Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

DSV siegt in Marketing-Rechtsstreit gegen Weltverband Fis

Der Ski-Weltverband Fis will seine Top-Rennen künftig zentral vermarkten. Dagegen geht der Deutsche Skiverband vor – und erzielt vor einem Gericht in München nun einen ersten Erfolg.

Der DSV feiert im Vermarktungsstreit
Foto: Angelika Warmuth/dpa

Der Deutsche Skiverband (DSV) hat im Streit mit dem Weltverband Fis über die zukünftigen Medien- und Marketingrechte einen rechtlichen Sieg errungen. Das Landgericht München I hat einem Antrag des DSV auf einstweilige Verfügung größtenteils stattgegeben. Laut Gericht verstößt ein Fis-Beschluss zur Zentralvermarktung im Frühjahr gegen europäisches Kartellrecht. Daher darf er nicht umgesetzt werden, urteilte das Gericht in München.

Die Fis hatte am 26. April beschlossen, dass Weltcups in diversen Wintersportarten nicht mehr – wie seit vielen Jahren üblich – von den nationalen Verbänden, sondern in Zukunft zentral über den Weltverband vermarktet werden. Dies stelle eine «unzulässige bezweckte Wettbewerbsbeschränkung dar», hieß es vom Gericht. Dieses stellte zudem fest, dass die Fis «ihre marktbeherrschende Stellung zum Nachteil des Deutschen Skiverbands» ausnutze.

DSV hat Recht auf einstweiligen Rechtsschutz

Der Fis-Beschluss stelle eine «Wettbewerbsbehinderung» dar, weil die nationalen Verbände gezwungen würden, zur weiteren Austragung von Wettkämpfen eine Vereinbarung mit der Fis einzugehen.

Die 37. Zivilkammer folgte nicht der Argumentation der Fis, dass europäisches Kartellrecht in dem Fall nicht anwendbar sei und auch das Münchner Gericht nicht zuständig sei. Der DSV hat ein Recht auf einstweiligen Rechtsschutz, da die Fis bereits im April die relevanten Medienrechte an eine Drittfirma vergeben hat.

Verbände: Zentralvermarktung nur unter anderen Voraussetzungen

Der Österreichische Skiverband schließt sich dem DSV an und klagt gegen die Fis. Die Nationalverbände sind nicht grundsätzlich gegen eine Zentralvermarktung – im Gegenteil: Auch sie halten einen solchen Schritt für sinnvoll. Allerdings wehren sie sich gegen das Vorgehen der Fis unter ihrem umstrittenen Präsidenten Johan Eliasch. Sie fordern, bei der Vergabe und vertraglichen Ausgestaltung der Marketingrechte einbezogen zu werden. Bisher konnte die Fis sie nicht überzeugen, dass die Regeländerung zu ihrem Vorteil ist.

dpa