«Sporting ist gut», sagt Schiri Stieler. Bayerns Sportchef bestätigt: «Sporting hat eine sehr gute Mannschaft».
Bayerns Sportvorstand Max Eberl sammelt Insider-Infos über Sporting Lissabon

Während seiner gründlichen Recherchen über Sporting Lissabon nutzte Max Eberl auch eine ungewöhnliche Quelle. Der Sportvorstand des FC Bayern erkundigte sich nach der beeindruckenden 5:0-Generalprobe der Münchner beim VfB Stuttgart bei Schiedsrichter Tobias Stieler über den Fußball-Meister Portugals.
«Sporting ist gut», lautet spätestens seitdem Eberls Einschätzung des Champions-League-Gegners am frühen Dienstagabend (18.45 Uhr/DAZN) in der Allianz Arena. «Ich habe ehrlicherweise mit dem Schiedsrichter darüber gesprochen, weil der Herr Stieler Sporting gegen Brügge gepfiffen hat», verriet Eberl, als er zur Einordnung des Gegners befragt wurde. Was er vom direkt beteiligten Augenzeugen Stieler angesichts des 3:0-Heimsieges der Portugiesen erfuhr, überraschte Bayerns Sportchef aber nicht wirklich.
«Er hat schon gesagt, dass das eine sehr, sehr gute Truppe ist», sagte Eberl. «Das hätte ich jetzt nicht gebraucht. Aber es ist noch mal die Bestätigung dessen, was man so fühlt», meinte Bayerns Sportvorstand. Und das Gefühl sei, «dass Sporting einfach eine sehr gute Mannschaft hat».
«Immer Vollgas»
Ja, das stimmt. Aber reicht es auch aus, um für die Bayern zum Stolperstein zu werden, die es sich erlauben können, etliche Topspieler wie den Drei-Tore-Joker Harry Kane ganz oder teilweise für die Champions League zu schonen? Es wird erwartet, dass der Engländer gegen Sporting wie Torwart Manuel Neuer, Jonathan Tah oder Serge Gnabry wieder in der Startelf steht – frisch und hungrig.
«Immer Vollgas» – dieses Motto kann Trainer Vincent Kompany dank einer planvollen Rotation auch im Jahresendspurt konsequent fortführen. Noch drei Partien stehen 2025 im Spielplan. Und die wichtigste ist die Sporting-Aufgabe.
Die Münchner werden unabhängig vom Ergebnis der beiden ausstehenden Spiele gegen Mainz und in Heidenheim als Erster in die kurze Winterpause der Bundesliga gehen. Auch im DFB-Pokal werden sie überwintern; sie wurden am Sonntagabend für das Viertelfinale mit einem Heimspiel gegen RB Leipzig ausgelost.
In der Königsklasse Europas geht es jedoch darum, am sechsten Vorrundenspiel mit dem fünften Sieg einen entscheidenden Schritt in Richtung direkter Qualifikation für das Achtelfinale zu machen. Eine zusätzliche Playoff-Runde im Februar muss – im Gegensatz zur letzten Saison – unbedingt vermieden werden.
Top 8 ganz nahe kommen
«Wenn wir gewinnen, bringt uns das nahe der direkten Top-8-Qualifikation. Das ist unser Ziel», sagte Torjäger Kane. Kompanys Hochrechnung für eine sichere Achtelfinal-Teilnahme lauteten von Anfang an 18 Punkte. Bei der Premiere des neuen Vorrunden-Formates reichten in der vergangenen Spielzeit sogar 16.
Kane möchte sich jede Rechnerei ersparen. «Drei Spiele haben wir noch, das Ziel ist, alle drei zu gewinnen», sagte der Engländer zum machbaren Programm mit den Heimspielen gegen Sporting und Royale Union St. Gilloise aus Belgien sowie dem Abschluss-Trip in die Niederlande zur PSV Eindhoven.
Das Lob von Schiedsrichter Stieler für Sporting zeigt sich auch in der Tabelle. Das talentierte Team von Trainer Rui Borges mit Offensivspielern wie Pedro Goncalves, Trincao oder Luis Suárez liegt auf dem achten Platz und hat nur zwei Punkte weniger als die Bayern. Diese müssen erneut ohne Luis Díaz auskommen, dessen Sperre nach der Roten Karte gegen Paris Saint-Germain von drei auf zwei Spiele reduziert wurde, wie bereits beim 1:3 gegen Arsenal.
Schreibt Karl weiter Geschichte?
Das Fehlen des Kolumbianers schafft Raum in der Offensive. Für Lennart Karl? Der Jungstar hätte die Gelegenheit, bei einem Einsatz weiterhin Geschichte in Europas Königsklasse zu schreiben. Der 17-Jährige erzielte beim 4:0 gegen Brügge und auch vor zwei Wochen beim 1:3 in London gegen Arsenal. Jetzt könnte Karl der jüngste Spieler werden, der in drei aufeinanderfolgenden Spielen trifft.








