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Start der Vierschanzentournee: Die Jagd nach dem goldenen Adler beginnt

Die besten Skispringer kämpfen in vier Wettkämpfen um den Gesamtsieg – wer holt die begehrte Trophäe?

Das Objekt der Begierde: Der goldene Adler für den Tournee-Champion.
Foto: Daniel Karmann/dpa

Von diesem Sonntag an startet die prestigeträchtige Vierschanzentournee, bei der die besten Skispringer der Welt um den Sieg kämpfen. Die Deutsche Presse-Agentur klärt die wichtigsten Fragen vor dem Beginn der 73. Ausgabe dieses großen Spektakels rund um den Jahreswechsel.

Wie funktioniert die Vierschanzentournee?

Die Vierschanzentournee dauert – einschließlich der Qualifikationen – zehn Tage. In vier Wettbewerben versuchen die Skispringer, so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Die Punkte aus Weite, Haltungsnoten, Windpunkten und möglichen Punkten bei veränderter Anlauflänge werden zusammengezählt. Derjenige, der nach acht Wettkampfsprüngen die meisten Punkte hat, gewinnt die Gesamtwertung der Tournee. Die vier Qualifikationssprünge werden nicht für die Wertung berücksichtigt.

Wo wird gesprungen?

Die ersten beiden Wettbewerbe werden in Deutschland ausgetragen, bevor der Springer-Tross nach Österreich weiterzieht. Nach dem Start in Oberstdorf geht es zum traditionellen Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen. Danach stehen die Athleten am Bergisel in Innsbruck und schließlich auf der Paul-Außerleitner-Schanze in Bischofshofen vor Herausforderungen.

Wer sind die Favoriten?

Pius Paschke hat in dieser Saison fünf von zehn Einzelwettkämpfen gewonnen und führt den Gesamtweltcup an. Als Träger des Gelben Trikots gilt er daher auf dem Papier als Topfavorit. Paschke, dessen bemerkenswerter Aufschwung in diesem Winter überraschend kam, zeigte jedoch Schwächen bei der Tournee-Generalprobe in der Schweiz. Der 34-Jährige belegte einmal den zehnten Platz und landete einmal auf Rang 18.

Mehrere Österreicher sind in Topform. Jan Hörl und Daniel Tschofenig haben jeweils einmal in Engelberg gewonnen und wurden einmal Zweiter. Stefan Kraft, der Landsmann von Hörl und Tschofenig, hat ebenfalls bei der Tournee 2015 triumphiert.

Ryoyu Kobayashi hat das Top-Event bereits dreimal gewonnen. Der japanische Experte für die Tournee ist jedoch in diesem Jahr noch nicht in Form. Ein weiterer deutscher Hoffnungsträger ist Andreas Wellinger. Der Olympiasieger hat auch das Potenzial, Tournee-Champion zu werden. In dieser Saison ist auch der Schweizer Gregor Deschwanden bisher stark.

Warum gibt es keine Tournee für Frauen?

Die Skispringerinnen wünschen sich schon lange eine Tournee. Bisher gab es nur die sogenannte Two Nights Tour mit Wettbewerben in Garmisch-Partenkirchen und Oberstdorf an Silvester und Neujahr. Ein Hindernis auf dem Weg zu einer vollständigen Tournee ist das fehlende Flutlicht in Innsbruck. Dies könnte sich jedoch bald ändern. Im Januar sind erneute Gespräche geplant.

«Ich glaube, wenn man es wirklich will, dann findet man einen Weg», sagte Deutschlands beste Springerin Katharina Schmid zu den Problemen, die bisher eine Frauen-Tournee verhindern. Dazu gehören auch weitere Schwierigkeiten bei der Infrastruktur und begrenzte Hotelkapazitäten. «Ich hoffe, die finden bald mal einen Weg.»

Was bekommt der Sieger?

Der Gewinner des Wettbewerbs erhält den berühmten goldenen Adler. Neben dem Pokal kann sich der Champion auch über eine Prämie von 100.000 Schweizer Franken (rund 107.000 Euro) freuen. Zusätzlich werden bei den einzelnen Wettbewerben die üblichen Weltcup-Preisgelder des Weltverbandes Fis vergeben. Sie werden gestaffelt an die besten 30 Athleten jedes Sprungs ausgezahlt. Der Sieg in der Qualifikation bringt außerdem 3000 Franken (rund 3200 Euro) ein.

Wo kann man die Wettkämpfe sehen?

Die ARD und das ZDF teilen sich die Übertragungen. Das ZDF berichtet aus Oberstdorf und vom großen Finale in Bischofshofen. Die ARD überträgt aus Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck. Es werden jeweils die Qualifikation und der Wettkampf am Folgetag gezeigt. Alle Springen und Qualifikationen sind auch bei Eurosport zu sehen.

dpa