An diesen Abend in Barcelona werden die Fans von Eintracht Frankfurt noch lange denken – die Mannschaft muss schon am Sonntag ein wichtiges Liga-Spiel bestreiten. Bayern muss sich aufrappeln.
Darüber spricht die Liga: Eintracht, Bayern, Rheinderby
Das dürfte nach einer denkwürdigen Europapokal-Woche ein spannender 30. Spieltag in der Fußball-Bundesliga werden.
Die Bayern müssen sich aufrappeln, Frankfurt und Leipzig können in Hochstimmung zu ihren nächsten schwierigen Aufgaben reisen. Auch in der Abstiegszone spitzt sich die Lage immer mehr zu. Dazu gibt es ein traditionsreiches Derby.
Enttäuschung vs. Titelfieber:
Wie erholen sich die Bayern von dem krachenden Champions-League-Aus gegen Villarreal? Nach dem K.o. in der Königsklasse mehrt sich die Kritik an der Führungsriege um Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic. Zudem heizt das Aus weiter die Personalfragen an, wie die nach den Verträgen von Robert Lewandowski und Manuel Neuer. «Die klassische FC-Bayern-DNA fehlt», bemängelte der deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus. Kehrt sie im Bundesliga-Spiel bei Arminia Bielefeld wieder zurück? Der Sieg ist Pflicht, um die Kritiker zumindest etwas milder zu stimmen und den nächsten großen Schritt in Richtung Meisterschaft zu machen.
Europa-League-Freude:
Eintracht Frankfurt mit dem 3:2-Coup beim FC Barcelona und RB Leipzig mit dem 2:0-Sieg in Bergamo haben in der Europa League den Ruf der Bundesliga wieder aufpoliert. Nach dem Einzug ins Halbfinale des zweitwichtigsten Europapokals hat Leipzig schon am Sonntag die nächste große Aufgabe vor sich. Dann geht es zum Duell der Champions-League-Aspiranten zu Bayer Leverkusen – das an Atalanta Bergamo gescheitert war. Die Frankfurter, derzeit Neunter, wollen sich mit einem Sieg beim siebtplatzierten 1. FC Union Berlin wieder näher an die internationalen Startplätze heranschieben.
Magaths Schicksalsmonat mit der taumelnden Hertha:
Schafft es Felix Magath doch noch? Rettet der 68-Jährige die schwer taumelnde Hertha vor dem K.o. in der Fußball-Bundesliga? Der Berliner «Tagesspiegel» erinnerte bereits an vergleichbare Situationen des Hauptstadt-Clubs, unter anderem den erfolgreichen Kampf gegen den Abstieg 2004, als Hans Meyer den Club nach vorhergehender Ablösung von Huub Stevens vor dem Gang in die Zweitklassigkeit bewahrte. Meyer heißt nun Magath. Ob er die Mission auch erfüllt? Gegen den FC Augsburg beginnen die Spiele gegen Mitkonkurrenten, weiter geht es zuhause gegen den VfB Stuttgart und bei Arminia Bielefeld. Nach der Schmach zuletzt im Derby gegen den 1. FC Union inklusive Fan-Demütigung ist Magath mehr denn je als Krisenmanager gefragt.
Rheinisches Derby:
111. Pflichtspielderby zwischen Gladbach und Köln – und das Stadion ist voll. Erstmals seit fast fünf Jahren ist der Borussia-Park in einem Spiel gegen Köln wieder ausverkauft. Dennoch bleibt die Partie zwischen den alten Rivalen ein Risikospiel mit Bereichsbetretungsverboten sowie einem Verbot von Glasflaschen und -behältern. Borussias Vizepräsident appelliert an die Vernunft der Fans. Das könne man doch zelebrieren. «Da ist doch für Hass und Gewalt kein Platz», sagte Rainer Bonhof der «Kölnischen Rundschau». Sportlich haben die Gladbacher einen Lauf und sind vier Spiele nacheinander mit nur einem Gegentor unbesiegt. Der FC hat als Tabellenachter sechs Punkte mehr und kann noch einen internationalen Startplatz erreichen.
Fürth erster Absteiger?
Was sich seit Monaten andeutet, könnte nach dem kommenden Spieltag besiegelt sein: Der Bundesliga-Abstieg der SpVgg Greuther Fürth. Die Franken brauchen am Sonntag bei der TSG 1899 Hoffenheim einen Sieg. Sonst könnte – abhängig von den Ergebnissen der Konkurrenz – der Abstieg nicht mehr zu verhindern sein. Bereits jetzt beträgt der Rückstand auf Relegationsplatz 16 scheinbar uneinholbare zehn Punkte. Aber: «Wir werden dieses Wochenende nicht absteigen», versprach Trainer Stefan Leitl hoffnungsvoll.