Bei Jubel über Meistertitel stürzte Teil Oberrangs ein. Verletzte versorgt, Aufruf zu Blutspenden.
Tragisches Stadionunglück in Algerien: 3 Tote und 81 Verletzte
Bei einem tragischen Stadionunglück in Algerien sind drei Menschen gestorben und mindestens 81 Fußball-Fans verletzt worden. Beim Jubel über den neunten Meistertitel für den Club Mouloudia Club d’Alger durch ein 0:0 am letzten Spieltag gegen Nedjm Chabab Magra war am Samstag ein Teil des Oberrangs im Stadion 5. Juli 1962 in Algier zusammengebrochen. Nach Angaben des algerischen Gesundheitsministeriums soll es in dem Fan-Bereich zu einer Massenpanik gekommen sein.
Die Verletzten wurden in drei Krankenhäusern der algerischen Hauptstadt versorgt, 70 von ihnen konnten die Hospitäler nach medizinischen Behandlungen bereits wieder verlassen. In der Zeitung «La Gazette du Fennec» wurde zu Blutspenden aufgerufen. «Die verletzten und hospitalisierten Fans sind oft jung, leidenschaftlich und gekommen, um einen Titel zu feiern, auf den sie gewartet haben. Sie wollten nur die Begeisterung ihres Vereins spüren. Heute hängt ihr Leben von wenig ab: einer Blutkonserve», schrieb die Zeitung.
Staatspräsident spricht Beileid aus
«Nach der schmerzlichen Tragödie, die die Fans von Mouloudia d’Alger heute im 5. Juli-Stadion ereilt hat, kann ich dem verstorbenen Fan nur mein herzliches Beileid aussprechen», schrieb Staatspräsident Abdelmadjid Tebboune auf X, noch bevor der Tod zweier weiterer Anhänger des gastgebenden Clubs Alger bekanntgeworden waren. Er ordnete eine Untersuchung des Vorfalls an.
Gesundheitsminister Abdelhak Saihi drückte bei einem Besuch im Krankenhaus den Familien der Opfer sein tiefstes Beileid und aufrichtiges Mitgefühl aus.
Gerüchten zufolge brach im Oberrang des Stadions ein Zaun unter dem Druck der nachrückenden Fans zusammen. Dadurch stürzten viele Menschen in die Tiefe. Ein Fan verstarb noch am Unfallort, zwei weitere erlagen später im Krankenhaus ihren Verletzungen.
Walid Sadi, der Präsident des algerischen Fußball-Verbandes (FAF), äußerte den Wunsch nach einer raschen Genesung für die Verletzten und hofft auf ihre sichere Rückkehr zu ihren Familien.