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Corona bremst Mihambo aus – Olympia wohl ohne Klosterhalfen

Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo muss auf dem Weg nach Paris eine Zwangspause wegstecken. Im Gegensatz zu einer Ex-Europameisterin im Pech hat sie das Olympia-Ticket aber sicher.

Malaika Mihambo muss auf die deutschen Meisterschaften verzichten.
Foto: Oliver Weiken/dpa

Deutschlands Leichtathletik-Star Malaika Mihambo kann aufgrund der Folgen einer Corona-Infektion nicht an den deutschen Meisterschaften von Freitag bis Sonntag in Braunschweig teilnehmen. Auch Ex-Europameisterin Konstanze Klosterhalfen hat für die nationalen Titelkämpfe abgesagt.

«Malaika hatte sich direkt nach den Europameisterschaften in Rom mit Corona infiziert. Sie hat zwar inzwischen das Training wieder aufgenommen, aber die Titelkämpfe in Braunschweig kommen für einen Start noch zu früh», sagte Bundestrainer Ulli Knapp am Mittwoch.

Mihambo und Neugebauer größte Hoffnungen

Neben Zehnkämpfer Leo Neugebauer, der in diesem Monat mit einem weiteren deutschen Rekord groß auftrumpfte, ist die zweimalige Weltmeisterin Mihambo die große Goldhoffnung von Deutschlands Leichtathleten für Paris. Während Mihambo und Neugebauer das Olympia-Ticket längst gelöst haben, wird Klosterhalfen aller Voraussicht nach in Frankreichs Hauptstadt fehlen.

«Ich habe bis zuletzt die Hoffnung nicht aufgegeben und alles dafür getan, die Chance für die DM und gleichzeitig für die Olympia-Norm aufrechtzuerhalten. Aber ich muss feststellen, dass ich noch nicht so weit bin», sagte die deutsche Rekordhalterin über 5.000 und 10.000 Metern laut Mitteilung. Auch wenn es ihr nach ihrem krankheitsbedingten EM-Verzicht besser geht: Topleistungen sind noch nicht wieder drin. «Das ist in diesem Moment nicht einfach für mich», sagte die 27-Jährige, Olympia-Teilnehmerin von 2016 und 2021. 

Mihambo erneut im Titelkampfpech

Mihambo gewann vor zwei Wochen bei den Europameisterschaften in Rom mit der Weltjahresbestleistung von 7,22 Metern die Goldmedaille. Nach ihrer Genesung und dem Rückschlag im Training will sie sich nun für das Ringe-Spektakel in Topform bringen.

Mihambo hat erneut Pech im Titelkampf aufgrund einer Corona-Infektion. Vor einem Jahr zog sich Deutschlands dreifache Sportlerin des Jahres bei den deutschen Meisterschaften in Kassel einen Muskelfaserriss zu und konnte nicht an den medaillenlosen Weltmeisterschaften in Budapest teilnehmen, die vom Deutschen Leichtathletik-Verband organisiert wurden.

«Grenzerfahrung» nach Corona bei EM 2022

Bei der deutschen EM-Sommermärchen 2022 kämpfte sich die Sportlerin von der LG Kurpfalz wenige Wochen nach ihrem WM-Titel von Eugene geschwächt von einer Corona-Infektion zur Silbermedaille. «Das war eine besondere Leistung. Es war ein sehr intensiver Wettkampf und auf jeden Fall eine Grenzerfahrung», sagte Mihambo vor einigen Wochen der Deutschen Presse-Agentur. «Der Wettkampf hat mir auch geholfen, noch besser meine eigenen Grenzen zu erkennen.»

Klosterhalfen, die vor zwei Jahren in München umjubelte Europameisterin über 5.000 Meter wurde, muss ein weiteres schwieriges Jahr verarbeiten. Im Vorjahr fehlte die WM-Dritte von 2019 wegen einer Fußverletzung bei den deutschen Meisterschaften und dann auch bei der WM in Budapest.

«Vorhang» fällt am Wochenende

Bei den Wettkämpfen in Ungarn hatte der DLV mit vielen Verletzungen zu kämpfen. Insgesamt konnte dies nicht ausgeglichen werden. In dieser Saison hat sich die Nationalmannschaft gut durch den Winter geschlagen. Jetzt hofft der Verband, dass im Countdown zu den Olympischen Spielen weitere Rückschläge ausbleiben.

Die deutschen Meisterschaften in Niedersachsen sind die letzte Chance, sich für eine Olympia-Nominierung in Stellung zu bringen. Rund zwei Dutzend Sportlerinnen und Sportler um Mihambo haben sich über eine Direktnorm bereits einen Platz im Paris-Aufgebot gesichert. «Nach den deutschen Meisterschaften wird der Vorhang fallen», sagte Sportvorstand Jörg Bügner. Die Nominierung erfolgt am 5. Juli.

dpa