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Corona-Angst vor Tour de France-Start,Teams reaktivieren Corona-Protokolle für die Frankreich-Rundfahrt. Evenepoel mit roter Maske: "Bin vorsichtig, will nicht wie beim Giro enden."

Vingegaard-Team sensibilisiert nach prominentem Corona-Ausfall. Pogacar erholt sich gut: "Covid nicht mehr so ernst, hatte Virus bereits."

Der Slowene Tadej Pogacar (2.v.r) war vor der Tour der France an Covid-19 erkrankt.
Foto: Daniel Cole/AP/dpa

Unmittelbar vor Beginn der Tour de France breitet sich plötzlich erneut die Corona-Angst aus. „Superstar Tadej Pogacar hatte es gerade erst in der Vorbereitung erwischt, wenngleich der Verlauf milde gewesen sein soll. Für viele Teams aber doch Warnung genug, längst verstaubte Corona-Protokolle wieder herauszuholen.“

Der belgische Zeitfahr-Weltmeister Remco Evenepoel, einer der Mitfavoriten vor der am Samstag in Florenz beginnenden Frankreich-Rundfahrt, präsentierte sich mit einer roten Maske. Im Team des dänischen Titelverteidigers Jonas Vingegaard gehören auch weiterhin PCR-Tests und Handdesinfektionen zum Standardprogramm.

«Ich möchte den Leuten keine Angst machen, dass ich krank bin. Mir geht es gut, aber ich bin vorsichtig», sagte Jungstar Evenepoel und fügte hinzu: «Wir treten hier mit vielen Menschen in Kontakt. Ich möchte die Tour nicht wie den Giro im letzten Jahr beenden.» 2023 war Evenepoel am ersten Ruhetag als Träger des Rosa Trikots nach einer Infektion ausgestiegen. Das soll sich nicht wiederholen.

Vingegaard verliert Edelhelfer

In Vingegaards Team Visma-Lease a bike hat Corona bereits im Vorfeld für einen prominenten Ausfall gesorgt. Vuelta-Champion Sepp Kuss, der als Edelhelfer für den dänischen Sieger von 2022 und 2023 vorgesehen war, hatte das Virus schwerer getroffen. «Sepp ist sehr wertvoll. Wir vermissen ihn sehr. Nicht nur ich, sondern das ganze Team», sagte Vingegaard.

Pogacar ist indes glimpflicher davon gekommen, wie er beschwichtigte: «Ich habe mich gut erholt. Covid ist nicht mehr so ernst wie damals. Ich hatte das Virus bereits. Der Körper gewöhnt sich dran. Es war nicht so schlimm und ging schnell vorbei.» Er habe insgesamt nur einen Tag pausiert, danach sei er ein wenig auf der Rolle gefahren.

Keine Corona-Maßnahmen bei der Tour vorgesehen

Auch beim deutschen Red-Bull-Team ist man sensibilisiert. Es greifen die üblichen, strengen Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen. Im Falle von Infektionen werde das noch einmal hochgefahren, wie ein Sprecher auf dpa-Anfrage bestätigte. «Die Gefahr ist immer da, die ganze Zeit. Wir versuchen, vorsichtig zu sein. Man kann dem schwer entfliehen. Manchmal braucht man Glück», sagte Kapitän Primoz Roglic und ergänzte mit Blick auf den proppenvollen Saal bei der Pressekonferenz: «Ich gehe davon aus, dass alle ein negatives Testergebnis haben.»

Keineswegs, denn alle Corona-Maßnahmen wurden bereits bei der Tour aufgehoben. Letztes Jahr gab es nach den vielen Ausfällen beim Giro wegen Covid noch Maskenpflicht in bestimmten Bereichen. Journalisten mussten bei jedem Kontakt mit einem Fahrer eine Maske tragen, ebenso wie andere Teammitglieder und die Fahrer selbst, die auf dem sogenannten Paddock – dem Busparkplatz am Start und Ziel – eine Maske tragen mussten. Diese Zeiten schienen eigentlich vorbei zu sein…

dpa