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Deutschlands Handballer starten bei der WM gegen Polen

Das Team von Alfred Gislason will an die Olympia-Leistungen anknüpfen und die erste WM-Medaille seit 2007 gewinnen.

Für Andreas Wolff ist es das erste Turnier als Vater.
Foto: Soeren Stache/dpa

Das Warten hat ein Ende. Deutschlands Handballer starten heute Abend (20.30 Uhr/ARD/Sportdeutschland.TV) gegen Polen in die Weltmeisterschaft. Das Team von Bundestrainer Alfred Gislason ist klarer Favorit, muss sich im Vergleich zum Testspiel-Sieg gegen Brasilien aber steigern. «Das wird das erste Endspiel», kündigte der Isländer an. Klar ist: Olympia-Silber soll kein Ausrutscher gewesen sein. Ziel ist die erste WM-Medaille seit dem Titel 2007. 

Wo wird gespielt?

Die Weltmeisterschaft wird von drei Ländern ausgerichtet und findet in Dänemark, Norwegen und Kroatien statt. Deutschland bestreitet seine Vor- und Hauptrundenspiele im dänischen Herning. Auch Oslo sowie die kroatischen Städte Zagreb, Varazdin und Porec sind Austragungsorte. Sollte das DHB-Team die K.-o.-Runde erreichen, wird in Oslo fortgesetzt, wo am Final-Wochenende auch die Medaillen vergeben werden.

Wie ist der Turniermodus?

Die 32 Teams, die an dem Turnier teilnehmen, werden in der Vorrunde in acht Gruppen mit jeweils vier Teams aufgeteilt. Die drei besten Mannschaften jeder Gruppe ziehen in die Hauptrunde ein und behalten die Punkte, die sie gegen andere qualifizierte Nationen erzielt haben. In der zweiten Phase des Turniers gibt es vier Gruppen mit je sechs Teams – die jeweils zwei besten Teams qualifizieren sich für das Viertelfinale.

Auf wen trifft Deutschland in der Vorrunde?

Zwei Tage nach dem Duell mit Polen geht es gegen die Schweiz, die man zum EM-Auftakt als auch im November in der EM-Qualifikation klar besiegt hatte. Zum Abschluss der Vorrunde wartet am 19. Januar Tschechien. «Wenn wir in dieser Vorrunde nicht Gruppenerster werden, dann läuft was ganz gewaltig schief», sagte Handball-Ikone Stefan Kretzschmar. Beim Weiterkommen spielt das DHB-Team in der Hauptrunde gegen die drei besten Mannschaften aus der Vorrundengruppe B (Italien, Tunesien, Dänemark und Algerien). 

In welcher Form ist das DHB-Team?

Die deutschen Handballer sind noch nicht in ihrer Olympia-Verfassung. Im Gegenteil: Die hart erkämpften Testsiege gegen Brasilien mit einer teils katastrophalen Chancenverwertung waren ein Warnschuss. Es fehlte an Intensität, Abstimmung und Präzision. «Deswegen macht mir das schon Sorgen», gab Gislason zu. Um bei der WM um Medaillen mitspielen zu wollen, braucht es eine drastische Leistungssteigerung.

Wer gehört zum Kader der DHB-Auswahl?

Nach den Verletzungen von Sebastian Heymann und Jannik Kohlbacher sind noch zwölf Olympia-Helden im WM-Kader, der von Kapitän Johannes Golla angeführt wird. Zu den erfahreneren Spielern gehören Andreas Wolff, Rune Dahmke und Christoph Steinert. Die Hoffnungen ruhen auf Juri Knorr und Rückraum-Ass Renars Uscins. Franz Semper wird aufgrund von muskulären Problemen gegen Polen ausfallen.

Wo kann man die Spiele verfolgen?

Die Spiele der DHB-Auswahl werden live in der ARD oder im ZDF übertragen. Beide Sender wechseln sich ab. Die Fans können die Übertragungen im Fernsehen und Livestream verfolgen. Die Handball-WM ist nur kostenpflichtig bei Sportdeutschland.TV komplett zu sehen. Die Streaming-Plattform zeigt alle 96 Spiele live. Zusätzlich überträgt Eurosport einige Spiele ohne deutsche Beteiligung im Free-TV.

Wer sind die Favoriten?

Weltmeister und Olympiasieger Dänemark mit Welthandballer Mathias Gidsel gilt als Top-Favorit auf den Titel. Europameister Frankreich, das Deutschland bei Olympia in einem Jahrhundertspiel unterlegen war, sowie Schweden gehören ebenfalls zu den heißen Medaillenkandidaten. Spanien sowie den Co-Gastgebern Kroatien und Norwegen wird eine Überraschung zugetraut. Das Mindestziel des DHB-Teams ist der Einzug ins Viertelfinale.

dpa