Jedes Jahr in den Playoffs, fünfmal im Super Bowl, dreimal gewonnen: Die Kansas City Chiefs mit Patrick Mahomes waren das dominierende NFL-Team. Das ist vorbei – und der Superstar wird lange fehlen.
Patrick Mahomes verletzt sich in der Schlussphase.
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Mit der Unterstützung von zwei Betreuern humpelte Patrick Mahomes in die Kabine. Die Kansas City Chiefs haben durch die 13:16-Niederlage gegen die Los Angeles Chargers nicht nur zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt die NFL-Playoffs verpasst. Das dominierende Team der vergangenen Saisons in der National Football League muss auch das monatelange Aus seines Superstar-Quarterbacks mit einem Kreuzbandriss verkraften. Ist die Ära der Chiefs nach drei Super-Bowl-Siegen seit 2020 nun endgültig vorbei?
Zum ersten Mal in seiner Profi-Karriere ist Mahomes‘ Team nicht mehr in der wichtigsten Phase der Saison aktiv. Der 30-Jährige wird im Februar nicht in San Francisco um seinen vierten Super-Bowl-Ring spielen, sondern in der Rehabilitation arbeiten, um in der nächsten Saison ein Comeback zu schaffen.
«Ich weiß nicht, warum das passieren musste und ich werde nicht lügen und behaupten, es tut nicht weh», schrieb Mahomes Stunden nach der Partie in den sozialen Netzwerken. Alles, was er nun tun könne, sei auf Gott vertrauen und jeden Tag aufs neue angreifen. Seine kurze Nachricht beendete er mit den Worten: «Ich werde stärker zurückkommen.»
Kelce wird sich die Frage nach dem Karriereende stellen müssen
Die Chiefs sind Experten in Comebacks. Der unermüdliche Wille des Teams führte sie in den letzten sechs Spielzeiten fünfmal in den Super Bowl, und dreimal konnte Tight End Travis Kelce danach am Mikrofon eine Party-Nacht ausrufen.
Doch der Verlobte von Pop-Superstar Taylor Swift muss sich nach dieser Saison selbst fragen, ob die besten Jahre nicht längst vorüber sind und die Hochzeit im kommenden Sommer nicht der passende Anlass wäre, um die Karriere in der NFL zu beenden. Sein Vertrag läuft aus, er hatte zuletzt angekündigt, sich bis zum Frühjahr entscheiden zu wollen. Sprechen wollte er nicht, «das machen wir unter der Woche», sagte er nach Angaben von US-Medien.
Kelces 70 Yards Raumgewinn gegen die Chargers waren zwar Teambestwert, aber auch in dieser Saison wird er wahrscheinlich die 1000-Yard-Marke nicht erreichen – wie schon in den beiden vorangegangenen Spielzeiten. Seine bisher fünf Touchdowns sind zwar mehr als in der vergangenen Saison, als er nur dreimal in der Hauptrunde jubeln durfte. In den drei Spielzeiten davor erzielte der mittlerweile 36-Jährige jedoch zwölf, neun und elf Touchdowns.
Ende einer Ära oder nur ein Durchhänger?
Ob die dominierende Phase der Chiefs vorbei ist oder ob sie es schaffen, wie die New England Patriots unter Tom Brady nach einer kurzen Schwächephase zurückzukehren, wird in den nächsten Monaten ein zentrales Thema in der NFL sein. Für den Moment sind die Chiefs jedoch ein gewöhnliches Team mit geplatzten Träumen – ohne ihren Stamm-Quarterback, drei verbleibenden Saisonspielen von mehr oder weniger geringer Bedeutung und vielen offenen Fragen.
Die Chiefs werden den Rest dieser Saison von Gardner Minshew angeführt, der für Mahomes eingesprungen ist und wenig erfolgreich war. Sein letzter Pass war auf Kelce gerichtet, landete jedoch in den Händen des Gegners. Weder Kelce noch Minshew wurden Schuld gegeben – die Aktion war eher ein Hoffen als etwas anderes – dennoch könnte nicht nur die Playoff-Serie der Chiefs, sondern auch die Ära Kelce damit beendet worden sein.
Es scheint realistischer, dass Mahomes nach seinem Kreuzbandriss wieder in alter Form zurückkehrt. Mut dürfte dem Quarterback eine Parallele zum besten Quarterback der Football-Geschichte geben: Auch Brady riss sich in seiner neunten NFL-Saison nach drei Super-Bowl-Siegen das Kreuzband. Danach kehrte er zurück – und gewann vier weitere Titel in der NFL.
