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Deutschlands Handballer gut gelaunt vor WM-Start

Die deutsche Mannschaft stimmt sich fröhlich auf den Turnierbeginn ein. Kapitän Golla setzt auf einen Auftaktsieg gegen Polen.

Fordert eine Steigerung in allen Mannschaftsteilen: Kapitän Johannes Golla.
Foto: Soeren Stache/dpa

Beim Abschlusstraining in der riesigen Jyske Bank Boxen in Herning stimmten sich Deutschlands Handballer gut gelaunt mit lockeren Sprüchen und Späßchen auf den heißen Start in ihre WM-Medaillenmission ein.

«Jetzt beginnt das Kribbeln, es kann so richtig losgehen. Man sieht, um was es geht, und ist das eine oder andere Prozent mehr bereit. Ein Auftaktsieg ist natürlich das Ziel», sagte Kapitän Johannes Golla vor dem Duell mit Polen am Mittwoch (20.30 Uhr/ARD und Sportdeutschland.TV). 

Für Bundestrainer Alfred Gislason ist die Partie schon «wie ein Endspiel. Klar sind wir die stärkste Mannschaft in unserer Gruppe. Aber die Polen sind auch jung und spielen einen extrem schnellen Ball», sagte der 65 Jahre Isländer und warnte davor, den wahrscheinlich stärksten Vorrundengegner zu unterschätzen. Weitere Rivalen in der Gruppe A sind die Schweiz und Tschechien.

Das Ziel lautet Halbfinale

Nach dem Silber-Coup bei den Olympischen Spielen geht das DHB-Team mit großen Erwartungen in die Endrunde in Dänemark, Kroatien und Norwegen. «Natürlich ist es unser Ziel, wieder Richtung Finale zu kommen und dann auch den Schritt Richtung Medaille zu gehen. Ich glaube jetzt nicht, dass es unrealistisch ist, aber es ist genauso realistisch, dass wir das nicht erreichen», sagte Spielmacher Juri Knorr zu den WM-Chancen.

«Das Halbfinale ist immer das Ziel», verdeutlichte auch Gislason den hohen Anspruch. «Die Silbermedaille bei Olympia hat der Mannschaft mehr Selbstvertrauen gegeben. Wir wissen jetzt, wir können an einem guten Tag jeden Gegner schlagen – bis auf Dänemark vielleicht.» 

Dies wird auch von allen Experten einstimmig befürwortet. Von Stefan Kretzschmar über Bob Hanning bis hin zum Weltmeister Henning Fritz – sie alle glauben daran, dass die deutsche Mannschaft es unter die vier besten Teams schaffen wird und am Ende auch eine Medaille gewinnen wird.

DHB-Team muss sich steigern

Um sich eine perfekte Ausgangslage für die Hauptrunde zu verschaffen, wollen Golla & Co. mit drei Siegen durch die Vorrunde marschieren. Daran hat auch der dürftige Auftritt bei der Generalprobe gegen Brasilien (28:26) nichts geändert. «Jeder Spieler weiß, was man besser machen muss, um gut ins Turnier zu starten», sagte Golla. 

Für den DHB-Kapitän steht fest: In allen Mannschaftsteilen muss eine Steigerung her, um zum Start nicht kalt erwischt zu werden. «Wir wissen, dass wir eine sehr konzentrierte Leistung brauchen, um mit einem Sieg ins Turnier zu starten. Das ist in gewisser Weise der Grundstein für ein gelungenes Turnier. Wenn wir gewinnen und eine gute Leistung zeigen, wäre dies das Beste, was passieren kann», sagte Golla.

So wie bei den Olympischen Spielen zuletzt. Der Auftakterfolg gegen Schweden sorgte dort für einen Schub, der die DHB-Auswahl bis ins Finale katapultierte. Diese Erfahrung lässt Gislason vor dem Auftakt ruhig schlafen – trotz des fehlerhaften Auftritts gegen Brasilien. «Die Mannschaft hat sich weiterentwickelt. Die Spieler geraten nicht in Panik und machen sich keinen Stress, wenn es mal eine schlechte Phase gibt», sagte der Bundestrainer.

Vorrunde soll WM-Flow bringen

Einen sportlichen Spaziergang wird es seiner Ansicht nach gegen Polen aber nicht geben. «Die sind sehr gut im Mann gegen Mann. Wir müssen deutlich schneller auf den Beinen sein, als dass in den Testspielen gegen Brasilien der Fall war», forderte Gislason. Und Knorr warnte: «Die Gruppe ist nicht so einfach, wie viele meinen.» 

Zumal der Olympia-Zweite laut Nationalmannschaftsmanager Benjamin Chatton in der Vorbereitung noch nicht die Form hatte, «die man braucht, um bei einer WM weit zu kommen. Das wollen wir uns jetzt in der Vorrunde erarbeiten.» 

Die Mannschaft müsse daher gegen Polen «hellwach sein und die Aufgabe sehr ernst nehmen. Das ist eine Mannschaft, die uns gefährlich werden kann», mahnte Chatton. Zumal sich das DHB-Team auf eine spärlichere Kulisse einstellen muss als bei den Turnieren im Vorjahr. «Die größte Umstellung wird sein, dass wir nicht vor ausverkauftem Haus spielen wie bei Olympia und auch nicht die Unterstützung haben werden wir bei der Heim-EM», sagte Chatton.

dpa