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DFB verzeichnet deutlich mehr organisierte Fans

Über die Stimmung bei Länderspielen ist jahrelang emotional diskutiert worden. Bei der EM waren die Nationalspieler begeistert. Laut werden soll es auch in Bosnien-Herzegowina.

Bei der Heim-EM strömten Tausende in die Stadien und auf die Fanmeilen.
Foto: Friso Gentsch/dpa

Beim Nations-League-Spiel in Bosnien-Herzegowina wird die deutsche Fußball-Nationalmannschaft von mindestens 650 Fans unterstützt. Laut dem Deutschen Fußball-Bund hat die Anfrage das Angebot der vom Heimverband bereitgestellten Tickets übertroffen. Im Stadion Bilino Polje in Zenica werden heute (20.45 Uhr/RTL) gut 13.000 Fans erwartet, wobei die meisten die Außenseiter Bosnien-Herzegowina unterstützen.

Der DFB hatte vor einem Jahr sein Fan-Management umgestellt und es auch unabhängigen Fanclubs ermöglicht, sich zu registrieren und auf Tickets zu bewerben. In den vergangenen Monaten seien 200 eigenständige Fanclubs der Nationalmannschaft mit etwa 5000 Mitgliedern gegründet beziehungsweise registriert worden, teilte der DFB mit. Im offiziellen «Fan Club Nationalmannschaft» seien aktuell rund 64.500 Mitglieder organisiert, seit dem Aus der DFB-Auswahl bei der Heim-EM 2024 seien 4.500 neue Mitglieder dazugekommen. 

«Dass sich in der kurzen Zeit schon so viele eigenständige Fanclubs gegründet haben, ist schon ein bisschen verrückt und freut uns sehr», sagte Kapitän Joshua Kimmich der dpa. Die EM im Sommer sei «ein absoluter Höhepunkt», die Unterstützung sei aber bereits im März spürbar gewesen. «Und es hat sich dann auch im September zum Start der Nations League wieder sehr gut angefühlt», sagte Kimmich. «Wir müssen weiter dranbleiben und alles dafür geben, das zu festigen und zu bestätigen.»

DFB setzt auf Bonussystem

Falls die Anfrage nach Tickets das Angebot übersteigt, vergibt der DFB die Karten basierend auf einem Bonussystem, bei dem vorherige Besuche von Länderspielen zählen. Es ist unklar, ob und wie viele deutsche Fans zusätzlich zu den Anhängern mit Karten aus dem offiziellen Kontingent gereist sind.

Die Fankultur bei Spielen der Nationalmannschaft unterscheidet sich von der auf Club-Ebene, ein Vergleich ist schwierig. Das Interesse an der DFB-Auswahl war nach jahrelangen Misserfolgen gesunken. In den vergangenen (EM-)Monaten war aber meist positiv über die DFB-Fans berichtet worden.

«Aus dem Engagement der Fanclubs für eine positiv unterstützende Fankultur bei den Nationalmannschaften entstanden unterschiedliche Arbeitsgruppen, die sich u.a. aktiv für das Thema Stimmung im Stadion engagieren», teilte der DFB mit. «Infolgedessen registrieren wir bei den Spielen der Nationalmannschaften eine Zunahme von selbst gestalteten Zaunfahnen, selbstproduzierten Fanschals, den Einsatz von Fanutensilien wie Trommeln und Fahnen und nicht zuletzt fanseitig organisierte „Vorsänger“.»

dpa