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Rasantes Ende: DEB-Team wahrt mit 6:4 Viertelfinal-Chance

Im vierten Spiel gelingt dem deutschen Eishockey-Team bei der WM der erste Sieg. Dank eines starken Mitteldrittels besiegt die DEB-Auswahl Dänemark. Schon am Freitag muss der nächste Erfolg her.

Das Deutsche Eishockey-Team wahrt die Chance auf das Viertelfinale.
Foto: Pavel Golovkin/AP/dpa

Der erste Pflichtsieg bei der Eishockey-WM ist geschafft, drei weitere müssen folgen. Mit dem 6:4 (0:1, 3:1, 3:2) gegen Dänemark am Donnerstag in Tampere hat sich Deutschland die Chance aufs Viertelfinale erhalten.

Schon am Freitag (19.20 Uhr/Sport1 und MagentaSport) muss gegen Österreich nun der nächste Erfolg her. «Es war ein ganz wichtiger Sieg für den Kopf», sagte Kapitän Moritz Müller bei MagentaSport.

Gegen Dänemark trafen NHL-Stürmer John-Jason Peterka von den Buffalo Sabres (30. Minute), Alexander Ehl (32.) von der Düsseldorfer EG, Kapitän Moritz Müller (38.) von den Kölner Haien sowie Jonas Müller (56.) von den Eisbären Berlin. In den turbulenten Schlussminuten mit Toren auf beiden Seiten sicherten Eisbären-Stürmer Marcel Noebels (59.) und NHL-Angreifer Nico Sturm von den San Jose Sharks (60.) die ersten deutschen Punkte bei der Weltmeisterschaft in Finnland und Lettland.

Druck macht Deutschland im Anfangsdrittel zu schaffen

«Es war mental keine leichte Situation. Ich bin sehr froh, dass wir das Spiel für uns entscheiden konnten. Der Druck war da, auch wenn wir versucht haben, es abzumoderieren», sagte Moritz Müller bei Sport1. NHL-Topverteidiger Moritz Seider forderte mit Blick auf das Prestigeduell mit Österreich: «Jetzt heißt es noch mehr zu investieren für die nächsten Spiele. Es ist natürlich immer ein bisschen besonders. Wir wollen von Anfang an einen Akzent setzen, und es gar nicht zu einem engen Spiel kommen lassen.»

Die ersten drei Spiele gegen die Titel-Mitfavoriten Schweden (0:1), Finnland (3:4) und die USA (2:3) hatte die Auswahl von Bundestrainer Harold Kreis unglücklich verloren. Der Druck ist dadurch nun groß, was am Donnerstag von Beginn an zu spüren war.

Das erste Drittel war das bislang mit Abstand schwächste bei der ganzen WM. Deutschland spielte zunächst nervös, leistete sich etliche Fehlpässe im Aufbau und erzeugte kaum Torgefahr. Ein von Kapitän Müller ins eigene Netz abgefälschter Schuss von Matias Lassen (6.) rundete das Bild in negativer Hinsicht ab. Doch die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes kämpfte sich zurück in die Partie und brachte fortan auch deutlich mehr Schüsse auf das dänische Tor.

Später Schlagabtausch

Im zweiten Drittel war Deutschland dann hoch überlegen und drehte verdient die Partie. 13 zu 2 Torschüsse standen sinnbildlich für die hohe Überlegenheit, die sich auch in Toren niederschlug. Völlig unnötig war allerdings das zweite dänische Tor von Mathias Bau (40.), das die Partie weiter spannend hielt. «Ich glaube, wir gehen einfach mehr zum Tor, wir spielen etwas dreckiger. Wir haben ein Super-Drittel gespielt», sagte Torschütze Peterka nach dem Mittelabschnitt bei Sport1.

Im Schlussdrittel kam Dänemark tatsächlich noch zum Ausgleich durch Christian Wejse (56.) von den Pinguins Bremerhaven zum Ausgleich, doch ein Torwartfehler Dänemarks ermöglichte die direkte erneute deutsche Führung durch den Berliner Müller, die Deutschland in turbulenten Schlussminuten über die Zeit brachte. Nach dem deutschen 5:3 von Noebels verkürzte Wejse noch einmal (60.) für die Dänen, ehe Sturm für den Schlusspunkt sorgte. Stark war auch die Disziplin im deutschen Spiel. In der wichtigen Partie leistete sich das Kreis-Team keine einzige Strafzeit.

Unterstützung aus der NHL bleibt aus

Da dem DEB-Team in den ersten Spielen gegen die größeren Eishockey-Nationen trotz guter Leistungen kein Punkt gelungen war, bleibt der Druck indes hoch. NHL-Torhüter Philipp Grubauer wird nach dem Playoff-Aus mit Seattle Kraken ebenso wenig wie Weltklasse-Stürmer Leon Draisaitl mithelfen, das Minimalziel Viertelfinale noch zu packen.

Beide wären frühestens am Sonntag in Tampere angekommen, was dem DEB zu spät ist. Sportdirektor Christian Künast hatte zuvor allerdings noch gesagt, dass sich Draisaitl «auch für nur ein Spiel» lohnen würde. Nach der Aufgabe am Freitag gegen Österreich stehen für das deutsche Team noch die Vorrundenpartien am Sonntag (15.20 Uhr) gegen Ungarn und am Dienstag (11.20 Uhr/beide Sport1 und MagentaSport) gegen Frankreich an.

dpa