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DFB dementiert Interesse an Club-WM 2029

Der Fokus liegt auf Frauen-EM 2029. Kritik an Männer-WM. Doppelte Bewerbung problematisch für UEFA.

DFB-Präsident Neuendorf steht vor einer zweiten Amtszeit (Archivbild).
Foto: Federico Gambarini/dpa

Kurz vor der erwarteten Wiederwahl von Verbandschef Bernd Neuendorf hat der DFB einen pikanten Bericht über ein angebliches Interesse an der Ausrichtung der nächsten Club-WM dementiert. Man konzentriere sich «einzig und alleine auf die Bewerbung der Frauen-EM 2029», hieß es auf Anfrage der Deutsche Presse-Agentur. 

Zuvor hatte das in FIFA-Themen gut informierte Portal «The Athletic» berichtet, dass sich der Deutsche Fußball-Bund beim Weltverband für die Ausrichtung des Mega-Events im Jahr 2029 registriert habe. Eine Quelle dafür wurde nicht genannt.

Eine Teilnahme deutscher Mannschaften an der Club-WM der Männer wäre aus zwei Gründen brisant. Der Wettbewerb feierte in diesem Sommer in den USA seine Premiere in neuer Form mit 32 Teams und stieß bei vielen Fußball-Experten in Deutschland auf Kritik aufgrund der hohen Belastung für die Spieler.

Kritik von Klopp

Jürgen Klopp nannte das von FIFA-Boss Gianni Infantino initiierte Turnier «die schlechteste Idee, die jemals im Fußball umgesetzt wurde».

Der DFB bewirbt sich bereits für den gleichen Sommer um die Ausrichtung der Frauen-Europameisterschaft. Die Entscheidung über die Vergabe wird am 3. Dezember in Nyon vom Exekutivkomitee der UEFA getroffen.

Große Konkurrenz für Frauen-EM

Es wäre wahrscheinlich nicht gut angesehen, wenn der DFB sich gleichzeitig um das FIFA-Turnier der Männer bewerben würde, das in gut drei Jahren stattfinden soll. In Italien, Polen und Dänemark/Schweden hat der DFB starke Konkurrenz.

Für die Club-WM 2029 hatte Brasilien im Sommer sein Interesse öffentlich gemacht. Laut «New York Times» will auch Australien Gastgeber sein. Zuletzt war über eine mögliche Ausweitung des Turniers auf 48 Teams analog zur WM der Nationalteams und eine Ausrichtung alle zwei Jahre berichtet worden. 

Neuendorf denkt an Männer-WM

Vor dem DFB-Bundestag am Freitag in Frankfurt, bei der Neuendorf im Amt bestätigt werden soll, hatte der DFB-Boss verkündet, dass er sich vorstellen könne, innerhalb seiner zweiten Amtszeit eine deutsche Bewerbung um die Männer-WM 2038 oder 2042 anzustoßen.

Im vergangenen Jahr scheiterte der DFB klar an Brasilien bei der Bewerbung um die Frauen-WM 2027. Dies wurde auch auf das lange Zeit schlechte Verhältnis zu Infantino zurückgeführt. Inzwischen wird das Verhältnis zum FIFA-Boss als stabilisiert angesehen.

An der Club-WM-Premiere in diesem Sommer nahmen der FC Bayern München und Borussia Dortmund aus Deutschland teil. Die Bayern schieden im Viertelfinale gegen Paris Saint-Germain (0:2) aus, während der BVB in dieser Runde gegen Real Madrid (2:3) ausschied. US-Präsident Donald Trump nutzte die große Fußball-Bühne für mehrere öffentlichkeitswirksame Auftritte.

dpa