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Spektakulärer WM-Sprint: Deutsche Biathleten warten weiter auf erste Medaille

Deutsches Biathlon-Team bleibt im WM-Sprint von Nove Mesto ohne Medaille, während Norweger erneut triumphieren und Benedikt Doll nur Statistenrolle spielt.

Verpasste als bester Deutscher die Top-Ten: Benedikt Doll.
Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Benedikt Doll spielte im WM-Sprint von Nove Mesto, sieben Jahre nach seinem spektakulären WM-Triumph, nur die Statistenrolle und belegte den 13. Platz – genau wie das gesamte deutsche Biathlon-Team. Während die Norweger mit dem neuen Weltmeister Sturla Holm Laegreid ein Jahr nach ihrem Vierfach-Triumph von Oberhof erneut die Medaillen unter sich aufteilten, konnte das DSV-Quartett nur applaudieren. Auch nach dem dritten Wettkampftag warten die Deutschen weiterhin auf ihre erste Medaille.

Keiner der Schützlinge von Bundestrainer Uros Velepec kam über die zehn Kilometer fehlerfrei durch, auch die Ski waren im Vergleich zur Konkurrenz nicht gut. «1:30 Minuten Rückstand im Laufen, das ist nicht meine Leistung und wo ich mich normalerweise aufhalte. Ich war heute nicht super happy mit meinem Material», sagte Philipp Nawrath, der 16. wurde. Durch die klaren Rückstände sind die Aussichten der Deutschen für die Verfolgung am Sonntag alles andere als Erfolg versprechend.

Die Laufzeiten waren eindeutig, dabei sind die Deutschen auf den Ski keine Laufkundschaft: Doll war nach den zehn Kilometern als Schnellster über eine Minute langsamer als der zweitplatzierte Johannes Thingnes Bö. «So im großen Ganzen war ich schon zufrieden. Aber läuferisch war es vielleicht nicht optimal, die Ski nicht optimal und am Schießstand halt auch einfach ein Fehler zu viel. Überall so ein bisschen ein kleiner Makel», sagte der 33-jährige Doll.

Doll selbstkritisch

Der zweimalige Saison-Sprintsieger lag als bester Deutscher nach zwei Strafrunden 1:41,2 Minuten hinter der Spitze: «Aber ich will jetzt nicht nur sagen, dass die Ski nicht optimal waren. Ich selber hätte auch schneller sein können», so Doll.

Johannes Kühn wurde 14. (1/+ 1:41,9 Minuten). Philipp Nawrath, der auch schon einen Sprint in diesem Winter gewonnen hatte, landete auf Rang 16 (1/+ 1:44,8) – für Horn reichte es nur zu Platz 25 (2/2:11,5). «Ich wusste, dass der Ski verdammt abbauen wird. An Tagen wie heute vermisst man das Fluor. Die zweite, dritte Runde habe ich extrem leiden müssen», sagte Horn.

«Da ist der Wachstruck am Rauchen, da hat heute etwas nicht gepasst, das ist ein herber Dämpfer», sagte ARD-Experte Erik Lesser. Sportdirektor Felix Bitterling suchte nicht nach Ausreden. «Da gibt es nichts dran rumzurütteln, dass wir Ski-technisch nicht so dabei waren heute. Die Analysen laufen. Wir arbeiten jetzt natürlich mit Hochdruck dran, dass wir da jetzt in der kurzen Zeit bis morgen wieder besser sind», sagte Bitterling.

Wieder einmal waren die Norweger in Feierlaune: Der fehlerfreie Laegreid überholte auf den letzten Metern noch den Titelverteidiger Thingnes Bö (1 Fehler) um 3,5 Sekunden und landete auf dem zweiten Platz. Bronze ging an ihren Teamkollegen Vetle Sjaastad Christiansen (1/+ 18,6). Laegreid hatte in dieser Saison als einziger Norweger noch keinen Sieg errungen, nun schlug er genau zum richtigen Zeitpunkt zu.

dpa