Das Weltklasse-Doppel Krawietz und Pütz sicherte den entscheidenden Punkt gegen Japan und schaffte den Einzug ins Finale.
Deutsches Tennis-Team siegt in Tokio und träumt vom Davis-Cup-Triumph
Kevin Krawietz und Tim Pütz ballten nach der überstandenen Pflichtaufgabe ihre Hände zu Fäusten und schrieben mit einem Lächeln fleißig Autogramme. Auch dank des Weltklasse-Doppels und ohne den Weltranglistendritten Alexander Zverev hat das deutsche Tennis-Team in Tokio gegen Gastgeber Japan den Einzug in die Finalrunde geschafft – und darf vom ersten Davis-Cup-Triumph seit 1993 träumen.
In Bologna, Italien, kämpfen Krawietz, Pütz und Co. sowie sieben weitere Teams vom 18. bis 23. November um den Titel – möglicherweise auch wieder mit Zverev, der aus Belastungsgründen das Duell mit Japan abgesagt hatte. Außerdem musste Daniel Altmaier aufgrund einer Muskelverletzung absagen.
Dennoch gelang der deutschen Mannschaft auch ohne die beiden Topspieler ein insgesamt souveräner Erfolg. Krawietz und Pütz erfüllten ihre Favoritenrolle beim 6:3, 7:6 (7:4) gegen das japanische Doppel Yosuke Watanuki und Takeru Yuzuki und sicherten in der zweiten Qualifikationsrunde den entscheidenden Punkt für das deutsche Team zum 3:0.
Struff und Hanfmann legen Grundstein
Schon am Freitag hatten Jan-Lennard Struff und Yannick Hanfmann ihre Einzel jeweils gewonnen. Struff kämpfte in einem engen Auftaktmatch Yoshihito Nishioka 6:4, 6:7 (4:7), 6:4 nieder. «Da waren schon viele sehr, sehr enge Situationen dabei, die auch in die andere Richtung hätten gehen können. Insofern glaube ich, hätten wir uns nicht beschweren können, wenn es 1:1 steht nach dem ersten Tag», sagte der deutsche Davis-Cup-Kapitän Michael Kohlmann.
Hanfmann hatte Shintaro Mochizuki 6:3, 6:3 besiegt und damit locker für den zweiten Punkt gesorgt. «Ich fand, Yannick hat es vom ersten bis zum letzten Ball sehr, sehr stark gespielt», lobte Kohlmann.
Krawietz/Pütz wehren drei Satzbälle ab
Der 51-Jährige hatte anschließend von einer «super Ausgangslage» gesprochen, die Krawietz und Pütz auch nutzten. Das Weltklasse-Doppel war in der Partie gegen Watanuki und Yuzuki zunächst auch das überlegene Duo.
Das Break zum 3:1 gelang ihnen schnell. Obwohl die Japaner zwischenzeitlich noch einmal näher kamen, sicherten sich die ATP-Finals-Champions aus dem Vorjahr den ersten Satz mit dem dritten Satzball.
Im zweiten Satz entwickelte sich ein ausgeglichenes Match. Beide Duos schafften jeweils ein Break, ehe Krawietz/Pütz beim Stand von 5:6 drei Satzbälle abwehren konnten und sich in den Tiebreak retteten. Dort ließen sie den Japanern dann keine Chance.
Kehrt Zverev für Finalrunde ins Team zurück?
Krawietz und Pütz werden höchstwahrscheinlich auch im Finale als Doppel gesetzt sein. Wen Kohlmann zusätzlich nominiert, hängt auch davon ab, ob Zverev seine Zusage gibt. Der Olympiasieger von Tokio 2021 war bereits bei der ersten Qualifikationsrunde Anfang des Jahres beim 3:1 Sieg des deutschen Teams gegen Israel nicht dabei.