Paschke siegt überraschend vor Österreichern. Coach lobt verbesserte mentale Stärke des Athleten.
Deutscher Skispringer Pius Paschke gewinnt ersten Einzel-Weltcup des Winters

Pius Paschke hat für den nächsten deutschen Skisprung-Coup gesorgt und den ersten Einzel-Weltcup des Winters gewonnen. Der 34-Jährige setzte sich auf der Großschanze im norwegischen Lillehammer überraschend vor den Österreichern Daniel Tschofenig und Maximilian Ortner durch. Es war erst der zweite Weltcup-Sieg in der Karriere des Athleten vom WSV Kiefersfelden. Nach dem ersten Durchgang hatte Paschke noch auf Rang sechs gelegen. «Richtig geil» fühle sich das an, sagte der Routinier am ARD-Mikrofon.
Andreas Wellinger, der Zweite der Vierschanzentournee und Dritte des Gesamtweltcups in der letzten Saison, schaffte es als Zwölfter nicht unter die Top Ten. Der große Hoffnungsträger im deutschen Team hatte den ersten Sprung verpatzt, konnte sich aber im Finale der besten 30 noch einmal deutlich steigern. Markus Eisenbichler, der im letzten Winter im zweitklassigen Continental Cup unterwegs war, landete bei seinem Weltcup-Comeback auf Platz 24.
Im mentalen Bereich stark verbessert
Paschke sei «hervorragend» gesprungen, befand Bundestrainer Stefan Horngacher. Der zweite Satz auf 138,5 Meter sei «raketenverdächtig» gewesen. Der Coach attestierte seinem Athleten, sich in den vergangenen Jahren vor allem im mentalen Bereich stark verbessert zu haben. Er habe da früher «große Defizite» gehabt, meinte Paschke selbst. Inzwischen habe er ein besseres Gespür dafür, was für seine Sprünge wirklich wichtig sei.
Paschke gab sein Debüt im Weltcup bereits im Dezember 2013. Letzte Saison feierte er seinen ersten Sieg auf der Großschanze in Engelberg, Schweiz. Zu Beginn der neuen Saison zeigt er sich nun in herausragender Form. Am Freitag gewann Paschke bereits den Mixed-Team-Wettbewerb zusammen mit Wellinger, Katharina Schmid und Selina Freitag.
Zweiter Sprung von Wellinger gelingt
Wellinger sagte, dass Lillehammer immer eine besondere Herausforderung für ihn sei. Er sei kein großer Fan der Schanze mehr. Der 29-Jährige steht nach seiner starken Vorsaison besonders im Fokus und strebt im Laufe des Winters den ersten deutschen Tournee-Triumph seit Sven Hannawald im Jahr 2002 an. Zumindest sein zweiter Sprung bei dem von wechselhaften Windverhältnissen beeinflussten Wettbewerb dürfte Wellinger einen Schub für die nächsten Aufgaben geben.