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«Darf nicht passieren»: Skandal um Hymne bei Charr-Kampf

Die WM-Niederlage des deutschen Boxers Mahmoud Charr in Bulgarien gegen Kubrat Pulew rückt in den Hintergrund. Vor dem Duell kommt es zu einem Eklat um die deutsche Hymne.

Der Kölner Profiboxer Mahmoud Charr hat seinen WM-Kampf gegen Kubrat Pulew verloren (Archiv).
Foto: Roland Weihrauch/dpa

Die Niederlage des Box-Routiniers Mahmoud Charr im WM-Kampf gegen Kubrat Pulew wurde von einem Eklat um die deutsche Nationalhymne begleitet. Vor dem Duell, das der 40 Jahre alte deutsche Profiboxer nach Punkten gegen den von Ulli Wegner trainierten Bulgaren verlor, spielten die Organisatoren die in Deutschland verpönte erste Strophe. Vor dem Schwergewichtskampf in Sofia drangen durch die Lautsprecher die Zeilen «Deutschland, Deutschland über alles».

«So etwas darf nicht passieren, gerade bei solchen Höhepunkten», sagte Wegner auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Mehrere Wochen hatte der Coach Pulew in Bulgarien auf den Kampf vorbereitet. Erol Ceylan, Promoter von Charr, sagte der «Bild»: «Peinlich von der Organisation.» 

Das Singen der ersten Strophe, die von Hoffmann von Fallersleben verfasst wurde, ist in Deutschland nicht explizit verboten. Allerdings wurden die Zeilen von den Nationalsozialisten vereinnahmt, weshalb sie als verpönt gelten. Heutzutage wird nur noch die dritte Strophe der Hymne gesungen.

Wegner lobt Pulew: «Souverän Weltmeister»

Der frühere Europameister Pulew, der 2014 erst an Wladimir Klitschko und 2020 am Briten Anthony Joshua bei der Mission WM-Titel gescheitert war, setzte im Duell gegen Charr die besseren Treffer. Trainer Wegner lobte, dass sein Boxer «souverän Weltmeister» geworden sei. 

Charr bestritt seinen ersten Profikampf seit zwei Jahren. Nach einem Rechtsstreit wurde der Profi mit syrisch-libanesischen Wurzeln im September 2023 erneut Weltmeister des Verbands WBA. Er hatte den Gürtel 2017 gewonnen. Der Verband hatte ihm jedoch 2021 den Titel aberkannt, da er ihn über einen längeren Zeitraum nicht verteidigt hatte. Eigentlich sollte er 2018 wegen eines positiven Dopingtests gesperrt werden, aber aufgrund eines Verfahrensfehlers im Testlabor blieb dies aus.

dpa