Der 17-jährige Engländer besiegt Ex-Champion Michael van Gerwen im einseitigen Finale mit 7:3 und zeigt keinerlei Nervosität.
Teenager Luke Littler krönt sich zum jüngsten Darts-Weltmeister aller Zeiten

Der Teenager Luke Littler hat in einer Machtdemonstration den ersten WM-Titel errungen und sich im Alter von 17 Jahren die Darts-Krone aufgesetzt. Im einseitigen WM-Finale dominierte der Engländer das Spiel in London gegen den Ex-Champion Michael van Gerwen und gewann deutlich mit 7:3.
0:4 nach gut 30 Minuten
In seinem zweiten WM-Finale zeigte Littler keine Anzeichen von Nervosität und feierte knapp drei Wochen vor seinem 18. Geburtstag den größten und bedeutendsten Erfolg seiner jungen Karriere. Besonders auf der Doppel-10 spielte der gefeierte Youngster wie eine Maschine. Van Gerwen hatte einen schwachen Start und lag bereits nach einer halben Stunde mit 0:4 zurück. Ein sensationelles Comeback blieb aus. Danach wurde das Spiel zwar hochklassig, aber nicht mehr wirklich spannend.
Der neue Weltmeister und Nachfolger von Luke Humphries erhält ein Preisgeld von etwa 600.000 Euro und die begehrte Sid-Waddell-Trophäe, die ungefähr 23 Kilogramm wiegt. Genau vor einem Jahr spielte Littler sein erstes WM-Finale im Alter von 16 Jahren und verlor trotz einer 4:2-Führung mit 4:7 gegen Primus Humphries. Nach dieser WM ist Littler nun die Nummer zwei der Weltrangliste, hinter Humphries.
«Prince of the Palace» wird zum König
Littler löste Gegner van Gerwen als jüngsten Weltmeister der Geschichte ab und krönte eine famose Saison, in der er zu einem der großen und prominenten Sport-Stars in Großbritannien aufstieg. Den Spitznamen vom «Prince of the Palace» hat Littler schnell abgelegt.
Im berühmten Ally Pally ist der junge Engländer nun bereits nach seinem zweiten Auftritt der König der Dartspieler. Dies erfreute die 3500 Fans sehr, die van Gerwen bereits beim Einmarsch auspfiffen – und den großartigen Auftritt ihres Lieblings Littler über die gesamte Spieldauer lautstark feierten und besangen.
Van Gerwens Patzer werden brutal bestraft
«Es wird verdammt gut», hatte Littler nach einem deutlichen 6:1 gegen Stephen Bunting im Halbfinale prophezeit. Tatsächlich war der Lokalmatador der einzige Profi, dessen Leistung am Final-Abend verdammt gut war. Littler spielte abgezockt und erlaubte sich nur ganz wenige Fehler. Van Gerwens Patzer auf die Doppel hingegen wurden wieder und wieder brutal bestraft. Ab der Mitte des Spiels wurde van Gerwen zwar besser, aber echte Erfolgserlebnisse blieben selten.
Vor dem Spiel hatte der 35 Jahre alte Niederländer noch geprahlt, er habe «Eier aus Stahl». Davon war auf der größten Bühne der Welt wenig zu sehen. Für van Gerwen war es bereits die vierte Niederlage in einem WM-Finale.
Die Titel in den Jahren 2014, 2017 und 2019 liegen schon lange zurück. Seitdem haben fünf andere Spieler, darunter Gerwyn Price (Wales), Peter Wright (Schottland), Michael Smith (England), Humphries und Littler, die begehrte Trophäe gewonnen. Und am Freitag deutete wenig darauf hin, dass van Gerwen den Darts-Thron im Ally Pally schnell zurückerobern kann.