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Zverev verpasst vorzeitigen Einzug ins ATP Finals Halbfinale

Alexander Zverev kämpfte, verlor aber gegen Jannik Sinner. Nun wartet ein Endspiel um den Halbfinal-Platz.

Alexander Zverev kassiert seine erste Niederlage bei den ATP Finals
Foto: Marco Alpozzi/LaPresse/AP/dpa

Alexander Zverev hat das Kräftemessen mit dem italienischen Tennisstar Jannik Sinner verloren und konnte nicht vorzeitig ins Halbfinale der ATP Finals einziehen. Trotz einer guten Leistung musste sich der 28-Jährige in Turin dem Titelverteidiger und Topfavoriten mit 4:6, 3:6 geschlagen geben.

Die etwa 13.000 Zuschauer in der Inalpi Arena in Turin applaudierten nicht nur ihrem Favoriten, sondern auch Zverev für einen mutigen Auftritt. Aber sieben vergebene Breakchancen waren zu viele für eine Überraschung. Nach 1:37 Stunden verwandelte Sinner seinen ersten Matchball.

«Ich habe versucht, mein bestes Tennis in den entscheidenden Momenten zu spielen», sagte Sinner: «Ich bin sehr glücklich.»

Titel weiter möglich

Im letzten Gruppenspiel am Freitag hat Zverev also ein echtes Endspiel um den zweiten Halbfinal-Platz der Björn Borg Gruppe. Der Hamburger wird dann auf den Kanadier Felix Auger-Aliassime treffen, der nach dem 4:6, 7:6 (9:7), 7:5 gegen Ben Shelton aus den USA auch eine 1:1-Bilanz hat. Der Sieger qualifiziert sich neben Sinner für die Runde der besten Vier. Das letzte Aufeinandertreffen bei den US Open hatte Zverev gegen den Kanadier in der dritten Runde verloren.

Zverev kassierte gegen den Italiener seine fünfte Niederlage in Folge. Der viermalige Grand-Slam-Turniersieger ist seit 28 Spielen auf Hallen-Hartplätzen ungeschlagen und behält seine kleine Chance, das Tennis-Jahr als Nummer 1 der Weltrangliste abzuschließen. Er muss den Titel ungeschlagen verteidigen und Alcaraz darf weder am Donnerstag sein letztes Gruppenmatch gegen den Italiener Lorenzo Musetti gewinnen noch das Finale erreichen.

Matchplan? Richtungswechsel und «im Kopf hellwach»

Zverev war sich der Schwere der Aufgabe schon vor dem ersten Aufschlag bewusst. Sinner sei «momentan der beste Spieler auf diesem Belag», sagte der Olympiasieger von 2021, der vor anderthalb Wochen beeinträchtigt von einem geschwollenen Knöchel eine 0:6, 1:6-Pleite gegen den Südtiroler kassiert hatte.

Zverev war dieses Mal fit – und vollkommen wettbewerbsfähig. Schon im ersten Spiel hatte er zwei Breakchancen, die er jedoch nicht verwerten konnte. Stattdessen nutzte sein Gegner das erste schwächere Aufschlagspiel von Zverev und holte sich das Break zum Gewinn des ersten Satzes.

Zverev vergibt zu viele Breakchancen

Bis dahin hatte Zverev gewohnt stark aufgeschlagen und bei seinen Grundschlägen variiert, so dass Sinner sein dominantes Power-Tennis nicht aufziehen konnte. Der Matchplan sah vor, möglichst viele Richtungswechsel einzuschlagen, wie Bruder Mischa Zverev vor dem Match verriet. Außerdem müsse die deutsche Nummer 1 «im Kopf hellwach sein».

Zverev war auch mit einem Satzrückstand. Im zweiten Satz hatte er sogar fünf Breakchancen – aber Sinner zog immer wieder sprichwörtlich den Kopf aus der Schlinge. Aus Wut über eine vermeintliche Netzberührung bei einem Aufschlag von Sinner steckte Zverev den Schlägergriff in den Mund. Kurz darauf beschwerte er sich beim Schiedsrichter über eine LED-Anzeige, die ihn beim Spiel störte.

dpa