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Eberl erinnert bei Superjoker Musiala an Messi und Ronaldo

Jamal Musiala macht sich unersetzlich beim FC Bayern. Gegen Heidenheim bekommt er erst eine «kleine Pause» und schlägt dann doppelt zu. Das große Geschenk für die Mitglieder ist noch nicht eingepackt.

Jamal Musiala jubelt nach seinem zweiten Tor zum 4:2-Endstand.
Foto: Sven Hoppe/dpa

Max Eberl hätte gerne den Weihnachtsmann auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern gespielt, aber nach dem 4:2-Sieg gegen den 1. FC Heidenheim konnte er Jamal Musiala keine Vertragsverlängerung anbieten.

«Da wird nichts passieren», sagte Eberl schon vor der Veranstaltung im Münchner BMW Park, bei der Präsident Herbert Hainer stolz den finanziellen Vorstoß in eine neue «Dimension» verkünden konnte: Der Bundesliga-Krösus übertraf beim Umsatz erstmals knapp die Milliarden-Marke. 

Der jährliche Mitgliederkonvent stand jedoch auch im Zeichen des Gedenkens an den zu Jahresbeginn verstorbenen Fußball-«Kaiser» Franz Beckenbauer. Dessen Ehefrau Heidi und Sohn Noel waren in der Halle anwesend.

 

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«Die Tinte drunterkriegen»

Ein prägendes Gesicht, möglicherweise sogar eine Legende in der Geschichte des Fußball-Rekordmeisters, soll auch der 21-jährige Musiala werden. Die Verlängerung des Vertrages von Magic Jamal, der Mitte 2026 ausläuft, ist im Verein die drängendste und am höchsten priorisierte Personalie der Gegenwart, noch vor der weiteren Bindung von DFB-Kapitän Joshua Kimmich (29).

Beide sollen für die Zukunft zu den «Leitplankenspielern» des Vereins werden, wie Präsident Hainer in seiner Rede hervorhob. «Jamal war gestern wieder mal ein Unterschiedsspieler.» Mit Hochdruck wird am großen Musiala-Vertragspaket gearbeitet – und Eberl hofft inständig, «dass wir irgendwann die Tinte drunterkriegen». 

Wie angewiesen, ja wie abhängig die Bayern von Musiala sind, erlebten die 75.000 Zuschauer in der Allianz Arena mal wieder live beim Heimsieg vier Tage nach dem Pokal-Aus gegen Leverkusen, «das uns sehr geschmerzt hat», wie Eberl gestand. 50 Minuten schonte Trainer Vincent Kompany Vielspieler Musiala, ehe er den Unersetzlichen in Abwesenheit des verletzten Torjägers Harry Kane direkt nach dem Heidenheimer Ausgleich zum 1:1 doch brachte.

Müllers gar nicht dumme Idee

Musiala kam für Bayern-Urgestein Thomas Müller. Der 35-Jährige hatte nach einem Fallrückzieherversuch «mit harter Landung» Rückenprobleme und gab auf. «Ich glaube, für Jamal Platz zu machen, war dann auch nicht die dümmste Idee», scherzte Müller in seiner typischen Art. Tatsächlich: Musiala hatte kaum den Platz betreten, da zog er mit dem Ball vehement los und schoss das 2:1. 

In der Schlussphase des Spiels besiegelte der Nationalspieler das Spiel, in dem auch Dayot Upamecano und der ebenfalls eingewechselte Leon Goretzka für Bayern trafen. Die defensiv ausgerichteten Gäste kamen beim 1:1 durch Mathias Honsak und beim 2:3 von Niklas Dorsch sogar zweimal mit Unterstützung der Münchner ins Spiel zurück.

Aber es gibt ja Musiala, der die «kleine Pause nach vielen Spielen in Folge gut» fand und «mit neuer Energie» angreifen konnte und seine Saisontore acht und neun erzielte. «Es wurde Zeit, dass ich wieder mit dem Fuß ein Tor mache», sagte der Matchwinner, der zuletzt zum Kopfball-Ungeheuer mutiert war.

Große Spieler entscheiden Spiele

Alles Musiala, oder was? Kompany mag den Starkult um Einzelne nicht, auch wenn er «die unglaubliche Qualität von Jamal» erneut hervorhob und schon am Tag zuvor die Wichtigkeit Musialas mit der von Lionel Messi früher beim FC Barcelona und von Cristiano Ronaldo bei Real Madrid in Bezug gesetzt hatte. 

Eberl griff das nach Musialas Doppelpack auf. Auch er erinnerte an Messi und Ronaldo. «Das sind einfach große Spieler, die Spiele entscheiden können. Das kann auch Jamal, das wissen wir», sagte Eberl. Dass dieser Vergleich die Latte beim künftigen Musiala-Gehalt nochmals höher lege, konterte Eberl schlagfertig: «Wie oft sind Messi und Ronaldo Ballon-d’Or -Sieger geworden? Das hat Jamal noch nicht geschafft.» Aber man wolle alles dafür tun, dass Musiala eines Tages auch Weltfußballer werde – natürlich im Bayern-Trikot.

Kompanys Videobotschaft

Trophäen sind es auch, die der FC Bayern im Jahr eins unter Kompany mit dem Champions-League-Finale daheim wieder anstrebt. Der Trainer, der wegen der Vorbereitung auf die nächste Partie am Dienstag gegen Schachtar Donezk nicht bei der Versammlung sein konnte, sprach in einer Videobotschaft zu den Mitgliedern, denen man «noch viel Freude» in dieser Spielzeit bereiten wolle. 

Nach der titellosen Vorsaison standen auf der Bühne diesmal lediglich die Pokale der Basketballer und Fußball-Frauen. Und der DFB-Pokal ist nach dem bitteren 0:1 gegen Titelverteidiger Bayer Leverkusen schon wieder futsch. Umso wichtiger war der Stimmungsaufheller gegen Heidenheim. «Frankfurt hat gepatzt. Wir haben sechs Punkte vor Frankfurt, sieben vor Leverkusen. Das war ein gutes Wochenende», sagte Eberl – auch ohne ein großes Vertrags-Präsent.

dpa