Das Rennen um den Chefposten beim Internationalen Olympischen Komitee ist eröffnet. Sechs Männer und eine Frau kandidieren. Für einen der Favoriten gibt es mehrere Hürden im Regelwerk.
Coe und sechs weitere Bewerber um Bach-Nachfolge beim IOC
Sieben Bewerber, darunter Prinz Feisal bin al-Hussein aus Jordanien (60), der französische Radsport-Weltverbandschef David Lappartient (51) und Juan Antonio Samaranch junior (64), Sohn des früheren IOC-Präsidenten aus Spanien, treten im Rennen um die Nachfolge von Thomas Bach als Präsident des Internationalen Olympischen Komitees gegen Sebastian Coe an.
Laut Angaben des IOC haben auch der Chef des Turnens, Morinari Watanabe (65), und der Präsident des Skisports, Johan Eliasch (62), um die Position beworben. Die einzige Frau auf der Liste ist die simbabwische Sportministerin Kirsty Coventry (41), die als Schwimmerin zweimal Gold bei den Olympischen Spielen gewonnen hat.
Bach (70) hatte kurz vor dem Ende der Olympischen Spiele in Paris angekündigt, nicht über das Ende seiner zweiten Amtszeit hinaus an der IOC-Spitze bleiben zu wollen. Gewählt wird der neue IOC-Präsident Mitte März 2025 in Athen. Erster Tag im Amt wird der 24. Juni sein.
IOC-Regeln bergen Hürden für Coe
Kurz vor der Ankündigung der Kandidaten erinnerte die IOC-Ethikkommission unter der Leitung des ehemaligen UN-Generalsekretärs Ban Ki Moon an die Regeln für die Präsidentschaft. Diese stellen für den erfahrenen Spitzenfunktionär Coe (67) mehrere Hürden dar. Ein IOC-Präsident muss während seiner gesamten Amtszeit Mitglied des Ringe-Zirkels sein. Coe erfüllt diese Bedingung derzeit durch seine Führung in der Leichtathletik, die er jedoch nach zwölf Jahren im Jahr 2027 aufgeben müsste.
Die Altersgrenze für IOC-Mitglieder liegt bei 70 Jahren und kann nur einmal um vier Jahre verlängert werden. Die erste Amtszeit des IOC-Präsidenten beträgt acht Jahre. Daher müssten möglicherweise mehrere IOC-Regeln geändert werden, um dem 67-jährigen Coe eine Präsidentschaft zu ermöglichen.
Coe wird seit langem als Gegenspieler von Bach angesehen. Kurz nach der Ankündigung des Deutschen, sich zurückzuziehen, wies der zweimalige Olympiasieger auf seine umfangreiche Erfahrung hin. Er sei ein Großteil seines Lebens Teil der olympischen Bewegung gewesen, war Organisationschef der Sommerspiele in London 2012 und danach Präsident des britischen Olympischen Komitees. Auch andere Aspekte seines Lebenslaufs wie seine politischen Kontakte könnten bei einem Aufstieg an die Spitze des IOC hilfreich sein, fügte er hinzu.
[Sechs Bewerber um IOC-Präsidentschaft,Vielfältige Kandidaten für Spitzenamt im Internationalen Olympischen Komitee. Coe als erfahrener Widerpart von Bach.]