Trainer Kovac kämpft gegen Unruhe im Team nach Negativerlebnissen und vor dem Spiel gegen Villarreal.
Dringend benötigter Erfolg für Borussia Dortmund in der Champions League

Mit einem Sieg aus der Sinnkrise: Borussia Dortmund braucht dringend wieder ein Erfolgserlebnis in der Champions League. Nach drei aufeinanderfolgenden Spielen ohne Sieg ist eine Diskussion über wiederkehrende Defensivfehler entstanden. Vor dem fünften Vorrundenspiel am Dienstag (21.00 Uhr/Amazon Prime) gegen den FC Villarreal hat Trainer Niko Kovac alle Hände voll zu tun, um zu verhindern, dass die ständig unruhige Umgebung auf sein Team abfärbt.
Dafür könnte es bereits zu spät sein. «Natürlich ist die Stimmung nicht so gut, wenn du einmal verlierst und zweimal unentschieden spielst», sagte Torhüter Gregor Kobel nach den jüngsten Nackenschlägen: 1:4 in der Champions League bei Pep Guardiolas Manchester City, nur 1:1 beim Aufsteiger Hamburger SV und am Ende das turbulente 3:3 gegen den VfB Stuttgart.
Darauf reagierte Maximilian Beier noch deutlich nervöser als Kobel. «Es ist scheiße: Du machst in der 90. das Tor und kassierst dann in der 90. den Ausgleich. Die Stimmung ist gerade am Boden», befand Nationalstürmer Beier und dürfte sich dafür noch einen Rüffel von Kovac angehört haben.
Kovac widerspricht nervösen Beier-Aussagen entschieden
«Ich weiß nicht, wie alt Maxi ist: 21, 22, 23. Am Anfang der Saison hat er gesagt, wir wollen Meister werden. Jetzt sind wir am Boden. Man muss nicht alles glauben, was der Junge sagt», entgegnete Kovac mit weit aufgerissenen Augen, als er auf Beiers – der ist übrigens 23 Jahre alt – Worte angesprochen wurde.
«Wir sind sicherlich nicht am Boden», betonte der Coach, wusste aber auch: «Wir müssen einiges verändern.» Acht Gegentore in drei Spielen sind zu viel für den BVB, dazu beunruhigen die Last-Minute-Gegentreffer gegen den HSV und Stuttgart. Dass die Dortmunder knappe Führungen nicht mehr souverän über die Zeit schaukeln können, gibt Anlass zur Sorge. «Wir müssen jetzt über grundlegende Dinge reden», forderte Kobel.
Die Meinungen darüber scheinen im Team aber auseinanderzugehen. «Wir sollten da kein großes Drama rausmachen. Wir werden in den nächsten Wochen ein anderes Gesicht zeigen», kündigte Abwehrspieler Waldemar Anton an. «Wir sind natürlich gefestigt genug, um den Schalter wieder umzulegen.»
Villarreal in Spanien top, in der Champions League ein Flop
Am besten bereits gegen Villarreal. Die Spanier haben bisher in der Champions League aus vier Spielen nur einen Punkt geholt und verloren unter anderem gegen den FC Pafos aus Zypern. In der Primera División ist das Team aus der Nähe von Valencia aktuell die drittstärkste Kraft hinter Real Madrid und dem FC Barcelona.
«Wir haben eine gute Chance, uns mit den Heimfans in eine geile Ausgangslage zu befördern. Das ist eine Chance, die wir zu hundert Prozent nutzen wollen», meinte Kobel allerdings. Dies wäre nicht nur gut, um die Ausgangslage im Hinblick auf eine direkte Achtelfinal-Qualifikation zu verbessern, sondern nach den jüngsten Negativerlebnissen eben auch für das Selbstvertrauen.
Denn am Samstagabend müssen die Dortmunder in der Bundesliga zum wiedererstarkten Ex-Meister Bayer Leverkusen, der in der Tabelle bereits vorbeigezogen ist. «Wir sind oben und wir wollen am Ende der Saison auch oben bleiben», sagte Kovac, als stünde er mit seinem Team an der Tabellenspitze. Dabei droht dem Tabellenvierten am Wochenende im schlimmsten Fall sogar der Sturz aus den Europapokalplätzen – spätestens dann müsste Kovac die Krise moderieren.








