Ich bin nicht Thomas Müller, der so Wortspiele macht», sagte der 23-Jährige und lächelte.

Führungsspieler fehlt in Freiburg

Schlotterbeck soll dem BVB in den nächsten Wochen nicht nur mit seinen neu entdeckten Qualitäten, sondern vor allem als Abwehrchef und mit großem Einsatz vorangehender Führungsspieler helfen, die bisher so verkorkste Bundesliga-Saison zumindest noch halbwegs zu retten.

Der Abstand zu den Europapokal-Plätzen beträgt für den Tabellenzehnten vier Punkte. Die Champions League – eigentlich das Minimalziel des Revierclubs – ist sieben Zähler entfernt.

Dortmund muss zu Beginn jedoch ohne Schlotterbeck auskommen. Gerade bei der Rückkehr in seine alte Heimat Freiburg fehlt der 25-Jährige ausgerechnet gelbgesperrt.

Dem BVB stehen harte Wochen bevor

«Es wird ihn ärgern. Freiburg ist super wichtig für uns und für ihn natürlich ein emotionales Spiel», sagte Sebastian Kehl. Wie Anton mahnte auch der BVB-Sportdirektor: «Ich bin zufrieden mit der Reaktion. Wir wissen trotzdem, dass wir in den nächsten Wochen nachlegen müssen.»

Die Herausforderungen sind alles andere als einfach. Nach dem Spiel gegen den SC Freiburg steht in der Bundesliga das Auswärtsspiel gegen den FC Bayern München an – umrahmt von den Spielen gegen Hans Flicks FC Barcelona im Viertelfinale der Champions League.

dpa