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«Echt nervig»: Dreckiges Wasser sorgt bei WM für Ärger

Mitten in der Nacht wird das WM-Rennen der Freiwasserschwimmerinnen verschoben. Der ungewöhnliche Zeitpunkt sorgt für Kritik. Am nächsten Abend geht es mit schlechten Nachrichten weiter.

Hier sollte heute Morgen eigentlich geschwommen werden.
Foto: Thomas Eßer/dpa

Das dreckige Meer sorgt bei der Schwimm-WM für mächtig Ärger und Diskussionen. «Das ist echt nervig. Was uns Aktiven hier zugemutet wird, ist einfach nicht okay», sagte die deutsche Freiwasserschwimmerin Lea Boy. Ihr Rennen wurde am späten Dienstagabend (Ortszeit) wegen schlechter Wasserqualität in Singapur schon zum zweiten Mal verschoben.

Schon die erste Verschiebung mitten in der Nacht von Montag auf Dienstag (Ortszeit) und nur gut sieben Stunden vor dem ursprünglich geplanten Start hatte beim deutschen Team nicht nur den eigentlichen Tagesplan über den Haufen geworfen. Sie hatte auch deutliche Kritik hervorgerufen. «Warum so eine Meldung erst so spät in der Nacht veröffentlicht wird, kann ich nicht nachvollziehen», sagte Bundestrainer Bernd Berkhahn. Viel besser wurde es nicht. Erneut mussten alle Beteiligten lange warten.

Erste Verschiebung reißt deutsche Schwimmerinnen aus dem Schlaf

Schließlich informierte der Weltverband World Aquatics die Teams, dass die Wasserqualität am Palawan Beach immer noch nicht akzeptabel sei. Dies betrifft auch Florian Wellbrock, Oliver Klemet und ihre Konkurrenten.

Der neue Plan sieht vor, die Männer am Mittwoch um 7.00 Uhr MESZ (13.00 Uhr Ortszeit) und die Frauen um 10.00 Uhr MESZ (16.00 Uhr Ortszeit) starten zu lassen. Weitere Testergebnisse am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) sollen zeigen, ob die Austragung der 10-Kilometer-Rennen dann tatsächlich möglich ist.

Boy und Jeannette Spiwoks wurden durch die erste Verschiebung ihres Wettkampfs aus dem Schlaf gerissen, der ursprünglich für Dienstagmorgen um 8.00 Uhr und dann am Mittwoch um 10.15 Uhr (jeweils Ortszeit) geplant war.

Training findet im Pool statt

«Wir sind heute Nacht um 2.30 Uhr aufgewacht, weil mein Handy mehrmals geklingelt hat», berichtete Boy. «Dann haben wir leider erfahren, dass es abgesagt ist, haben unsere Wecker ausgemacht und haben ein paar Stunden geschlafen.» Training im Pool der Nexus International School ersetzte das Schwimmen im Meer.

Als Athletinnen und Athleten am Montag am von Palmen gesäumten Palawan Beach trainierten, war das Wasser bereits in einem schlechten Zustand. Flaschen und anderer Plastikmüll trieben in der trüben Brühe. Vor der südostasiatischen Metropole schwammen Sportlerinnen und Sportler durch das wellige Wasser, während zahlreiche Frachtschiffe vor Anker lagen.

Der Grund der ersten Verschiebung überraschte Boy, die schon zweimal WM-Gold in Teamwettbewerben gewonnen hat, dennoch. Dass das Wasser nicht wirklich sauber ist, sei klar gewesen. «Aber dass die Wasserqualität so schlecht ist, war uns eigentlich nicht so bewusst», sagte die 25-Jährige.

Verbandsvorstand: Verschiebungen von Olympia gewohnt

„Wasserproben sollen sicherstellen, dass Grenzwerte eingehalten werden und die Gesundheit der Sportlerinnen und Sportler schützen.“

«Wenn die Wasserqualität nicht stimmt, kann es keine Rennen geben», wurde Christian Hansmann, Vorstand Leistungssport, vom Verbandsmagazin des Deutschen Schwimm-Verbands nach ersten Verschiebung zitiert. «Beim Freiwasserschwimmen hängt ein Start immer auch von den äußeren Umständen ab. Von den Olympischen Spielen in Paris im vergangenen Jahr sind wir solche Verschiebungen gewohnt und wissen damit umzugehen.»

Bei Olympia hatten zahlreiche Athletinnen gesundheitliche Probleme

In der Vergangenheit gab es bereits Probleme mit dreckigem Wasser beim Freiwasserschwimmen. Es ist bedauerlich, dass es nun nach den Olympischen Spielen 2024 in Frankreich erneut zu Schwierigkeiten beim Saisonhöhepunkt der Schwimmerinnen und Schwimmer kommt.

Die Wasserqualität in der Seine bereitete den Organisatoren der Sommerspiele in Paris große Probleme. Dies hatte direkte Auswirkungen auf den Wettkampfplan der Triathleten. Des Weiteren wurden Schwimm- und Triathlon-Trainings im Fluss abgesagt. Nach ihren Rennen beklagten sich zahlreiche Schwimmer und Schwimmerinnen über gesundheitliche Probleme.

dpa