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DFB prüft: Mecker-Regel auch in der Bundesliga?

Bei den EM-Spielen wird deutlich weniger auf dem Platz mit dem Unparteiischen diskutiert als sonst. Ein Modell auch für die Bundesliga mit ihren regelmäßigen Rudelbildungen.

Bei der EM dürfen sich nur die Mannschafts-Kapitäne bei den Schiedsrichtern beschweren.
Foto: Sina Schuldt/dpa

Auch in der Bundesliga könnte es in Zukunft sein, dass nur noch die Kapitäne mit den Schiedsrichtern sprechen dürfen. Die Leitung der Spitzenreferees beim Deutschen Fußball-Bund prüft diese neue Anweisung der UEFA während der Europameisterschaft und wird sich nach dem Turnier dazu äußern.

«Die Frage, ob und inwieweit die UEFA-Anweisung künftig auch im deutschen Profifußball zum Tragen kommen soll und wird, besprechen wir intensiv auch gemeinsam mit der DFL und den Zuständigen im DFB für den Spielbetrieb in der 3. Liga und dem DFB-Pokal», hieß es vonseiten des DFB auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

«Wir verfolgen die Auftritte und Leistungen der Schiedsrichter bei der Europameisterschaft sehr genau und werten die Erkenntnisse aus dem gesamten Turnier gründlich aus. Dazu gehört auch die Umsetzung der Anweisung, dass nur der Kapitän der Mannschaft, die über eine Entscheidung diskutieren möchte, den Schiedsrichter ansprechen darf», so die sportliche Leitung der Schiedsrichter. Nach dem Ende der EM und dem Abschluss der Auswertung des Turniers werde es dazu eine Erklärung geben.

Rudelbildung wird verhindert

Bei der EM gelten neue Regeln, wonach nur die Spielführer mit den Schiedsrichtern über Entscheidungen sprechen dürfen. Andere Spieler riskieren Gelbe Karten bei Kommentaren oder Reaktionen. Das Zeitalter, in dem viele Spieler den Schiedsrichter belagern, soll vorbei sein. Wenn der Kapitän ein Torhüter ist, wird ein Vertreter benannt, um mit dem Schiedsrichter zu sprechen. Bisher gab es auf dem Spielfeld deutlich weniger Diskussionen als gewöhnlich.

UEFA-Schiedsrichter-Chef Roberto Rosetti hatte vor Turnierbeginn erklärt: «Das sind Top-Schiedsrichter. Sie ändern ihre Meinung nicht, sie spüren keinen Druck – warum hingehen?» Er selbst habe in seinen drei Jahrzehnten als Schiedsrichter keine Entscheidung zurückgenommen.

dpa