Die Oklahoma City Thunder und die Indiana Pacers treffen im entscheidenden Spiel aufeinander. Wer wird Champion der NBA? Das ultimative Spiel steht bevor.
Spannung vor Entscheidung in den NBA-Finals
«Game Seven.» Für Fans des US-Sports ist das die schönste Wort-Kombination, die es gibt – und die NBA-Finals bieten ihnen nun genau das. Die Oklahoma City Thunder und die Indiana Pacers treffen im wirklich letzten Spiel einer langen Saison aufeinander und ermitteln in der deutschen Nacht zu Montag (2.00 Uhr MESZ/ProSiebenMAXX und DAZN) den Champion. «Das ist das ultimative Spiel», sagte Pacers-Trainer Rick Carlisle. «Wir haben ein Spiel, in dem es um alles geht, wofür wir gearbeitet haben. Und sie auch. Das bessere Team am Sonntag wird gewinnen», sagte OKC-Anführer Shai Gilgeous-Alexander.
Wie haben es die Oklahoma City Thunder und die Indiana Pacers an diesen Punkt geschafft?
In den Finals war der bisherige Verlauf sehr ausgeglichen. Die Pacers haben überraschend das erste Spiel gegen den großen Favoriten in Oklahoma City gewonnen, durch einen Treffer in letzter Sekunde. Nach dem Ausgleich haben sie im dritten Spiel der Serie erneut die Führung übernommen. Danach konnten die Oklahoma City Thunder als erstes Team zwei Spiele in Folge gewinnen und hätten im sechsten Spiel die Meisterschaft sichern können – jedoch haben die Pacers im letzten Heimspiel der Saison dominiert, lagen nach drei Vierteln mit 30 Punkten vorne und haben somit das entscheidende siebte Spiel erzwungen, welches nun über den Ausgang der Best-of-Seven-Serie entscheiden wird.
Wer ist jetzt der Favorit?
Zum 20. Mal kommt es in den NBA-Finals zu einem siebten Spiel. Von den 19 Partien zuvor gewann das Heimteam 15 – demnach sind die Oklahoma City Thunder nun der große Favorit. Wieder. Schon vor Beginn der Serie rechneten die meisten Experten mit einem Sieg von OKC. Das beste Team der Hauptrunde hatte schließlich trotz seines jungen Alters auch Hürden wie die Denver Nuggets am Ende souverän aus dem Weg geräumt. Das letzte Spiel sieben in den NBA-Finals gewann allerdings das Auswärtsteam: 2016 sicherten sich die Cleveland Cavaliers den Titel in San Francisco bei den Golden State Warriors. Und die Pacers haben schon das erste Spiel der Serie in Oklahoma City entgegen aller Erwartungen gewonnen.
Die Bedeutung eines Titels
weder die Oklahoma City Thunder noch die Indiana Pacers haben jemals den NBA-Titel gewonnen – zumindest nicht unter dem aktuellen Namen. Die Oklahoma City Thunder entstanden aus den Seattle SuperSonics, die 2008 aus dem Bundesstaat Washington nach Oklahoma umzogen. Die SuperSonics gewannen 1979 die Meisterschaft, und die Bewohner von Seattle trauern immer noch um den Verlust ihres Teams. Seit dem Umzug gelang es OKC einmal in die Finals zu kommen, aber 2012 verloren sie gegen die Miami Heat. Die Pacers unterlagen 2000 den Los Angeles Lakers.
Die Stars
Shai Gilgeous-Alexander wurde offiziell zum MVP der NBA gewählt, während Tyrese Haliburton als Anführer der Indiana Pacers gilt und zuvor Olympiasieger in Paris war. In den Finals hat er bereits mit seinen Treffern für legendäre Momente gesorgt. Weder die Oklahoma City Thunder noch die Indiana Pacers sind ausschließlich durch ihre besten Spieler definiert. Beide Teams verlassen sich auf einen tiefen Kader, in dem auch Spieler auf den Positionen acht, neun oder zehn den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen können.
Der Hartenstein-Faktor
Isaiah Hartenstein spielt in seiner siebten NBA-Saison eine wichtige Rolle auf dem Weg der Oklahoma City Thunder in die Finals. Vor der Saison unterzeichnete OKC einen Dreijahresvertrag im Wert von 87 Millionen US-Dollar mit dem 27-Jährigen, der in den USA geboren wurde und in Quakenbrück aufwuchs. Hartenstein hatte zuvor eine starke Saison bei den New York Knicks hinter sich, die ihn von einem Einwechselspieler zu einer festen Größe in einem guten Team machte. Seine Fähigkeiten als Passgeber und Blocker für Mitspieler sowie seine Stärken bei Rebounds und in der Verteidigung sind für viele Experten entscheidend dafür, dass die Oklahoma City Thunder in dieser Saison das beste Team der Liga waren – und Hartenstein nun die Chance hat, als zweiter Deutscher nach Dirk Nowitzki die Meisterschaft in der NBA zu gewinnen.
Das Problem mit den Einschaltquoten
Schon vor dem ersten Korb war den Experten klar, dass die Einschaltquoten für diese Final-Serie nach unten gehen werden – und so kam es dann auch. Etwa 19 Prozent weniger Menschen haben die ersten fünf Spiele der Serie verfolgt im Vergleich zur vergangenen Saison, als die Boston Celtics gegen die Dallas Mavericks spielten. Woran das liegt, wo die Serie doch spannend ist und herausragend guten Basketball bietet? Weder die Pacers noch die Thunder kommen aus einem sogenannten Big Market. Indianapolis und Oklahoma City sind relativ kleine US-Städte, die Teams haben in anderen Teilen des Landes wenig Anhänger – im Gegensatz zu den Lakers, Knicks oder Celtics. Seit der Saison 2019/2020, als der Titel wegen der Corona-Pandemie in der Bubble ausgespielt wurde, gab es nicht mehr so schlechte Einschaltquoten wie in dieser Saison. Keine der ersten fünf Partien erreichte einen Schnitt von zehn Millionen Zuschauern.